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Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Titel: Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Delany
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schmiegte sich noch enger an mich, und ich musste mich zusammenreißen, um ihm nicht den Ellenbogen in den Bauch zu rammen. » Sie ist so heiß. «
    » Lass Amy in Frieden, Max. Sie ist glücklich mit Marvin. «
    » Und wenn nicht? «
    Ich knurrte.
    » Das ist so was von sexy « , schnurrte er, als hätte er einen Rasenmäher in der Brust.
    Die vorn stehenden Lehrer winkten uns zurück zum Schulgebäude. Seufzend glitt ich aus Max’ Umarmung und beachtete die neidischen Blicke seiner Groupies nicht weiter.
    » Also machen wir Pietr nicht eifersüchtig? « , ließ er nicht locker.
    » Was würdest du an meiner Stelle tun, Max? «
    Für die Dauer eines Herzschlags blickte er zur Seite, aber ich hatte das Ziel seiner Aufmerksamkeit erkannt.
    » Ich weiß nicht, Jessie. «
    Er machte sich inmitten einer Traube von Bewunderern davon.
    Ich winkte dem Paar zu, dass er kurz vor seinem Abgang gemustert hatte. Amy löste sich aus Marvins Umarmung und winkte zurück.
    Ich brauchte nicht lange vor dem Büro von Beratungslehrer Maloy herumzuschleichen, bis er mich hereinbat und fragte, was los war. Ich setzte es ihm auseinander. Ich musste mit jemandem über meine Probleme reden. Aber nicht mit ihm. Mit Beratungslehrerin Harnek.
    Erleichtert schrieb er mir die Überweisung aus. Nur gut, dass ich nun nicht mehr sein Problem war. Dann konnte er wieder in aller Ruhe die Ergebnisse der staatlich verordneten Tests archivieren, in der Gewissheit, dass bei mir ab und zu jemand nach dem Rechten sah. Und eine Menge bunter Büroklammern würde er auch noch sparen.
    Am Freitagmorgen fegte als Vorgeschmack auf den Winter ein schneidender Wind durch Junction. Eilig lief ich vom Bus zur gläsernen Doppeltür der Schule und musste dabei einen Slalom um Mitschüler laufen, denen die Kälte nichts auszumachen schien.
    Frappierender als der eisige Wind war allerdings, wie Sarah zur Begrüßung im Vorraum von Pietr in den Arm genommen wurde. Es hätte mich nicht überraschen dürfen, tat es aber trotzdem.
    Bei meiner Berührung flogen die Türen auf. Frische Herbstluft drängte mit mir nach innen, zauste mit ihren frostigen Fingern in meinem Haar und ließ es nach vorn flattern. Derselbe Wind, der mich durchschüttelte, fuhr auch durch den unbändigen schwarzen Haarschopf, der Pietr bis über die Augen hing.
    Er hob den Kopf in die Brise, blähte mit geschlossenen Augen die Nasenflügel und ließ die Welt außen vor. Dann spannte sich etwas in seinem Gesicht. Er beugte sich über Sarah und murmelte etwas, worauf sie lachte. Er vergrub Nase und Mund im weichen blonden Haar, das ihr Gesicht bis zum schlanken Hals hinab umschmeichelte.
    Wo war nur Coach Mac mit seiner Trillerpfeife, im ständigen Einsatz gegen öffentliche Liebesbekundungen? Ich stolperte zur Seite, um anderen Schülern nicht im Weg zu stehen, und konnte den Blick noch immer nicht von Pietr wenden. Er sah mich an, hielt meinem Blick eisern stand, während seine Augen ins Rot des Höllenfeuers wechselten, als ihr Duft – ihr Geschmack – seine Kehle hinabfegte und sich in seinen Lungen einnistete.
    An diesem Morgen suchte ich zum ersten Mal nach Derek – eine Sache von wenigen Augenblicken. Er saß mit Marvin zusammen und unterhielt sich. Er blickte auf und schon schien es, als sei alles andere belanglos für ihn.
    Ich ließ mich von ihm in eine schummerige Ecke des Mathe-Flügels führen. Ich sträubte mich nicht, als er mich küssen wollte. Stattdessen schlang ich die Arme um seinen Hals und ließ mich von seinen Lippen verzehren und wünschte doch die ganze Zeit, dass er Pietr sei. Beim Läuten stürmte ich los, zeigte dem Lehrer den Überweisungsschein und bog dann in den langen Verbindungsgang zwischen der Junction High und der Middle School
    Vor dem Sekretariat blieb ich stehen. Bloß nicht wieder ins offene Messer laufen. Ich atmete durch und stählte mich. Ich rief mir in Erinnerung, dass Harnik bislang ehrlich zu mir gewesen war. Sie hatte mich sogar rausgehauen, nachdem ich zwei Cheerleader mit zweifelhaftem Ruf vermöbelt hatte. Nun waren meine Bedenken zerstreut, denn wenn ich jemandem mein Herz ausschütten konnte, dann war es meine bewährte Beratungslehrerin.
    Also ging ich hinein. Die Sekretärin sah auf meine Überweisung. » Oh. Jessie Gillmansen. « Ihr Tonfall und Blick wurden sofort weicher. » Das mit deiner Mutter tut mir so leid, Jessie … «
    Ich sah weg und schloss die Augen, dann stieß ich den Atem aus, der mir in den Lungen gestockt war, und fasste

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