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Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Titel: Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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bedeutet, dass wir nicht zurückschlagen können.«

    »Wann werden wir wieder Energie haben?«, fragte Myron.
    »Ich … ich weiß es nicht«, antwortete Sheida. »Jedenfalls nicht bald. Edmund, wir müssen reden.«
    »Leute, ihr solltet euch jetzt verteilen. Tarmac, du und Lisbet überlegt euch, was wir als Mindestrationen für Flüchtlinge brauchen und wo und wie wir sie damit versorgen. Holt euch noch ein paar andere Leute dazu. Robert, du bist dafür zuständig, die Jagd und das Einfangen des Wilds vorzubereiten. Tu dich mit Charlie zusammen und überlegt euch, wo wir sie unterbringen. Überlegt euch außerdem, wie wir sie schlachten. Du hast die beiden letzten Male das Fest geleitet. An die Arbeit, Leute, wir haben nicht viel Zeit. Myron, du kommst mit.«

9
    Edmund führte Sheida in das Hinterzimmer des Pubs, während draußen die Gespräche zu neuer Lautstärke explodierten. Doch der Lärm ließ erkennen, dass sie arbeiteten, nicht in Panik geraten waren, sich nicht künstlich erregten. Es waren alles intelligente, erfahrene Leute, die sich selbst motivieren konnten. Sie hatten nur einen Hauch Selbstvertrauen gebraucht und jemanden, der ihnen die Richtung wies. Damit konnte er die Dinge jetzt mehr oder weniger sich selbst überlassen und musste bloß gelegentlich nachsehen, dass sie nicht außer Kontrolle gerieten.
    »Das hast du gut gemacht, Edmund«, sagte Sheidas Avatar.
    »Danke«, antwortete er und sah sich dann in dem kleinen Raum um. »Bist du ein Avatar oder eine Projektion?«
    »Ich bin … ich bin eine autonome Projektion«, erwiderte Sheida.
    »Das ist verboten!«, brauste Myron auf.
    »Felsbrocken auf mein Haus zu schleudern ist auch verboten«, seufzte der Avatar. »Etwa fünfzehn Avatare schaffe ich, und die können Befehle erteilen und Informationen sammeln, während ich mich um Dinge kümmere, zu denen nur ich imstande bin, also beispielsweise dem Netz Codebefehle geben. Im Augenblick kämpfen beide Seiten um die Steuerorgane. Wir haben herausgefunden, dass wir Programme und Unterprogramme sperren können, und haben das auch getan, so schnell wir es konnten. Unglücklicherweise
hat die Gegenseite das bemerkt und macht es jetzt auch. Und es erfordert direkte Anweisung eines Ratsmitglieds. Um darüber hinaus überhaupt noch etwas zu bewirken, hatten wir keine andere Wahl, als volle Avatare zu schaffen. Ich mache etwa jede Stunde eine kurze Pause, nehme einen Upload aller gewonnenen Daten vor und führe etwa erforderliche Korrekturen durch. Es funktioniert. Das wissen wir, weil wir noch am Leben sind.«
    »Ist es wirklich so schlimm?«, fragte Edmund.
    »Ich denke alle paar Minuten, dass die mich jetzt endgültig töten werden«, antwortete sie und seufzte. »Und dann denke ich manchmal wieder, dass wir jetzt etwas entdeckt haben, womit wir sie fertig machen können. Aber es klappt nie.«
    »Ist doch logisch«, schnaubte Edmund. »Ihr müsst euch etwas zurücknehmen. Schlachten dieser Art gewinnt man nie mit rein taktischem Denken. Geht alles ein wenig langsamer an und überlegt, wie ihr einen wirklich entscheidenden Schlag führen könnt.«
    »Und was konkret soll das bedeuten?«, fragte Sheida.
    »Das weiß ich nicht. Ich habe keine Vorstellung, wie das Schlachtfeld wirklich beschaffen ist. Aber einen Krieg gewinnen heißt nicht den Gegner töten, sondern ihn dazu bringen, dass er aufgibt. Und um das zu erreichen, muss man ihn in eine Situation bringen, wo er glaubt – ob es nun stimmt oder nicht –, dass er bereits verloren hat. In der besten aller möglichen Welten erzeugt der Feind die nötigen Umstände selbst. Aber das setzt voraus, dass auf der anderen Seite ein Idiot sitzt. Wie ich die Situation beurteile, hat Paul bis jetzt keine Anzeichen von taktischem Wahnsinn erkennen lassen. Hoffen wir, dass er strategisch weniger geschickt ist. Und Strategie ist das, worüber ihr nachdenken solltet.«
    Sheida nahm sich einen Augenblick Zeit, das Gehörte zu
verarbeiten, und schüttelte dann den Kopf. »So aus dem Stegreif fällt mir jetzt nichts ein. Aber das ist auch gar nicht das Thema, über das ich mit dir reden wollte. Später vielleicht. Aber nicht jetzt.«
    In dem Nebenzimmer stand ein Tisch, an den sich Tarmac während des Festes manchmal zurückzog, um Schach zu spielen. Davon abgesehen standen überall Fässer herum. Nachdem Talbot eine Weile herumgesucht hatte, fand er schließlich einen Becher und füllte ihn aus einem nicht gekennzeichneten Fass mit einer Flüssigkeit. Er nahm einen

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