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Die Neunte Gewalt

Titel: Die Neunte Gewalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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versuchen.
    Der Fährmann war wieder auf den Füßen und wich noch immer zurück, als die Tür nur Zentimeter von seinem Gesicht entfernt an ihm vorbeizischte. Curly kletterte den Schutthaufen hinauf und folgte ihm über dessen beträchtliche Ausdehnung, wobei der Zweitonner nach einem neuen Wurfgeschoß griff, als auch sein Zwillingsbruder den Schutt durchpflügte und versuchte, Kimberlain den Weg abzuschneiden. Der Fährmann stellte sich blitzschnell auf die neue Situation ein und wählte die einzige Möglichkeit, die ihm noch blieb.
    Er kletterte auf einen höheren Gipfel des Schrottbergs und sprang auf Curly hinab. Der Zweitonner drehte sich heftig um die eigene Achse, wie ein Wildpferd, das versuchte, seinen Reiter abzuschütteln, doch Kimberlain fand an seiner Stahlhülle genug Halt. Er war zwar nicht in der Lage, seine Arme und Beine in die dafür vorgesehenen Schlitze zu schieben, konnte jedoch einige der Kontrollschalter erreichen, darunter auch den, der für den rechten Arm des Zweitonners verantwortlich zeichnete – für den Arm, der wieder eine Kühlschranktür hielt.
    Der Fährmann drückte auf den Knopf, mit dem er die Zangen öffnen konnte, während er gleichzeitig den Arm zurückzog und dann schnell zur Seite abwinkelte. Die Kühlschranktür schoß wie ein Frisbee durch die Luft und direkt in Moes Weg. Kimberlain hörte den lauten Knall des Aufpralls, sah aber nur, wie Moe zusammenbrach, während Curly weiterhin versuchte, ihn abzuschütteln.
    Während Larry schnell herankam, fand Kimberlain endlich das Hauptkontrollpult. Er streckte sich, um den Einschaltknopf zu erreichen, doch Curlys Zuckungen verhinderten, daß er ihn drücken konnte. Er schlang die hinabbaumelnden Füße um die Extremitäten des Zweitonners und versuchte, eine bessere Position einzunehmen. Endlich gelang es ihm, und er drückte den Knopf.
    Nichts geschah. Curly wehrte sich weiterhin gegen ihn und rammte ihn rückwärts gegen aufgestapelte Waschmaschinen und Wäschetrockner. Kimberlain dämpfte die Wucht des Aufpralls mit dem Arm ab und zog sich an einer offenliegenden Verstrebung einer Waschmaschine eine blutende Wunde zu. Es gelang ihm, die Finger um den Stahl zu schließen und ihn loszureißen, während Curly sich herumdrehte und ihn gegen einen Kühlschrank schmetterte.
    Erneut drückte der Aufprall Kimberlain die Luft aus den Lungen, doch es gelang ihm, das meterlange Stahlstück festzuhalten. Der Zweitonner versuchte, mit seinen Zangen nach ihm zu greifen, und der Fährmann nutzte die Gelegenheit und rammte das spitze Ende der Verstrebung durch die sich bietende Öffnung in das Kontrollpult. Funken flogen. Er roch Rauch und hörte einen Knall.
    Curly zuckte heftig, griff aber noch immer mit den Zangen nach ihm.
    Kimberlain rammte die Stange tiefer hinein und drehte sie nach unten und oben. Ein zischendes, knisterndes Geräusch, und Curly verharrte inmitten der Bewegung und kippte nach hinten. Der Fährmann wollte sich herumwerfen, um nicht von dem Gewicht des Zweitonners zerquetscht zu werden, doch es gelang ihm lediglich, der größten Wucht des Aufpralls zu entgehen. Der Zweitonner stürzte auf seine Beine und klemmte seinen Unterkörper ein. Jetzt war er eine leichte Beute für Larry.
    Der letzte Zweitonner hatte ihn fast erreicht. Er schob einen gewaltigen, verrosteten Schutthaufen aus dem Weg und stapfte weiter vor. Kimberlain versuchte, sich unter Curlys Extremitäten hervorzuwinden, und als das nicht gelang, die Maschine hochzuheben. Hoffnungslos. Der Zweitonner war so schwer, daß Kimberlain ihn keinen Zentimeter bewegen konnte. Larry kam schnell näher. Wenn Kimberlain sich nicht seinem Schicksal ergeben wollte, mußte er versuchen, von hier unten aus zu kämpfen.
    Aber womit?
    Er sah keine potentielle Waffe in seiner Reichweite. Er hatte nur seine Hände zur Verfügung, um sich aus einer unhaltbaren Position gegen eine Maschine zu wehren, die sein Rückgrat mit einem einzigen Schnippen ihrer Kneifzangen brechen konnte. Er sah, wie sich Larry über ihm aufbäumte; die Zangen schnappten wie die Kiefer eines Alligators auf und zu. Kimberlain trat verzweifelt mit den Beinen, um sich von Curly zu befreien, rutschte jedoch nur noch tiefer unter die Maschine. Larry stand über ihm und zögerte, als könnte er sehen, daß sein Widersacher am Ende war, als wollte er seinen Sieg auskosten – als sähe er mit Leeds' Augen. Endlich hob sich einer seiner gewaltigen Arme und senkte sich pfeifend. In diesem Moment sah

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