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Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Titel: Die Nanokriege 4 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Zwack
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kleineres Gebäude ein. Er nickte einem bulligen Triarier-Sergeanten zu und öffnete dann eine Tür. »Keinen Ton habe ich aus dem Kerl rausgekriegt«, meinte er dann zu dem Mann hinter dem Schreibtisch gewandt. »Ich bin mir nicht sicher, ob er mir seinen Namen bestätigt hätte, wenn er den nicht aufgenäht auf der Uniform tragen würde.« Der freundliche Tonfall des Obersten war jetzt verflogen, und er wirkte brüsk, um nicht zu sagen unfreundlich. Aber dem Mann in Zivilkleidung hinter dem Schreibtisch schien das nichts auszumachen.
    »Gut«, nickte er. »Nimm Platz, Leutnant.«
    Destrang sah den Oberst an, und der nickte.
    »Er hat einen höheren Rang als ich , Leutnant«, stellte der Oberst fest. »Setz dich.«
    »Und du bist ein echter Oberst?«, fragte Destrang kühl.
    »Und wie«, erwiderte der Oberst und schloss die Tür hinter sich.
    Destrang nahm vorsichtig auf dem einzigen freien Stuhl im Raum Platz und sah sich um. Das Zimmer war völlig schmucklos und enthielt nur den Schreibtisch, den Stuhl für den Zivilisten und den, auf dem er Platz genommen hatte. Keine Fenster, nur von einer Lampe beleuchtet. Es war drückend heiß.
    »Ich heiße T«, sagte der Mann. Er war groß und hager und hatte volles, schwarzes Haar. »Du fragst dich jetzt, ob ich dich nach deinem Einsatz ausfragen werde. Das werde ich nicht. Ich weiß alles, was ich darüber wissen muss, und wenn es etwas gibt, das ich nicht weiß, dann werde ich es von Edmund bekommen. Ich bin hier, um dir Informationen zu geben. Ein Teil davon ist deutlich über deiner Freigabestufe. Man wird
dir also eine höhere Freigabe verpassen müssen, Leutnant. Wenn du zu Oberst Clifton auch nur ein Wort gesagt hättest, würden wir jetzt dieses Gespräch nicht führen, und du wärst aus Herzers Kommando raus, ehe du zurückkehrst. Klar?«
    »Ja, Sir«, sagte Destrang unbehaglich.
    »Oberst Torill hat dir gesagt, dass es über die Gegenseite keine Informationen gibt. Es gibt tatsächlich nur sehr wenige, und was uns zur Verfügung steht, werde ich dir sagen. Anschließend werde ich dir sagen, was wir vermuten. Und dann werde ich dir sagen, warum so wenig zur Verfügung steht, und das bedeutet, dass wir uns mit dem Thema ›Mittel und Wege‹ befassen müssen. Weißt du, was das bedeutet?«
    »Jawohl, Sir«, sagte Destrang und schluckte. Mittel und Wege bedeutete, dass man ihm sagen würde, wie Informationen beschafft wurden. Das erfuhren diejenigen, die die Informationen benutzten, nur äußerst selten, weil ja immerhin damit gerechnet werden musste, dass sie in Gefangenschaft gerieten und dann bewusst oder unbewusst ihre Informationen preisgeben würden.
    »T« lehnte sich in seinem Stuhl zurück und seufzte. »Offen gestanden ist es in diesem Fall gar keine so große Sache, über Mittel und Wege zu sprechen. Besonders, da es eine ganze Litanei von Pannen gibt. Aber wir werden es tun. Hör mir gut zu, denn es wird nichts Schriftliches geben. Vor drei Tagen fand ein Treffen zwischen Celine, Chansa und Reyes statt. Ein persönliches Treffen, von dem man annimmt, dass es irgendwo in Celines Herrschaftsbereich stattgefunden hat. Worüber gesprochen wurde, ist nicht bekannt, aber Reyes kehrte in seine Domäne in Begleitung eines neuen Ork zurück, einer ropasischen Orkversion, und außerdem einem ihrer gewandelten Elfen, für die wir jetzt deren Bezeichnung kennen: Dunkle. Sehr dramatisch, echt Celine und all das. In Anbetracht der Tatsache, dass Chansa eine wichtige Rolle im Krieg gegen uns spielt und Celine ihren Herrschaftsbereich nie persönlich
verlässt, ist deshalb anzunehmen, dass Reyes der designierte Schlüsselträger ist, den man auf den Einsatz zur Kaperung des Treibstoffshuttle schicken möchte. Mit anderen Worten also der Gegenspieler von Gräfin Travante.«
    »Jawohl, Sir«, sagte Destrang und nickte.
    »Dass Celine eingeschaltet ist, bedeutet, einige ihrer Monster werden dabei sein, aber das lag ohnehin schon auf der Hand. Was für Monster das sein werden? Wir haben keine Ahnung. Einer meiner Analysten, der sich auf den Versuch spezialisiert hat, Celines kranke Gedanken zu ergründen, glaubt, dass es eine Arthropoden-Modifikation sein wird, ähnlich den Skorpionen, die Megan Travante angegriffen haben. Er basiert diese Ansicht auf Celines Angewohnheit, gewissen Mustern der Entwicklung zu folgen. Sie neigt dazu, in einer bestimmten Gattung zu arbeiten und dann zur nächsten überzugehen. Ursprünglich hat sie sich auf Säugetiere, Menschen, Elfen und

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