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Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Titel: Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Wenn er das nicht für mich erledigt, werde ich die Zeit dafür finden. Aber für den Augenblick habe ich anderes zu tun. Genau wie du. Du musst dich ausruhen.«
    »Und was wirst du tun?«, fragte sie und sah zum Fenster hinaus. Während ihres Gesprächs war die Sonne untergegangen,
und damit war klar, dass Raven’s Mill jetzt im Gegensatz zu früheren Festen bei Einbruch der Dämmerung die Straßen hochklappt.
    »Ich? Ich werde arbeiten«, sagte Edmund. »Die Leute arbeiten von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, aber die Arbeit eines Politikers ist nie getan.«
    »Sehr komisch, Dad.«
     
    »Edmund?«, ließ sich die Stimme aus der Dunkelheit vernehmen.
    »Sheida, wo warst du?«, fragte er, sah von seinem nicht enden wollenden Papierkrieg auf und schob die Brille auf der Nase vor. Daneh und Rachel waren beide zu Bett gegangen, er aber arbeitete noch.
    »Selbst so aufgeteilt ist es kaum zu schaffen«, erwiderte sie. Ihre Stimme klang schwach, und ihre Projektion wirkte im Licht der Lampe wie ein Gespenst. Die Erscheinung war sichtlich mitgenommen, und Edmund schüttelte den Kopf.
    »Du solltest dich ein wenig ausruhen«, sagte er salbungsvoll. »Du musst dir unbedingt deine Gesundheit erhalten. «
    Sie schmunzelte über den alten Witz und ließ sich auf dem Stuhl ihm gegenüber nieder. »Du wirkst auch ziemlich abgespannt.«
    »Es ist nicht einfach. Wir sind jetzt beinahe tausend Leute; es kostet schon Mühe, wenn man dafür sorgen muss, dass die dreimal am Tag satt werden.« Er wies auf die Papiere, nahm die Brille ab und lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Du hast das von Rachel und Daneh gehört.«
    »Ja, alles über Rachel und Daneh«, sagte Sheida und seufzte. »Man muss wegen McCanoc etwas unternehmen. «
    »Ich denke, McCanoc wird sich als weniger gefährlich
erweisen, als ich das befürchtet hatte«, sagte Edmund. »Ich hatte damit gerechnet, dass er schon wesentlich früher hier auftaucht und uns Ärger macht. Stattdessen ist er Straßenräuber geworden.«
    »Du solltest ihn nicht unterschätzen«, wandte Sheida ein. »Wir sind dabei, Informationen zu sammeln, wer wohl Paul in Norau unterstützt. Und vermutlich wird er zu dieser Gruppe gehören; ich vermute, dass Chansa ein paar illegale Modifikationen an ihm genehmigt hat. Dem Rat ist unmittelbar, bevor alles in Stücke ging, eine formelle Beschwerde der Elfen bezüglich seiner Person zugegangen. Es ging um Modifikationen, die nur ein Ratsmitglied genehmigt haben kann. Er hat also möglicherweise Unterstützung, die dir in ihrem Ausmaß gar nicht klar ist.«
    »Das mag ja sein«, räumte Edmund ein. »Aber wenn ich daran denke, wie er stets auf jede Art von gesellschaftlicher Organisation geschissen hat, ist es mir offen gestanden lieber, wenn er als Gesetzloser operiert, als wenn er innerhalb unserer Gemeinschaft Ärger macht. Wenn es mir gelingt, diese verdammte Ortschaft hier zu organisieren, kann er ihr ohnehin nichts anhaben. Und wie ich schon gesagt habe, fühle ich mich in erster Linie dafür verantwortlich. «
    »Richtig«, sagte sie. »Das ist mehr, als viele andere Leute tun. Ich habe Probleme, alter Freund. Ich brauche Rat.«
    »Rat habe ich genug.«
    »Ihr seid dabei, hier eine Demokratie aufzubauen«, sagte sie und wies mit einer weit ausholenden Bewegung in die Dunkelheit hinaus, die sich über die Ortschaft gelegt hatte. »Viele andere Gemeinschaften tun das nicht. Schlägertypen drängen sich vor und … also ich meine, dort draußen entsteht so etwas wie Feudalismus.«
    »Überrascht mich überhaupt nicht«, sagte Edmund und nahm einen Schluck von seinem mit reichlich Wasser vermischten
Wein. »Im strengen Sinne ist es eigentlich keine Demokratie, eher eine Republik. Die haben mich gewählt, und wenn ich der Ansicht war, Recht zu haben, habe ich mich einfach über ein paar Stimmen hinweggesetzt. Und es gibt Zeiten, wo ich mir wünsche, ich könnte den Leuten einfach befehlen, was sie tun sollen, und sie sonst hinauswerfen. In einigen Fällen haben wir das getan, mit Leuten, die nicht arbeiten wollten, und einem Dieb. Bei ein paar Großmäulern war die Versuchung groß, es ebenfalls zu tun. Und noch größer bei einigen ›fahrenden Sängern‹.«
    Sheida schmunzelte. »Fahrende Sänger hast du nie gemocht. «
    »Ich mag Leute, die singen können«, erklärte er. »Ich habe das absolute Gehör, und manchen ›fahrenden Sängern‹ zuzuhören tut echt weh. Und jemanden zum Arbeiten zu bringen, der sich für einen begnadeten Barden hält,

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