Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons
Gruppe bewaffneter Menschen und eine kleine Gruppe Kavallerie in schweren Rüstungen folgte McCanoc, und Herzer konnte durch ihre hochgeklappten Visiere einige seiner alten Kumpane erkennen. Er wusste, dass jeder Einzelne von ihnen an der Vergewaltigung Danehs beteiligt gewesen war, und spürte, wie ihm das Blut in den Adern kochte, als er sie jetzt vorüberziehen sah.
»Oh, wenn ich jetzt meinen alten Bogen hätte«, stöhnte er. »Ich hätte sie einen nach dem anderen wegputzen können. «
»Geduld«, mahnte Edmund. »Geduld.«
Dahinter kam eine weitere Gruppe Gewandelter und dann ein Sammelsurium von Karren und in Lumpen gekleideten Männern und Frauen. Zwischen den Gepäckkarren gab es einige seltsame Kreaturen, darunter ein Einhorn von der Größe eines Pony, das hinter einem Ochsenkarren hergezerrt wurde. Schließlich war auch diese Gruppe vorbeigezogen und nicht mehr zu sehen.
»Wir lassen die einfach durch?«, flüsterte Herzer.
»Geduld«, wiederholte Edmund und schmunzelte dann, als eine weitere Gruppe Kavallerie auftauchte. Aber diesmal konnte man an ihrer Spitze Alyssa erkennen, und sie war bereits dabei, ihren Reiterbogen aus dem Futteral zu ziehen.
Auch die Kavallerie von Raven’s Mill zog vorbei, und dann war eine Weile nichts mehr zu sehen. Die Sonne war aufgegangen und stand beinahe hinter ihrem Rücken über dem Berg, als man aus der Richtung, in die die Kavalkade gezogen war, Rauch aufsteigen sah. Dann sahen sie, wie der Kavallerist, der sich unten am Hügel im Gehölz versteckt hatte, herausgeritten kam und nach Norden winkte. Jetzt tauchte ein weiterer Teil der Kavallerie von Raven’s Mill auf, und einer von ihnen schwankte im Sattel, offenbar von einem Pfeil getroffen. Sie sprengten den Hohlweg
hinauf, und ihre Pferde dampften und schwitzten, bis sie schließlich den Felsvorsprung erreicht hatten; sie schwärmten an der Hinterseite des Plateaus aus, als Alyssa und die Nachhut in Sicht kamen.
»Drei von euch auf den besten Pferden den Hügel hinauf«, rief Edmund. »Ihr findet dort drei Stellen, wo Lumpen an Bäume gebunden sind. Setzt an jedem der Punkte einen Reiter ab. Ihr anderen könnt euch eine Weile ausruhen. «
Alyssa und die Nachhut blieben unten am Hügel, bis eine Gruppe feindlicher Kavallerie hinter ihnen hergesprengt kam. Alyssa wartete mit gespanntem Bogen, bis sie die richtige Distanz erreicht hatten, und schoss dann auf sie, wendete und sprengte sofort den Hügel hinauf, gefolgt vom Rest der Nachhut. Einer der Reiter taumelte von seinem Pferd, aber der Rest folgte den Streitkräften von Raven’s Mill den engen Hohlweg hinauf.
»Abwarten«, rief Edmund. »Unten bleiben. Bogenschützen, auf Kommando, ich möchte, dass keiner von denen entkommt!«
Die feindliche Kavallerie ließ durch nichts erkennen, ob ihnen klar war, dass sie in einen Hinterhalt preschten, als sie den Reitern von Raven’s Mill in einer langen Reihe durch den schmalen Hohlweg folgten.
»Warten«, rief Edmund, als Alyssa und die anderen, den Blick nach vorne gerichtet, durch die Verteidigungsanlagen sprengten.
»JETZT!«
Auf diesen Befehl stiegen die Bogenschützen aus dem Graben und begannen zu schießen, ihre Pfeile flogen den heransprengenden Reitern fast waagerecht entgegen. Einige von ihnen verfehlten ihr Ziel, aber die meisten trafen, während die Reiter voll damit beschäftigt waren, ihre Pferde auf dem schmalen Weg zu zügeln. Augenblicke später
saß kaum mehr einer von ihnen im Sattel, ein paar von ihnen lebten noch, die meisten jedoch lagen reglos auf dem Boden. Einige der Pferde waren ebenfalls getroffen, und ihre schrillen Schreie schmerzten Herzers Ohren, bis die Bogenschützen sie barmherzigerweise erledigten. Ein paar von den Pferden rannten weiter den Pfad hinauf, folgten offenbar Alyssas »Herde« und wurden von der Kavallerie von Raven’s Mill eingefangen, die jetzt für jeden sichtbar Stellung bezogen hatte. Die Übrigen rannten ziellos im Kreis herum und arbeiteten sich dann langsam wieder den Berg hinunter.
»Und jetzt wollen wir sehen … aha«, sagte Edmund, als eine Nachzüglergruppe von Orks, offenbar unter Führung eines der Reiter in Plattenrüstung, die Herde am Fuß des Berges entdeckte. Von dort, wo der Reiter stand, war klar zu erkennen, welches Schicksal die Kavallerie ereilt hatte, aber ob er auch wusste, dass ihm Palisaden den Weg versperrten, war nicht zu erkennen. Er blickte den Hügel hinauf, wo die Kavallerie von Raven’s Mill wartete, und bedeutete dann der
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