Die Naschkatzen
lass es gut sein. Denk darüber nach, rede mit Frank und entschuldige dich, und er wird dir wahrscheinlich erzählen, dass er den Abend in Larry‘s Motel verbracht hat, und morgen früh ist alles wieder in Ordnung.«
»Glaubst du das im Ernst?« Georgia bekam Schluckauf. »Mein Gott, Phin, ich mache mir solche Sorgen.« Ihre Stimme senkte sich um eine Oktave. »Und ich hasse Clea, dieses Flittchen.«
»Schön.« Sie fiel ihm entgegen, und er ergriff ihren Arm, um ihr von Sophies Hocker zu helfen. »Gute Nacht, Georgia. Pass auf dem Heimweg auf dich auf, und lass das Auto stehen.«
Georgia nickte und torkelte davon, während Phin Sophies Blick auffing. Sie schlängelte sich aus der Menge am Ende der Theke heraus und kam etwas unsicher, aber mit herausforderndem Hüftschwung auf ihn zu. Zum ersten Mal sah er sie in roten Pumps auf gefährlich hohen Stiftabsätzen balancieren.
Ihre Beine waren einfach makellos. Und noch dazu erstreckten sie sich bis zu dem Punkt, an dem sie keine Unterwäsche trug, vorausgesetzt, sie sprach die Wahrheit. Ihr Kleid saß so knapp, dass es Phin auch gewundert hätte, wenn dafür noch Platz darunter gewesen wäre.
»Hallo, Süßer«, sagte sie und glitt auf den Hocker neben ihm. »Ich habe dich hier hinten sitzen sehen -« sie fing seinen Blick auf und musste unwillkürlich grinsen, was eigentlich gar nicht sexy gemeint war, aber dennoch so wirkte. Er erwiderte ihr Grinsen. » Sophie, du Teufelsweib «schoss es ihm durch den Kopf.
»- und ich will dich -« Sie strich mit der Zunge über ihre Lippen und beugte sich noch näher zu ihm. »Ich brauche dich, ich -«
»Phin, ich muss mit dir sprechen«, sagte Frank hinter ihm, und Phin erwiderte, ohne sich umzudrehen: »Zieh Leine, oder es wird schmerzhaft für dich.«
»Es geht um Georgia«, erklärte Frank, und Sophie bemerkte in ihrer normalen Stimme: »Ich warte hinten an der Theke.«
»Kommt nicht in Frage«, widersprach Phin.
»Dann warte ich eben neben der Jukebox.« Sophie glitt von ihrem Hocker, und Phin sah ihrem wohlgerundeten Hintern in dem engen Kleid nach. Er konnte keine Umrisse eines Slips entdecken. In diesem Kleid hätte er sogar ein Muttermal erkannt, also trug sie keine Unterwäsche. Und jetzt ging sie von ihm weg.
»Ich hoffe für dich, dass es wichtig ist, Frank«, meinte er grimmig.
Frank setzte sich auf den Hocker, und Phin seufzte resigniert auf bei der Aussicht auf zwei weitere Minuten Lutz.
»Ich habe gesehen, wie du eben mit Georgia gesprochen hast«, sagte Frank. »Und -« Er musterte Phin prüfend. »Was ist mit deinem Auge passiert?«
»Frank, was willst du?«
»Was hat Georgia dir erzählt?«
»Sie befürchtet, du könntest Zane umgebracht haben«, sagte Phin. »Warum diskutiert ihr das nicht untereinander aus?«
»Ich glaube, sie hat es getan, Phin.« Frank sah käsig aus in dem schummrigen Licht in der Bar. »Ich glaube, sie ist ihm nach dieser Bemerkung über den Wackelpudding gefolgt. Als wir erst kurz verheiratet waren, sagte ich ihr mal, dass es nicht schlimm sei, wenn man sich beim Sex bewegt. Anschließend ging sie mit einem Messer auf mich los. Und das meinte sie ernst, das kann ich dir sagen.«
Phin blickte zu Sophie an der Jukebox. »Ich will nichts davon hören, Frank. Erzähl es Wes. Zwischenmenschliche Beziehungen faszinieren ihn.«
»Außerdem hatte sie gerade ihre Tage.« Frank schüttelte den Kopf. »Georgia und PMS sind eine üble Kombination. Noch dazu war sie betrunken. Sie ist schlimm, wenn sie betrunken ist.«
»Frank...«
»Ich möchte dir nur raten, vorsichtig zu sein und nicht alles zu glauben, was sie dir erzählt. Sie hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. Und das galt auch für Zane. Du kannst dir gar nicht vorstellen, was für Lügengeschichten er erzählt hat. Wahrscheinlich auch über mich.« Frank lachte auf.
»Zum Beispiel, was deine Sterilisation betrifft.«
Frank schloss die Augen. »Oh, Scheiße, erzähle bloß Georgia nichts davon.«
»Habe ich nicht vor«, sagte Phin. Du dämlicher Mistkerl
»Lieber Himmel, wenn sie das wüsste«, meinte Frank und lehnte sich gegen den Tresen, weil ihm bei diesem Gedanken offenbar ganz schlecht wurde, »würde sie mich umbringen. Sie ist wirklich verrückt, Phin.«
»Nun, die gute Neuigkeit ist, dass sie dich umgebracht hätte und nicht Zane«, gab Phin zu bedenken.
Frank runzelte die Stirn, denn offensichtlich verstand er nicht, warum das eine gute Neuigkeit sein sollte.
»Zane ist ermordet worden, Frank. Hättest
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