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Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Titel: Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Land mit Ausnahme des Hügels flach und leicht zu pflügen sein. Aber zuallererst hieß es jetzt, ein Lager zu errichten.
    Mike machte sich an dem niedrigen Gehölz auf dem Gelände ans Werk und schnitt Schösslinge ab, um daraus eine Art Unterstand zu errichten, während Courtney den Ochsen losband und die Hühner und Schweine frei ließ. Sie warf eine Hand voll von ihrem wertvollen Maisvorrat auf den Boden, damit die Tiere wussten, dass sie gefüttert werden würden, und machte sich dann ans Werk, die Fläche zu roden, wo später einmal ihr Haus stehen würde.
    Die nächsten paar Wochen begannen sie bereits vor Sonnenaufgang mit der Arbeit und schufteten den ganzen
Tag, bis sie kein Licht mehr hatten. Mike fiel der schwerere Teil der Arbeit zu: Er fällte Bäume, ließ sie dort liegen, wo sie hingefallen waren, und zersägte die Stämme in Teile, die er mit dem Ochsen wegschleppen und auf großen Stapeln zum Trocknen lagern konnte. Am zweiten Abend hatte er am Feuer sitzend, mit dem Werkzeug, das sie von den Raeburns bekommen hatten, ein Joch geschnitzt. Alles mussten sie selbst machen, und wenn es Dinge gab, die sie nicht machen konnten, mussten sie eben ohne sie auskommen. Auch ohne äußere Hilfe ging die Arbeit langsam, aber stetig voran. Um den Mais zu sparen, den sie mitgebracht hatten, durchsuchte Courtney den umliegenden Wald nach den wenigen Pflanzen, die ihr als essbar bekannt waren, während Mike gelegentlich Schlingen legte und Fallen aufstellte. So schafften sie es, Essen, das sie über dem offenen, rauchigen Feuer zubereiteten, auf den Tisch zu bekommen.
    Schließlich war eine genügend große Fläche gerodet, um pflanzen zu können, und Mike verbrannte jetzt die Baumwipfel, die er liegen gelassen hatte, und überzog damit das ganze Gelände mit Rauch. Dafür blieb aber eine Menge an nährstoffreicher Asche liegen, die dem Boden gut tun und das aufsprießende Unkraut im Zaum halten würde. Im Mondschein benutzte Mike den Ochsen und den Pflug, für den er nur die Schar gekauft und die restlichen Teile aus selbst geschnittenem Holz selbst gefertigt hatte, um den fruchtbaren Boden zu kultivieren und den Mais zu pflanzen, von dem sie hofften, dass sie damit das erste Jahr überstehen würden. Courtney legte sich einen Gemüsegarten an, in dem sie ein paar Tomatenpflanzen, die sie mitgebracht hatten, Bohnen und anderes Gemüse pflanzten, um damit ihre Nahrung nicht zu einseitig werden zu lassen. Was sie im ersten Jahr pflanzten, diente eher ihrem Überleben, als dass sie davon etwas hätten verkaufen können,
und das war ihnen auch bewusst. Aber wenn sie dann das nächste Mal pflanzten, hoffte Mike, genügend Land urbar gemacht zu haben, um einen Überschuss erzielen zu können.
     
    »Ishtar«, sagte Sheida, als sie in der Residenz ihrer Freundin auftauchte. »Hübsch hast du es hier.«
    Das Haus stand auf einem Berggipfel in Zentral-Taurania und war auch ganz im tauranischen Stil gebaut, nach allen Seiten offen und um einen Innenhof herum, mit einem Brunnen in der Mitte. Die Böden waren gefliest und die Wände mit Fresken aus Halbedelsteinen bedeckt. Dahinter bot sich ein Panorama bewaldeter Berge. Nirgends waren menschliche Behausungen zu sehen, aber Sheida wusste, dass buchstäblich Millionen unter der Ägide ihrer Freundin lebten.
    Ishtar hatte in Taurania im Großen und Ganzen dasselbe getan wie sie, nur dass die Gesellschaft, die sie hier auf die Beine stellte, viel aristokratischer geprägt war als die in Norau. Ishtar selbst nahm eine wesentlich weniger formelle Position ein als Sheida; sie fungierte als eine Art universeller Ombudsmann für die verschiedenen Gruppierungen der Umgebung und hatte im juristischen Sinne keinerlei Verantwortung übernommen. Die Leute der Region hatten eine sehr informelle Gruppe von Stadtstaaten gebildet, ohne sich viel Gedanken über formale Regeln zu machen.
    Taurania hatte allerdings auch viel weniger gelitten als viele andere Regionen, weil es auf eine lange Tradition einer »natürlichen« Gemeinschaft zurückblicken konnte und weil viele Häuser in der Gegend traditionell gebaut und in kleinen Ortschaften zusammengefasst waren, ganz anders als die weit verstreuten Gemeinschaften in Norau und Ropasien. Dies hatte dazu geführt, dass die Bevölkerung
auf mehr oder weniger stabile Gemeinschaften hatte zurückgreifen können.
    »Danke«, erwiderte Ishtar nach einer Weile. »Zum Glück hat Paul es bis jetzt noch nicht für richtig gehalten, mein Haus anzugreifen.

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