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Die Nymphe Eva

Die Nymphe Eva

Titel: Die Nymphe Eva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Stelle
finden könne, Lieutenant?«
    »Ich
erhebe Einspruch!« schrie Levine. »Eine Schlußfolgerung zu ziehen...«
    »Ich
ziehe die Frage zurück«, sagte Cranston freundlich.
»Nun, Lieutenant, Sie sagten soeben, Sie seien davon überzeugt, der Einbruch
sei von einem Team ausgeführt worden, bestehend aus dem Verstorbenen, dem
Angeklagten und einem Mann namens Mandel?«
    »Ja,
Sir.«
    »Haben
Sie hierfür irgendwelche Beweise?«
    »Außer Mandels und Fletchers Vorstrafenregister keine-«
    »O
ja, das hätte ich beinahe vergessen!« Er lächelte zynisch. »Und diese Liste von
Verhaftungen, die mein Mandant über sich ergehen lassen mußte. Ich würde diesen
Punkt gern ein wenig näher beleuchten, Lieutenant. Hat mein Mandant ein
Vorstrafenregister?«
    »Nein,
Sir«, gab ich zu. »Er ist jedenfalls nie verurteilt worden.«
    »Ist
er je auf Grund dieser — Verhaftungen vor Gericht gestellt worden?«
    »Nein,
Sir.«
    »Interessant.«
Er stand da und betrachtete mich mit diesem zynischen Grinsen auf dem Gesicht
und ließ mich für fünf lange Sekunden schwitzen, bevor er sich schnell mit der
Hand über den kahlen Kopf fuhr.
    »Sie
haben ausgesagt, Sie seien sicher, daß diese drei Männer für den Einbruch
verantwortlich waren, und da Sie keinerlei Beweise dafür hatten, habe Ihre einzige
Hoffnung darin bestanden, Fletcher — den Ihrer Meinung nach schwächsten unter
den dreien — so lange unter Druck zu setzen, bis er ein Geständnis ablegte?«
    »Ja,
Sir.«
    »Sie
haben ihn also mit dieser Absicht aufgesucht?«
    »Ja,
Sir.«
    »Wie
oft haben Sie Fletcher in den fünf Tagen zwischen dem Einbruch und seinem Tod
ungefähr aufgesucht?«
    Ich
überlegte einen Augenblick. »Fünf-, nein, sechsmal.«
    »Wo
haben Sie ihn aufgesucht?«
    »In
Fletchers Wohnung.«
    » Jedesmal ?«
    »Ja
— das erstemal , als ich Fletcher traf, ungerechnet.
Das war in Mandels Hotelzimmer, wie ich bereits
berichtet habe.«
    »Und
wie lange ungefähr dauerten diese Besuche jeweils?«
    »Vielleicht
eine Stunde.« Ich zuckte die Schultern. »Ich habe nicht genau darauf geachtet.«
    »Nein,
Lieutenant, darauf haben Sie nicht geachtet.«
    Cranston wandte sich ab und ging gemächlich zu seinem
Tisch zurück, wo Lucas mit verdutztem Gesicht saß.
    »Lieutenant«,
der Rechtsanwalt wandte während des Gehens nicht den Kopf, »wer war bei diesen
Besuchen anwesend?«
    »Fletcher
und seine Frau«, sagte ich. »Am Morgen seiner Ermordung waren auch Mandel und
der Angeklagte dort.«
    »War
irgendwann einmal Fletcher nicht in der Wohnung, als Sie dorthin kamen?«
    »Ja,
Sir. Zweimal.«
    »Was
taten Sie dann, Lieutenant? Kamen Sie später wieder, als er zu Hause war?«
    »Nein,
ich wartete in der Wohnung auf seine Rückkehr.«
    »Allein?«
    »Seine
Frau war dort.«
    »Hatte
sie etwas dagegen, daß Sie dablieben?«
    »Ich
würde sagen, sie war darüber nicht gerade begeistert«, sagte ich mit gepreßter Stimme.
    »Lieutenant—«,
er legte die Fingerspitzen auf den Tisch und verlagerte leicht sein Gewicht
darauf, wobei er mir nach wie vor den Rücken zuwandte, »wie würden Sie Mrs. Fletcher beschreiben?«
    »Nun...«
Ich zögerte einen Augenblick. »Sie ist dunkelhaarig, etwa fünfundzwanzig,
schätze ich, und...«
    »Würden
Sie sie als attraktiv bezeichnen?«
    »Ja.«
    »Sogar
schön?«
    »Möglich.«
    »Von
Ihrem Standpunkt aus also begehrenswert?«
    »Ich
erhebe Einspruch!« Levine schnellte hoch. »Die Frage ist unerheblich, unsachlich
und abwegig. Was haben diese ganzen Fragen mit der Schuld oder Unschuld des
Angeklagten zu tun?«
    »Ich
bin geneigt, Ihnen zuzustimmen«, sagte Richter Kleban bedächtig.
    »Euer
Ehren!« Cranston wandte sich der Richterbank zu. »Die
Aussage des Zeugen in bezug auf die Witwe des
Verstorbenen bildet für die Verteidigung einen überaus wesentlichen Punkt, und
die weiteren Aussagen werden dies beweisen. Ich bitte im Augenblick um die Nachsicht
des Gerichts—«
    Richter Kleban setzte seinen Hammer in Bewegung. »Ich werde
es gestatten«, sagte er kalt. »Aber ich warne Sie, Counselor ,
Sie wandern haarscharf am Rand des Unzulässigen entlang.«
    »Vielen
Dank. Euer Ehren.« Cranston nickte dankbar und
strebte erneut dem Zeugenstand zu.
    »Lieutenant,
wie würden Sie Mrs. Fletchers Verhalten Ihnen
gegenüber bezeichnen?«
    »Es
war feindselig.«
    »Warum?«
    »Ich
glaube, sie verabscheute meine Bemühungen, ihren Mann um eines Geständnisses
willen unter Druck zu setzen«, sagte ich vorsichtig.
    »Behielt
sie dieses

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