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Die Nonne mit dem Schwert (German Edition)

Die Nonne mit dem Schwert (German Edition)

Titel: Die Nonne mit dem Schwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lea Korte
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ihr Bett regnete.
    »Das kommt davon, wenn man nicht genug Geld hat, um sich in einem anständigen Gasthof einzumieten«, knurrte sie, sprang mit beiden Beinen aus dem Bett, beschloss, während sie sich anzog, dass sie heute endlich eine Arbeit finden musste, und machte sich auf den Weg. Der erste Kaufmann, den sie ansprach, empfing sie zumindest freundlich.
    »Ich selbst brauche niemanden, aber versuch es mal bei dem Tuchhändler an der Ecke. Der sucht schon länger einen Gehilfen.«
    Auf der Stelle marschierte Catalina zu dem Geschäft. Die Auskunft des Kaufmanns war richtig, ja, der Händler suche allerdings einen Gehilfen, aber ohne Referenzen, nein, ohne Referenzen stelle er niemanden ein. Und so musste Catalina wieder hinaus in den Regen …
    In fünf weiteren Geschäften versuchte sie es an diesem Morgen noch, hernach kniff ihr der Magen zu sehr und sie schlug den Weg zu ihrer Stammtaverne ein. Zu ihrer großen Verwunderung war sie geschlossen. Erst jetzt fiel Catalina auf, wie leer die Straßen waren. Sie schob es auf den Regen, ohne wirklich daran zu glauben, und ging zur nächsten Taverne, die um einiges gepflegter war als ihre Stammtaverne. Die Bedienung war ein junges, hübsches Mädchen im sauberen Kleid. Catalina fragte sie nach dem Preis der billigsten Suppe und eines Biers, zählte ihr Geld und nickte. Sie verzog sich an einen Tisch in den hintersten Winkel und hoffte, dass man sie auch dann noch sitzen lassen würde, wenn sie nichts weiter bestellte. Es war so schön warm und trocken hier. Mit Grauen dachte sie an ihr Herbergszimmer, in das sie wohl auch heute wieder würde zurückkehren müssen.
    Während Catalina ihre Suppe aß, fiel ihr auf, dass es in der Taverne eigenartig still war. Obwohl fast alle Tische besetzt waren, war es so leise, dass man das Klackern der Holzpantinen der Kellnerin hören konnte. Auf einmal kam ein Mann hereingerannt, lief von Tisch zu Tisch, flüsterte den Männern etwas zu und eilte wieder hinaus. Die Männer sahen ihm nach, wirkten erregt, tuschelten nervös, andere waren wie versteinert. Fragend blickte Catalina zu dem Wirt, einem dicken, glatzköpfigen Kerl mit buschigen Augenbrauen, doch der brummte nur: »Willste zahlen oder was?«, woraufhin Catalina hastig den Kopf schüttelte und es fortan vermied, noch einmal zu ihm hinzusehen.
    Plötzlich flog die Kneipentür erneut auf. Es war der gleiche Mann wie zuvor. Er stakte mit seltsam verdrehten Schritten in den Raum und fiel auf einmal vornüber. Als Catalina den Degen in seinem Rücken sah, sprang sie auf und wollte nun doch gern zahlen, aber im gleichen Moment stürmte eine Kompanie Soldaten in die Taverne.
    »Alle mit dem Gesicht zur Wand und die Hände über den Kopf!«, brüllte der Hauptmann. Die Männer setzten sich zwar in Bewegung, aber so langsam und zögerlich, dass Catalina ahnte, dass hier das letzte Wort noch nicht gesprochen war. Sie sah sich vergeblich nach einem Fluchtweg um. Plötzlich flog die Tür wieder auf. Ein gutes Dutzend Basken stürmte herein und ging mit Messern, Degen, Musketen und Pistolen auf die Soldaten los.
    Der Soldat, der gerade Catalina ihren Degen abnehmen wollte, sank unter dem Schuss eines Basken zusammen, und sie selbst entging einer weiteren Kugel nur um wenige Zentimeter. Catalina duckte sich und versuchte, sich hinter den Kämpfenden zum Ausgang vorzuarbeiten, doch dort hielt sie ein Soldat mit gezücktem Degen auf. Geschickt parierte Catalina seinen Angriff, stach ihm in den Arm und floh auf die Straße, auch dort waren überall Kämpfende. Catalina drückte sich in einen Hauseingang, doch einer der Soldaten bemerkte sie und lief ihr nach.
    »Hier, nimm das und das!«, schrie er und stach voller Hass auf sie ein. »Verdammtes Attentäterpack! Ausrotten werden wir euch mit Mann und Maus, und dann werden auch die Anschläge endlich aufhören!«
    Mehrmals entging Catalina seinem Stahl nur knapp, dann gelang ihr ein so mächtiger Schlag gegen seinen Degen, dass er ihm aus der Hand flog und scheppernd über das Pflaster sprang. Hastig sah sich Catalina um, wohin sie flüchten könnte, entdeckte dabei im Kampfgewimmel ein Paar grüne Augen – und blieb wie angewurzelt stehen.
    Doch da schob sich eine ganze Traube von Kämpfenden zwischen sie und den Mann mit den grünen Augen, so dass sie schon im nächsten Moment nicht mehr sicher war, ob es nicht reine Einbildung gewesen war. Außerdem musste sich Catalina gegen einen jungen Burschen erwehren, der allerdings so

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