Die Nanokriege 4 - Die Flucht
kann. Das werden Leute sein, die den Krieg gut genug kennen, um zu wissen, dass ich es ernst meine. Aber was die Techniker betrifft … also, ich glaube nicht, dass wir sie zwingen können. Wir werden sie fragen müssen, ohne uns näher über den Einsatz zu äußern. Und die meisten von ihnen werden sich nicht freiwillig melden.«
»Mit der Folge, dass wir an Technikern gefährlich knapp sein werden«, nickte Megan.
»Genau«, bestätigte Herzer mit düsterer Miene. »Und das wiederum bedeutet, dass wir uns besondere Mühe geben
müssen, sie zu beschützen. Ganz besonders, da wir ja nicht die Zeit haben werden, die Blood Lords auch nur annähernd an den Bordsystemen auszubilden und sie deshalb verloren sein werden, wenn sie auf ein technisches Problem stoßen.« Er verstummte, und sein Blick wurde noch düsterer.
»Ich will ein paar Assistenten dazunehmen. Ich weiß nicht, wie sie in den Organisationsplan passen, aber für mich wird die Informationslast zu groß. Ich würde gern Meredith ausborgen, aber die ist schon voll mit deinen Angelegenheiten beschäftigt und steht deshalb für den Einsatz nicht zur Verfügung. « Er verstummte erneut, überlegte und zuckte dann die Achseln. »Bei einer handelt es sich um eine Frau, die ich von früher kenne, aber sie hat einen Verstand, der fast so scharf wie der von Meredith ist. Die anderen beiden sind nicht so intelligent, aber ich denke, ich werde sie beide brauchen, wenn auch nicht beim eigentlichen Einsatz. Van Krief braucht nicht mitzufliegen; jemand muss sich auf der Erde um die Verstärkungen kümmern. Ich brauche sie schleunigst. Aber dazu muss ich mir die Zeit nehmen, selbst ins Kriegsministerium zu gehen. Und das ist einer der Gründe, weshalb ich Assistenten brauche.«
»Sag Meredith, was du brauchst, und Ashly erledigt das mit dem Kriegsministerium«, meinte Megan nachdenklich. »Ich habe im Übrigen immer noch keine technischen Daten, um mit meinem eigenen Training anfangen zu können.«
»Dazu habe ich auch eine Nachricht abgeschickt«, sagte Herzer, immer noch tief in Gedanken. »Und ich würde furchtbar gern wissen, ob es irgendwelche Erkenntnisse des Nachrichtendienstes gibt, was Celine gegen uns einsetzen wird.«
»Falls Dad etwas in Erfahrung gebracht hat, hat er es mir noch nicht gesagt«, meinte Megan. »Ich habe allerdings noch nicht mit ihm gesprochen, seit dieses Thema akut geworden ist. Setz das mit auf die Liste.«
»Ich weiß nicht einmal, ob van Krief einen Einsatzbefehl schreiben kann«, stöhnte Herzer. »Am Ende muss ich das verdammte Ding noch selbst schreiben. Alle zweihundert Paragraphen. « Er schüttelte den Kopf. »Ich brauche ein Exemplar von HFE-196-4, verdammt!«
»Was ist denn …?«, sagte Shanea. »Das … was du gerade gesagt hast.«
»Handbuch für Feldeinsätze«, erklärte Herzer abwesend. »Ich kann es praktisch auswendig aufsagen – schließlich war ich in dem Ausschuss, der es geschrieben hat –, aber praktisch und tatsächlich sind zwei Paar Stiefel. Es hilft einem, es ist eine Art Leitfaden, nach dem man vorgehen kann. Man muss nur die leeren Kästchen ausfüllen. Wenn man sie finden kann, heißt das.«
»Herzer«, sagte Megan mit sanfter Stimme. »Du steigerst dich so in diese Geschichte hinein, dass du gleich durchdrehst. Sag Meredith, was du brauchst, und mach dann eine Pause.«
»Du hast recht«, sagte Herzer und schüttelte den Kopf. »Danke. Wir brauchen mehr Leute. Ich werde van Krief damit beauftragen, den Einsatzbefehl auszuarbeiten, Destrang soll dafür sorgen, dass wir die neuesten Erkenntnisse der Nachrichtendienste zur Verfügung haben, und Tao wird eine Art Mädchen für alles sein. Und wenn Bue nicht zur Verfügung steht, kann er die Dinge für mich im Auge behalten. Aber ich brauche sie schleunigst, vorzugsweise bis morgen.«
»Dann solltest du das mit Meredith besprechen«, empfahl Megan.
»Oh, und vielleicht kommen Mike und Courtney heute Abend rüber«, fügte Herzer hinzu. »Ich habe eine Nachricht in ihr Hotel geschickt. Und ich treffe mich um vier mit jemandem hier.«
»Okay«, sagte Megan. »Ich hätte dich wohl schon vorher ins Kriegsministerium schicken sollen, als ich dafür noch eine Chance hatte, was?«
»Tut mir leid«, sagte Herzer und stand auf. »Meredith, wenn du einen Augenblick Zeit hättest?«
»Selbstverständlich, Major«, erklärte Meredith ausdruckslos.
Megan nahm ein Stück Käse und biss mit finsterer Miene davon ab.
»Megan«, sagte Shanea. »Darf ich dich
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