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Die Nonne mit dem Schwert (German Edition)

Die Nonne mit dem Schwert (German Edition)

Titel: Die Nonne mit dem Schwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lea Korte
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und zog Catalina mit sich in Lisas Zimmer. Sie drückte Catalina auf Lisas Bett und erklärte ihr, dass dies ihre Kutsche sei. »Und mit der fahrt Ihr jetzt los, und auf dem Marktplatz fällt Euer Blick auf die Blumenverkäuferin, die Lisa spielt, und Ihr verliert Euer Herz an sie! Verzückt seht Ihr zu, wie sie mit ihrem lieblichen Lächeln Blumen verkauft. Ihr wollt zu ihr gehen, aber im gleichen Moment tritt ein anderer Mann an ihren Stand – und Ihr spürt sofort, dass sie auch ihm nicht gleichgültig ist!«
    Catalina tat so, als treibe sie ihre Pferde an, blickte pflichtschuldig zu Lisa – und erntete heftiges Protestgeschrei von den Mädchen.
    »Verliebt, Don Francisco, verliebt sollt Ihr zu Lisa sehen! Ihr aber schaut sie an, als hätte sie Euch gerade Zitronensaft in den Mund geträufelt!«
    Catalina stöhnte, legte aber doch mehr Gefühl in ihren Blick, woraufhin sich die Mädchen ausschütteten vor Lachen.
    »So guckt doch kein verliebter Mann«, kicherte Lisa, und Montserrat rief: »Tut mir leid, Don Francisco, aber jetzt seht Ihr wie eine Frau aus, die ihrem verschollenen Geliebten hinterhertrauert!«
    Nun hatte Catalina endgültig genug und wollte davonstürmen, aber die Mädchen hielten sie zurück.

    Auch an den nächsten Abenden ließen die Mädchen keine Ausflucht gelten und probten fleißig weiter, um sicherzustellen, dass sie das Stück bis zum Geburtstag ihrer Mutter aufführen konnten. Während die Mädchen von Tag zu Tag mit größerer Begeisterung bei der Sache waren, zog sich Catalina immer mehr in sich zurück. Ihre Angst wuchs, dass ihre Arbeitgeber ihr den Kuss der Schlussszene – echt oder nicht – nicht verzeihen würden. In ihren Albträumen sah sie Don Alfredo mit gezücktem Messer auf sie losstürmen, und wenn sie wach wurde, raste ihr Herz so, dass sie lange nicht wieder einschlafen konnte. Entsprechend müde kam sie am folgenden Tag ihren Aufgaben auf der Hazienda nach. Dabei hätte sie gerade jetzt dort ihre ganze Kraft gebraucht: Es war die Zeit der Maisernte, doch statt sich dieser Aufgabe zügig anzunehmen, machten die Indios ein großes Fest daraus und waren an keinem Morgen dazu zu bewegen, die Felder auch nur zu betreten, ehe sie nicht zahlreiche Zeremonien und Opferriten für ihre Pachamama, die Göttin von Saat und Ernte, zelebriert hatten. Außerdem hatte Don Alfredo Catalina angewiesen, auf den oberen Hängen weitere Terrassen für Maisfelder anzulegen, wofür erst einmal Natursteinmauern errichtet und die Bewässerungssysteme erweitert werden mussten. Für diesen Auftrag musste Catalina nun täglich mit Manolo zusammenarbeiten, denn niemand wusste besser als er darüber Bescheid, wie die Terrassen gezogen, die Mauern errichtet und die Bewässerungssysteme ausgebaut werden mussten. So war sie seinen Blicken ausgesetzt, und oft dröhnte ihr der Kopf schon um die Mittagszeit so, dass sie sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Doch was blieb ihr übrig? Es war ihre Aufgabe, diese wichtigen Arbeiten zu überwachen.

10
    N ach einer besonders schlimmen Nacht und einem mit Manolo an der Bewässerungsanlage verbrachten Vormittag bekam Catalina so starke Kopfschmerzen, dass sie sich setzen musste. Verzweifelt überlegte sie, womit sie Manolo beschäftigen konnte, damit sie wenigstens eine Weile aus seinem Blickfeld kam, und wurde auf zwei Männer aufmerksam, die damit beschäftigt waren, die Erde zwischen den Kartoffeln aufzuhacken. Catalina winkte Manolo zu sich.
    »He, Manolo, geh rüber aufs Kartoffelfeld und lös Alexandro und Paco ab, denen werden die Arme schon lahm. Und du, Pedro«, rief sie einem anderen Indio zu, »gehst mit ihm.«
    Während sich Pedro mit der ihm eigenen stoischen Gleichgültigkeit auf den Weg machte, hob Manolo empört den Kopf. »Feldarbeit ist Arbeit für die jungen Männer! In meinem Alter muss man nicht mehr im Dreck wühlen.«
    »Die Erde aufzuhacken hat nichts mit Im-Dreck-Wühlen zu tun«, gab Catalina zurück und rieb sich die Schläfen.
    Statt ihrem Befehl zu folgen sah Manolo ihr direkt in die Augen. In Catalinas Kopf pochte es heftiger denn je. Ärgerlich trat sie auf Manolo zu. »Bist du taub? Ich habe gesagt, du sollst auf dem Feld da drüben arbeiten!«
    Manolo rührte sich noch immer nicht vom Fleck. Catalina hatte das Gefühl, von seinen Blicken durchbohrt zu werden.
    »Du tust jetzt, was ich sage!«
    Endlich setzte sich der Indio in Bewegung, aber dann drehte er auf einmal um und rannte zu seiner Hütte. Catalina merkte,

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