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Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Titel: Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Delany
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Rucksack aufhob und mir über die Schulter hängte.
    » Jetzt aber schnell zum Bus « , meinte er und grinste.
    Ich nickte und stolperte davon, ließ mich auf den gewohnten Sitz plumpsen – rechts oder links, das war mir egal. Pietr war ohnehin nicht im Bus.

16
    S chuhe kaufen? « Die Überraschung meines Vaters war ebenso groß wie meine Zweifel.
    » So haben Jessica und ich ein bisschen Zeit für Mädchenangelegenheiten « , erklärte Wanda. » Keine Sorge, wir werden nichts Ausgefallenes kaufen. «
    » Nur vernünftige Schuhe, Dad. «
    » Und was ist mit Annabelle Lee? «
    Verdammt. Das hatte ich völlig vergessen.
    Wanda und ich wechselten einen Blick.
    » Es ist nur « – Wanda senkte vertraulich die Stimme – » Jessica meinte, sie müsse mit mir reden. Ich glaube, sie muss sich mal von Frau zu Frau unterhalten. Im Vertrauen. «
    » Oh. «
    Ich wagte mir gar nicht auszumalen, was Dad nun dachte. Schon brannte mir vorauseilend die Röte im Gesicht.
    » Ach, zum Teufel, Wanda. Du weißt, dass ich dir vertraue. « Er tätschelte ihr die Hand und mir schnürte es den Magen zusammen.
    Ich wünschte, ich könnte ihm alle Gründe verraten, warum er ihr nicht trauen durfte. Wenigstens einen. Einer genügte wohl schon.
    Er zog den Geldbeutel heraus und fischte ein paar Zwanziger heraus. » Nehmt euch Zeit und lasst es euch gut gehen. «
    Wir stiegen in den Wagen, bevor Dad es sich anders überlegen konnte. Wir fuhren schweigend – zwei Menschen, die sich absolut nichts zu sagen hatten. Das Geld packte ich weg, vielleicht konnte es später noch nützlich sein.
    Cat empfing uns an der Haustür der Rusakovas. Sie umarmte mich kurz. Für einen Moment sah es so aus, als wollte Wanda mich auch umarmen, aber dann sah sie wohl ein, dass ihr das letztlich nicht nützen würde.
    Gott sei Dank.
    » Komm rein, Jessie. Sie auch. « Cat funkelte Wanda böse an.
    Kaum war die Türe hinter uns zu, wurde Cat ganz geschäftsmäßig. » Da wir uns auf eine Handfeuerwaffe verständigt haben, möchte ich, dass Sie diese jetzt ganz langsam zeigen. Max wird Sie dann durchsuchen. «
    » Der nicht « , erwiderte Wanda und zog die Waffe langsam aus dem Knöchelholster. » Der hat seine Finger nicht im Griff. «
    Max prustete laut los. » Mir eilt mein Ruf voraus. «
    » Pietr « , entschied Cat.
    Er trat an Max vorbei nach vorn. Ohne mich eines Blickes zu würdigen, nahm er Wandas Waffe entgegen. » Zehn Schuss. Drei für ihn, drei für mich, zwei für Cat. Bleiben noch zwei. Alexi und Jess « , konstatierte er. » Gut durchdacht. Vielleicht kommen Sie lebend davon. « Er fuhr ihr mit den Händen über Arme und Beine und tastete sie vorn und hinten ab. » Sie ist sauber. « Er reichte Wanda die Waffe zurück.
    Ihre Überraschung entging ihm nicht.
    » Da Sie uns Zähne und Klauen nicht nehmen können – sollten wir Ihnen die Waffe lassen. «
    » Und jetzt Jessie « , befahl Cat.
    Pietr zog die Oberlippe schief und starrte seine Schwester zornig an.
    » Du warst dafür, sie nicht mehr so mit einzubeziehen. Außerdem hast du deine Haltung ihr gegenüber geändert. Also durchsuch sie jetzt. «
    Pietr blickte sich hilfesuchend nach Max um.
    » Ich kann sie für dich abtasten, kleiner Bruder, aber ich würde es genießen, « meinte er und grinste anzüglich. » Und wetten, dass ich es schaffe, dass Jessie es auch genießt? « , tönte er herausfordernd.
    Pietr blieb für einen Augenblick regungslos und mit geschlossenen Augen stehen wie jemand, der bei einer Hinrichtung für Aufschub betete.
    » Jetzt mach schon « , blaffte ich.
    Er machte sich ans Werk – sein Gesicht ein Muster an Beherrschung. Seine Nasenflügel zuckten, und mir war klar, dass er auf meinem Gesicht den Geruch von Dereks jüngstem Kuss wahrnahm und seinen Körpergeruch an meinen Händen und meiner Kleidung. Geschah ihm recht. Hoffentlich brannte es ihn ordentlich in der Nase.
    Er fuhr mir mit den Händen erst die Arme entlang, dann langsam über die Rippen und berührte mich so leicht, dass es kitzelte. Er strich mir mit den Fingerspitzen über die Hüften. Mir stockte verräterisch der Atem, als er weiter die Beine abwärts fuhr, bis an die Knöchel. Dann stand er auf. Sein Blick war verhangen, die Augen verrieten bis auf ihr Glimmen keine Regung. » Sie ist sauber. «
    Cat blickte an ihm vorbei zu mir, als wolle sie » Siehst du? « sagen, und warf dann einen kurzen Blick auf seine zitternden Hände.
    Ich sah weg und wunderte mich, wie sie seine offensichtliche Abscheu

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