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Die Niete Im Bett

Die Niete Im Bett

Titel: Die Niete Im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonie Winter
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mitgeschleppt habe. Verstehen könnte ich es. Ein bisschen jedenfalls.
    »Hör mal, Mia, es tut mir leid, dass ich dich da reingezogen habe. Ich wusste nicht, dass das so komisch wird.«
    »Komisch ist wohl das richtige Wort«, erklärt Mia mir. »Ich weiß wirklich nicht, was man da lernen soll. Aber vielleicht kann Mark es mir ja erklären.«
    »Also, wenn du nicht mehr hingehen …«
    »Doch, schließlich will ich Mark ja auch wiedersehen«, unterbricht sie mich.
    Aha.
    »Dann sehen wir uns morgen zu Teil zwei?«, frage ich frustriert.
    »Klar.« Sie gibt mir einen Kuss auf die Wange. »Schlaf gut.«
    »Ja«, sage ich enttäuscht. »Du auch.«
    Am nächsten Morgen fahre ich mit Mr. Bean zum Großmarkt nach Hammerbrook. Er ist wie immer morgens um vier so gut gelaunt, dass ich kotzen könnte. Eigentlich wollte ich gar nicht mitfahren, aber ich habe seit zwei Uhr wachgelegen und mich von einer Seite zur anderen gewälzt und ihn dann angerufen.
    »Das ist doch der letzte Scheiß«, ist Mr. Beans Kommentar, nachdem ich ihm vom ersten Kursabend erzählt habe. »Reinste Geldmacherei, wenn du mich fragst. Die schröpfen verzweifelte Leute, die nicht mehr weiterwissen.«
    »Aber ein alter Freund von Mia leitet den Kurs.«
    »Na und?« Mr. Bean schaut mich kurz von der Seite an, während er einen Parkplatz sucht. »Das heißt doch nicht automatisch, dass die Sache seriös ist.«
    Da hat er recht.
    Eine Stunde später haben wir den Lieferwagen mit frischem Gemüse und italienischen Spezialitäten vollgeladen und fahren zurück.
    »Ich würde da nicht mehr hingehen«, sagt Mr. Bean. »Du machst dich doch zum Affen. Das ist genauso eine Verarsche wie diese Kaffeefahrten. Man wird mit einem Präsentkorb und geräuchertem Schinken gelockt und muss den letztendlich zehnfach bezahlen. Das hast du doch gar nicht nötig.«
    »Doch. Ich bin eine Niete im Bett. Und das muss sich ändern«, sage ich trotzig.
    »Am liebsten würde ich Sarah schütteln«, sagt Mr. Bean. Er wird richtig böse. »Sie weiß gar nicht, was sie da angerichtet hat.«
    »Und was ist, wenn sie recht hat?«
    »Ach, Leo. So ein Quatsch. Wo ist denn dein Selbstbewusstsein? Sarah ist doch nicht die erste Frau, mit der du Sex hattest.«
    »Das nicht. Aber die anderen haben mich ja auch alle verlassen. Spätestens nach sechs Wochen. Das muss doch einen Grund haben.«
    »Hat irgendeine von denen gesagt, dass du schlecht im Bett bist?«
    »Weiß ich nicht mehr. Ich glaube nicht.«
    »Ich glaube dir kein Wort«, echauffiert sich Mr. Bean, fährt auf einen Parkplatz vor meinem Café und stellt den Motor ab. »Denn eins ist klar. Das wüsstest du, mein Lieber.«
    »Ja«, sage ich. »Wahrscheinlich.« Wir laden die Einkäufe aus. Als wir damit fertig sind, gehe ich in den Keller und überprüfe meinen Vorrat an Glühbirnen. Ich muss unbedingt neue 40-Watt-Birnen bei eBay ersteigern. Diese verdammten Energiesparlampen sind Gift für gemütliche Cafés wie meines, in denen man sich willkommen und geborgen fühlen soll.
    »Fängst du heute auch noch mal an zu kochen?«, fragt Mr. Bean ungeduldig, als ich wieder oben bin.
    »Ja, ja.« Ich binde mir die Schürze um, wasche meine Hände und fange an, Gemüse zu schnippeln. Ein Gemüseeintopf mit Fleischklößchen kommt bei dieser Kälte sicher gut an.
    Und wenn nicht, ist es mir auch egal.
    Heute Abend um acht wird es mir bestimmt wieder besser gehen. Denn da kann ich wieder etwas dazulernen. Sarah wird sich noch wundern. Und wie die sich noch wundern wird!
    Mia
    Ich kann diese Elbletten – so nennt man die verwöhnten, reichen Frauen mit definitiv zu viel Tagesfreizeit – einfach nicht ausstehen. Sie kommen in den Laden, als würde er ihnen gehören, haben teure Klunker an den perfekt manikürten Fingern und tragen Klamotten, die ein kleines Vermögen gekostet haben. Und trotzdem wirken sie immer unzufrieden. Ich werde das nie begreifen.
    Jedenfalls waren gerade zwei besonders schlimme Exemplare da und haben mich eine Stunde lang herumgescheucht, um dann zu gehen, ohne etwas zu kaufen. »Das ist mir hier zu wenig Auswahl«, hatte die eine gestänkert, und die andere hatte dazu genickt. »Da schauen wir lieber in Rom noch mal ganz in Ruhe in diesem einen Geschäft in der Via Condotti.«
    »Gute Idee.« Damit waren sie gegangen, und ich war ewig damit beschäftigt, alles wieder an den richtigen Platz zu räumen. Noch nicht mal »Auf Wiedersehen« hatten sie gesagt. Ich möchte diese Frauen so gern mal schlagen. Einfach so. Und

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