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Die Nächte der Aphrodite

Die Nächte der Aphrodite

Titel: Die Nächte der Aphrodite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Charon
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Tat gelitten? Immerhin bin ich schuld daran, dass Ihr Euch in Lebensgefahr befunden habt.«
    »Bernard war verwirrt, er wusste nicht, was er tat, das hat Vincent uns doch erklärt. Wie sollte ich Euch deshalb böse sein? Ihr könnt nichts dafür.« Sie runzelte die Stirn, weil sie nicht nachvollziehen konnte, wie Henri überhaupt auf diese Idee kam.
    Er seufzte. »Gut, dann seid Ihr einverstanden, mich zu begleiten?«
    Sie nickte so heftig, dass sich einige Strähnen aus ihrer Hochsteckfrisur lösten. »Wie könnt Ihr nur fragen? Davon träumt doch jeder! Versailles, ich kann es noch gar nicht fassen.« Sie versuchte, ihre Begeisterung zu kaschieren und bemühte sich um einen ernsthaften Ausdruck. »Soll ich dort auch als Zeremonienmeisterin auftreten?«
    Henri zuckte mit den Schultern. »Offen gestanden, darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Ich dachte, es wäre eine Möglichkeit, Euch nach einem passablen Ehemann umzusehen. Vorausgesetzt, Ihr strebt nicht mehr die Stelle an der Seite des Chevalier de Rossac an«, sagte Henri trocken. »In letzter Zeit schien es mir, als hättet Ihr Eure Differenzen beigelegt.«
    »Wir haben in der Tat zu einer ... Ebene gefunden, auf der wir uns verständigen können.« Dass Henri ihre Beziehung zu Troy dermaßen genau beobachtete, war ihr nicht aufgefallen. Warum er dennoch vermutete, sie könnte sich einen Ehemann suchen wollen, entzog sich ihrem Vorstellungsvermögen. Da sie aber wusste, dass er Troy nicht wohlgesinnt gegenüberstand, wollte sie nicht mehr zu ihrer Beziehung sagen.
    »Schön, Ihr werdet mich also begleiten. Die Idee mit dem Abschiedsfest ist wirklich eine Überlegung wert. Ich mag rauschende Feste. Ihr habt freie Hand, lasst Euch etwas einfallen und überrascht mich.«
    Sie nickte und sprang auf. »Gerne Henri. Und nochmals vielen Dank, dass Ihr mich nach Versailles mitnehmt.«
    Glücklich lief sie über den Flur, der Gedanke an Versailles und den König verlieh ihr Flügel. Auf der Treppe kam ihr Troy entgegen und fing sie auf, ehe sie ihn umrannte. »Wohin so eilig, meine Schöne?« Er wirbelte sie einmal herum, ehe er sie wieder auf den Boden stellte und die Gelegenheit zu einem Kuss nutzte.
    »Ich habe Neuigkeiten, Troy, ganz wunderbare Neuigkeiten«, keuchte sie atemlos.
    Er lachte. »Dann lass hören.«
    »Du weißt doch, dass Henri nächste Woche nach Versailles reist?«
    Er nickte. »Ja, ich weiß auch, dass die Vorbereitungen dafür schon begonnen haben.«
    »Nun, ich darf ihn begleiten.«
    Troy blickte in ihre strahlenden Augen und fühlte regelrecht, wie ihm der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Ihre unbändige Freude konnte man mit den Händen greifen. Er versuchte zu lächeln, obwohl sein Herz entzweibrach. »Wie schön für dich.«
    Er hatte die Hoffnung nie aufgegeben, sie von seinen Gefühlen zu überzeugen. Und die letzten Tage hatten ihn weiter darin bestärkt. Aber in Versailles würde sie einen Mann finden, der ihr mehr bieten konnte als ein heruntergekommenes Weingut ohne Dienstboten und ohne Komfort. Die ländlichen Vergnügungen konnten sich ebenfalls nicht mit denen von Versailles messen.
    Er hatte verloren. Er hatte Elaine verloren.
    »Ich kann es noch gar nicht fassen. Ich bin so glücklich, Troy. Niemals hätte ich gedacht, nach Versailles zu kommen und den König zu sehen, ich bin so aufgeregt.« Sie warf sich in seine Arme und mit dem Mut der Verzweiflung hielt er sie fest. Er spürte, wie sie vor Freude vibrierte und streichelte ihren Kopf, der an seiner Schulter lag. »Du warst doch auch noch nicht dort, Troy. Bist du auch so aufgeregt?«
    Die Worte sickerten in seinen Verstand, und er begriff, dass sie annahm, er würde sie begleiten. »Ich war noch nie in Versailles, Elaine, und ich werde auch nicht hingehen«, sagte er langsam.
    Sie löste sich aus seinen Armen. »Das ist nicht dein Ernst? Versailles, verstehst du nicht?«
    »Es gibt dort nichts, was mich reizt, ich kenne es aus Tristans Erzählungen. Außerdem kann ich nicht so lange von La Mimosa wegbleiben, in einem guten Monat beginnt die Weinlese.«
    Ihre Augen weiteten sich vor Fassungslosigkeit. »Aber ich will nach Versailles. Das ist meine einzige Chance, dorthin zu kommen.«
    Troy blickte zu Boden. »Ich weiß.«
    »Trotzdem wirst du mich nicht begleiten?«
    Er schüttelte den Kopf. »Auch wenn ich es möchte, Elaine, es ist nicht möglich.« Er räusperte sich. »Außerdem wirst du ohne mich vermutlich eher jemanden finden, der ...«
    »Schweig,

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