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Die Nirgendwojagd

Die Nirgendwojagd

Titel: Die Nirgendwojagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Cha-Blätter zu beachten, die sich mit dem Staub auf seinem Stiefel mischten. Sie blickte weg von ihm, strich die Finger durch ihr Haar. Und sagte nichts.
    „Weib!” knurrte er. Sein Gesicht wurde rot vor Wut, gleichzeitig griff er nach ihr.
    Sie wich aus, entfernte sich von ihm. „Du sagst es”, meinte sie. In der Mitte der Lichtung blieb sie stehen, der Wind plusterte die Haare an ihrem Hinterkopf auf; sie blickte ihn an und wartete.
    Er verlagerte seinen Griff an dem Schrotgewehr. „Komm her.”
    Sie blickte von seinem Gesicht auf das Gewehr, als sich die Mündung mit dem Vordervisier senkte, bis sie auf ihr linkes Knie zeigten.
    „Du triffst, worauf du zielst?”
    „Wer könnte aus dieser Nähe vorbeischießen? Komm hierher.”
    Ihre Füße raschelten durch die auf dem Boden verstreuten Blätter und kleinen Zweige, als sie langsam auf ihn zuging und schließlich etwa drei Fuß vor ihm stehenblieb. „Aleytys”, sagte sie. „Mein Name.”
    Dieser Name berührte einen Fetzen der Erinnerung, aber offensichtlich konnte er sie nicht in sein Bewußtsein holen. „Wer hat dich geschickt?” fauchte er.
    „Niemand schickt mich irgendwohin. Wer hat dich geschickt?”
    Ihre Blicke auf die Hände gerichtet, die das Gewehr hielten, versuchte sie abzuschätzten, wie weit sie gehen konnte, ihre Unabhängigkeit zu behaupten, ohne ihn zu einem Wutausbruch zu treiben; sie wollte sich nicht mit einem zerschmetterten Knöchel oder Knie herumschlagen müssen.
    Er trat plötzlich ganz dicht an sie heran, packte ihren Arm, seine Finger schnitten in ihr Fleisch, seine Kraft war größer als sie erwartet hatte. Mit einer Hand riß er sie hoch, schwang sie herum, schleuderte sie auf den Transporter und paßte seinen Griff an, als er unter ihr schaukelte.
    Sie trat nach ihm, verfehlte ihn, da er beiseite glitt; er schlug ihr brutal ins Gesicht, stieß ihren Kopf zurück, seine andere Hand würgend an ihrer Kehle. Sie fing an zu keuchen, versuchte, einen seiner Finger zu lösen. Er drückte sie tiefer hinunter, fegte ihre Hand mit seiner freien Hand so mühelos weg, wie er eine lästige Fliege verscheuchen würde. Sie ließ sich schlaff zurückfallen. Mit einem Knurren des Triumphes zog er seine Hand zurück, schlug sie ein letztes Mal, ließ sie dann los, trat zurück, stand da und starrte aufsieherunter.
    Trotz der Wut, die sie beinahe verzehrte, bemühte sie sich, ihr Kapitulieren offensichtlich zu machen, rutschte von dem Transporter herunter und kauerte sich auf dem Boden nieder, mit hängendem Kopf, keuchend und würgend und nach Atem ringend. Als sie hörte, daß er wieder auf sie zukam, keuchte sie: „Haesta-vaada. Sie haben mich geschickt.”
    „Warum dich?”
    Der schmatzende Knall eines Schrotgewehrs unterbrach ihn. Er zuckte herum - einer der anderen Aasfresser schrie seinen Namen.
    „Quale!”
    „Was ist?” Er flankte über einen querliegenden Baumstamm, rannte zu ihnen, und seine Blicke huschten wachsam über den Waldrand.
    „Grünies?”
    Der kleinere der beiden Aasfresser nickte und zeigte zum Wald.
    „Haufenweise - da drinnen.”
    „Welche angeschossen?”
    „Glaube nicht.” Er zuckte mit den Schultern, setzte sich auf und feuerte einen weiteren Schuß ab, dann beugte er sich vor und spähte in die Schatten unter den Bäumen. „Schwer zu sagen.”
    Quale hockte sich neben ihn, legte eine Hand auf seine Schulter.
    „Wir müssen von hier abhauen, Szor. Du und Huut, ihr ladet das Zeug auf. Ich halte euch die Grünies vom Leib.”
    „Sicher, Quale.” Szor erhob sich, gefolgt von dem schweigsamen Huut. Die Gesichter der beiden Männer waren finster und signalisierten Unzufriedenheit, als sie auf den Behälterstapel zumarschierten. Sie beachteten weder Quäle noch Aleytys, während sie von der Kapsel zum Transporter und zurück trabten und aus ihrem Widerwillen heraus, wie gewöhnliche Arbeiter eingesetzt zu werden, die Packen mit unnötiger Heftigkeit auf die Ladefläche warfen.
    Aleytys schreckte zurück, als ein Pfeil von den Bäumen her-
    über-sirrte, an Quale vorbeisauste - ihn knapp verfehlte, da er sich wegduckte - und zitternd neben ihren Füßen in den Boden fuhr.
    Quale schoß nur vereinzelt, denn seine Ziele waren kaum sichtbare Schatten, die zwischen den Bäumen herumgeisterten. Aleytys riß den Pfeil heraus und kroch auf Händen und Füßen zu dem Transportwagen hinüber. Dicht bei einem der Räder hockend, untersuchte sie den Pfeil. Er war etwa acht Zoll lang, am hinteren Ende mit drei

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