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Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Titel: Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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entnahm
ihm eine Flasche Brandy. Sie musterte die Becher im Schrank, schüttelte dann den Kopf und nahm einen langen Schluck aus der Flasche. »Ich kann es selbst nicht glauben, dass ich das tun werde.«
    Sie sah auf die Tür, nahm sich dann einen Umhang, um sich vor der abendlichen Kälte zu schützen, und ging hinaus. Sie hatte plötzlich eine Idee, mit wem sie reden konnte. Sie musste sie bloß finden.
     
    McGibbon hatte gerade auf das vorderste Reh in der Herde gezielt, als er aus dem Augenwinkel etwas Weißes blitzen sah und in seiner Bewegung erstarrte. Zuerst kam er nicht dahinter, was das für ein weißer Fleck war, bis er sich erneut bewegte und er ihn identifizieren konnte: diese verdammte Katze von Rachel!
    Er hatte sich jetzt seit einer halben Stunde an die Herde herangepirscht. Sich anschleichen war eine Kunst, die große Geschicklichkeit verlangte, aber schließlich praktizierte er sie jetzt seit annähernd fünfzig Jahren, und deshalb war sie ihm sozusagen zur zweiten Natur geworden. Zunächst hieß es die Beute zu finden, und dazu musste man sich so durch den Wald bewegen, als wäre man selbst ein Reh. Das erforderte, dass man sich ein paar Schritte bewegte, dann stehen blieb und ein paar Geräusche erzeugte. Wenn man versuchte, sich völlig lautlos zu bewegen, war es unmöglich. Man musste sich also so bewegen, als wäre man ein äsendes Tier. Ein paar Schritte. Eine Fußbewegung. Spähen, lauschen, schnuppern und sich dann wieder weiter bewegen.
    Das Allerwichtigste war, dass man das Wild sichtete, ehe dieses einen wahrnahm. Wenn man das tat, konnte man sich relativ leicht nähern. Äsende Rehkitze konnten keine Bewegungen wahrnehmen, wenn sie die Köpfe auf dem Boden hatten. Und bevor sie den Kopf hoben,
schnippten sie immer mit dem Schwanz. Also war man sich ständig ihrer Bewegungen bewusst, ein Alphazustand, in dem man sofort erstarrte, wenn sie sich bewegten, und dies nahezu unbewusst. Sie hoben dann den Kopf, sahen sich um und ästen weiter. Und dann konnte man sich wieder ein Stück näher heranarbeiten.
    Inzwischen hatte er sich dem Reh auf Steinwurfentfernung genähert und gerade den Bogen von der Schulter genommen, als er die Katze entdeckt hatte.
    Andererseits tat die Katze genau dasselbe wie er. Er beobachtete sie, als sie in dem Augenblick erstarrte, als die Rehe wieder die Köpfe hoben. Die Herde bestand aus etwa fünfzehn Tieren, die am Rand einer Lichtung Bucheckern fraßen. Er befand sich am Westrand der Wiese, und die Katze hatte sich, wie es aussah, am südöstlichen Rand an sie herangearbeitet. Gerade pirschte sie sich vorsichtig und lautlos an, und obwohl die Ortschaft dringend Lebensmittel brauchte, ließ er die Sehne lautlos nach vorn gleiten, um zu beobachten.
    Als die Köpfe der Rehe wieder nach unten gingen, schob die Katze sich ein weiteres Stück nach vorn, den Bauch dicht am Boden, halb von den hohen Gräsern am Rand der Wiese verdeckt. Sie bewegte sich vorsichtig, hob eine Pfote nach der anderen, setzte sie wieder auf und erzeugte dabei wahrscheinlich noch weniger Geräusche, als er das tun würde, vermutete McGibbon.
    Langsam arbeitete die Katze sich an den Rand des hohen Grases und schien sich dann auf ein Reh außen an der Herde zu konzentrieren. Der Rehbock stammte wahrscheinlich noch aus einem Wurf vom letzten Jahr und würde bald aus der Herde vertrieben werden. Das konnte man daraus schließen, dass er sich am Rand der Herde aufhielt, wo die wenigsten Bucheckern zu finden waren, und deshalb eifrig nach irgendetwas Essbarem suchte. Das bedeutete,
dass er den Kopf wesentlich öfter als der Rest der Herde am Boden hatte und viel häufiger, als es klug war. Und wenn die Katze sich nicht übernommen hatte, würde der Rehbock wahrscheinlich nicht mehr lange genug leben, um seine Lektion zu lernen.
    Robert beobachtete weiter, bis die Katze am Rand der Wiese innehielt, und zog dann erneut seinen Bogen. Es war der einzige Compoundbogen im Dorf, und auch wenn er sich sehr kräftig spannen ließ, reduzierte doch die Konstruktion des Compoundbogens das »Haltegewicht«, also die Zugkraft, die es brauchte, um ihn über die ganze Länge zu spannen, nicht einmal auf die Hälfte der maximalen siebzig Kilo. Aber selbst fünfunddreißig Kilo können eine ganze Menge sein, wenn man sie längere Zeit halten muss, und deshalb hoffte er, dass die Katze bald zuschlagen würde.
    Das tat sie, als der Rehbock ein Stück weiter nach außen wanderte und dort nach vom Wind verwehten

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