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Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Titel: Die Nanokriege 4 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Zwack
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Herzer über das nach, was sie gesagt hatte. Vor dem Zusammenbruch hatten sich viele Leute für den Weltraum interessiert. Er wusste nicht, weshalb das so war, schließlich gab es dort draußen überhaupt nichts. Aber in einer Zeit, wo man Mühe hatte, etwas zu finden, womit man sich die Zeit vertreiben konnte, war eine derartige Verlockung eine Art Überlebensfaktor, viele Menschen litten unter Langeweile, und das war nicht gut für ihre Psyche. Einige Leute hatten sogar die Erde verlassen und sich off-planet niedergelassen, und ein paar hatten sich so gewandelt, dass sie kurzzeitig im Weltraum leben konnten.
    Eine Zeit lang hatte man in Erwägung gezogen, den Mars und den Mond zu terraformen, das Vorhaben dann aber wieder aufgegeben. Es gab einfach nicht genügend Leute, die daran interessiert waren, die Erde zu verlassen, schließlich war die Bevölkerung stark zurückgegangen, und der Planet bot eine Unzahl von Vergnügungsmöglichkeiten.
    Aber es gab … er stöberte einen Augenblick in seiner Erinnerung, bis er den Begriff ausfindig gemacht hatte … Habitate , die im Weltraum existierten. Er hatte keine Ahnung, was aus ihnen geworden war, schließlich war er nicht sicher, ob sie ebenso von der Energieversorgung abgeschnitten worden waren wie die Erde. Vielleicht hatten dort einige Leute bis zum heutigen Tag überlebt. Man konnte nicht viel für sie tun, die Shuttles funktionierten ja schließlich nur deshalb, weil
die Energieprotokolle für sie nicht galten. Wer also zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs off-planet gewesen war, war gestrandet; jeder Versuch, in den Erdorbit einzutreten, würde dazu führen, dass das jeweilige Fahrzeug ohne Energie war.
    Shanea kam mit einem Tablett mit Aufschnitt und Brot ins Zimmer und sah sich um.
    »Dein Gast ist schon gegangen?«, fragte sie bedauernd.
    »Tut mir leid«, sagte Herzer mit einem Achselzucken. »Es hat nicht so lange gedauert, wie ich vermutet hatte, hauptsächlich, weil wir keine sonderlich große Auswahl haben. Aber ich werde das essen.«
    »Okay.« Shanea strahlte und schob das Tablett auf den Tisch. »Darf ich dir Gesellschaft leisten?«
    »Aber gern«, sagte Herzer und baute sich ein Riesensandwich aus verschiedenen Wurst- und Käsesorten.
    »Ich esse ungern allein«, sagte Shanea und setzte sich ganz vorne auf die Stuhlkante. Sie nahm eine Scheibe Käse und fing an daran zu knabbern.
    »Mir macht das nichts aus«, erklärte Herzer mit einem Achselzucken. »Ich habe allein gegessen und auch unter Tausenden von Menschen. Da kann man genauso allein sein«, fügte er hinzu.
    »Ich meine, allein ohne jemand, mit dem man reden kann«, erläuterte Shanea. »Ich unterhalte mich gern beim Essen.«
    »Dann pass nur auf, dass du den Mund nicht zu voll hast«, sagte Herzer.
    »Kommt drauf an, was drin ist«, sagte Shanea und wurde dann rot. »Entschuldigung.«
    »Schon gut«, erwiderte Herzer und sah sie von der Seite an. »Haremshumor?«
    »Ja, so etwas Ähnliches«, seufzte Shanea. »Nicht, dass ich den Harem vermissen würde, aber manchmal langweile ich mich hier mehr als ich mich dort gelangweilt habe. Ich fühlte mich eingepfercht. Megan lässt mich kaum raus.«

    »Hmm, Shanea? Du bist doch ein freier Mensch. Du darfst doch jederzeit hingehen, wo du willst.« Harzer hielt inne und überlegte. »Oder nicht?«
    »Nun …«, sagte Shanea und zuckte dann die Achseln. »Megan mag es nicht. Sie hat das nie ausdrücklich gesagt. Aber wenn ich sie frage, ob ich zum Shoppen gehen darf oder so, hat sie immer Nein gesagt. Und Mirta und Meredith und Ashly gehen die ganze Zeit weg. Ich denke, das ist, weil sie jetzt, du weißt schon, wichtig ist. Und ich höre vieles, weißt du? Und, ehrlich gesagt, manchmal mache ich ziemlichen Blödsinn. Also hat Megan Sorge, ich könnte irgendetwas tun, was ihr dann peinlich wäre. Wenigstens glaube ich das«, fügte sie sichtlich zerknirscht hinzu.
    Herzer dachte über das, was sie gesagt hatte, kurz nach und nickte dann.
    »Zum Teil kann ich das verstehen«, meinte er dann. »Du hast Zugang zu wichtigen Geheimdienstunterlagen, und du würdest dich wundern, wie leicht man da etwas verrät, ohne sich dessen bewusst zu sein. Trotzdem sollte man dich nicht gegen deinen Willen hier festhalten. Und du solltest auch nicht Megan um Erlaubnis bitten müssen, wenn du dir was Schönes kaufen willst. Das lässt sich auch anders regeln.«
    Herzers erster Gedanke war, dass man dem armen Mädchen einen Ehemann oder einen Liebhaber oder etwas dergleichen

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