Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Titel: Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
Vom Netzwerk:
griff sie ihm ans Kinn und sah ihn todernst an.
    »Schau mich an, Herzer Herrick. Nicht das, was du fühlst , macht dich böse. Diese Gefühle sind ganz natürlich . Vielleicht werde ich eines Tages ergründen, warum das so ist. Aber für den Augenblick sollst du das einfach wissen , dass diese Gefühle so natürlich wie das Atmen sind. Ob du ein Schurke oder ein Held bist, zeigt sich daran, was du mit ihnen machst . Lass mich dich fragen, und sieh mir dabei in die Augen, wenn du Antwort gibst: Wenn du ein solches Mädchen, jung, attraktiv, ganz allein und im Wald verirrt, finden würdest, was würdest du tun ?«
    Herzer sah sie lange an, und ein Muskel an seinem Kinn arbeitete. Er hatte alle Mühe, den Blick nicht zu senken.
    »Ich würde sie in die Ortschaft zurückführen«, sagte er schließlich mit einem schwachen Seufzer, der vielleicht Bedauern ausdrückte.
    »Ja, und, wie mich deucht, dein Leben dafür geben, sie zu verteidigen«, antwortete Bast. »Was auch immer du vorher falsch gemacht haben magst.«
    »Ich könnte nichts anderes tun!«, sagte er.
    »Sssch«, machte Bast und legte ihm den Finger auf die Lippen. »Und das ist die andere Seite. Eine Verletzung, wenn sie einmal zugefügt ist, kann nicht mehr ungeschehen gemacht werden. Aber mit der Zeit heilt jede Wunde.
Die meisten jedenfalls. In deinem Fall wird die Wunde zum größten Teil auch heilen. Was die Wunde binden und die Narbe kleiner machen wird, ist jedoch das, was du tust , Herzer Herrick. Aber das weißt du längst, oder?«
    »Ja«, erwiderte er und blickte wieder auf die Decke.
    »Dann lass uns tun «, erwiderte sie ernst und lächelte dann. »So wie es aussieht, werde ich ziemlich beschäftigt sein. Du hast eine anstrengende Reise hinter dir, bist du sicher, dass du es schaffst ?« Sie zwinkerte ihm zu und bedeckte züchtig ihre Brust und machte wieder große Augen. »O Sir! Ich habe gerade gebadet und kann meine Kleider nicht finden!«
    »Für dich, Mylady«, sagte er und blickte mit einer im Augenwinkel schimmernden Träne auf, »die du so jung bist wie die Luft, selbst wenn du so alt sein magst wie die Bäume, werde ich es stets schaffen!«
    »Das sehe ich!«, sagte sie und lachte. »Und so galant! Wir wollen sehen, wie lange wir es diesmal hinziehen können, du tapferer Ritter!« Sie griff nach einem Handtuch, legte es sich über die Brust und sah ihn mit einer Andeutung von Furcht in den Augen an. »Bitte, Sir, ich bin ganz allein, und du bist so groß !«
    »La Belle Dame Sans Merci!«, stöhnte Herzer.
    »Ah, du hast von mir gehört. « Sie lachte kehlig. Und dann hörten sie auf zu reden.

17
    Daneh war in der Küche geblieben und hatte mit irgendwelchen Kräutern herumgewerkelt. Sie wusste, dass einige davon Heilkräfte besaßen, aber sie wusste nicht, welche das waren und auch nicht in welchem Ausmaß. In einigen von Edmunds Büchern gab es ein paar Hinweise zu diesem Thema, und so hatte sie die wenigen verfügbaren Kräuter eingesammelt und war gerade dabei gewesen, Sauerampfer zu stampfen, als Sheida auftauchte.
    »Daneh« sagte Sheida von der Tür her.
    Mörser und Pistill flogen durchs Zimmer, das Pistill ging an der harten Steinmauer entzwei, als Daneh sozusagen aus der Haut fuhr. »So etwas solltest du nicht tun!«
    »Tut mir Leid«, erwiderte der Avatar. »Daran habe ich nicht gedacht.«
    »Also, ›tut mir Leid‹ hilft da auch nichts«, erwiderte Daneh verärgert.
    »Also, es tut mir wirklich Leid«, erklärte Sheida. »Wenn ich angenommen hätte, dass es … so schnell in Stücke geht, hätte ich … mehr getan.«
    »Vielen Dank, Schwester «, knurrte Daneh. »Du hättest ja bloß einen verdammten Avatar ausschicken müssen, der nach mir sucht. War das zu viel verlangt?«
    Der Avatar seufzte und schüttelte den Kopf. »Im Rückblick betrachtet, nein. Aber zu der Zeit war ich … ziemlich beschäftigt. Und wie gesagt, ich habe nicht erwartet,
dass so schnell Gesetzlosigkeit ausbricht. Menschen sind so …«
    »Krank«, fiel Daneh ihr ins Wort. »Im Innersten sind wir immer noch Tiere, Schwester, das ist etwas, was du nie begriffen hast. Oder zumindest nicht verinnerlicht. Ich weiß, dass ich es auch erst verstanden habe, als ich McCanoc begegnet bin.«
    »Nun ja, und ich bekomme das jetzt sozusagen auf weltweiter Basis mit«, erwiderte Sheida. »Allein in den Ortschaften, die mir berichten, hat es viertausenddreihundertzwanzig gemeldete Fälle von Vergewaltigung gegeben. Und in denen, die nicht mir berichten … die

Weitere Kostenlose Bücher