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Die Operation

Titel: Die Operation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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immer noch an der Tür stand.
    Gaetano warf einen Blick auf die Fotos.
    »Sind sie okay?«, fragte Louie.
    »Mehr als okay«, erwiderte Gaetano. Und dann fügte er mit Blick auf Tony hinzu: »Ich muss schon sagen, deine Schwester ist ein Kracher.«
    »Ja, ja, vergiss es«, sagte Tony. »Sie ist tabu.«
    »Zu schade«, sagte Gaetano mit verschlagenem Grinsen.
    »Noch was«, sagte Tony. »Angesichts dieses ganzen Flugsicherheitsschwachsinns ist es wohl nicht gerade ratsam, eine Waffe mitzunehmen, auch nicht in einem Koffer. Falls Gaetano eine benötigen sollte, dann wäre es besser, dafür zu sorgen, dass er über Kontaktleute in Miami auf den Inseln eine bekommt. Ihr habt doch Kontakte nach Miami, oder?«
    »Na klar«, sagte Sal. »Das war auch eine gute Idee. Noch was?«
    »Ich glaube, das wär’s«, sagte Tony. Er drückte seine Zigarette aus und stand auf.

Kapitel 15
    Freitag, 1. März 2002, 9.15 Uhr
    Ein langer, genießerischer und erfrischender Morgen lag hinter ihnen. Der Abstecher nach Europa hatte ihre Schlafrhythmen durcheinander gebracht und so waren Stephanie und Daniel lange vor Sonnenaufgang aufgewacht. Da sie beide nicht wieder einschlafen konnten, waren sie aufgestanden, hatten geduscht und einen ausgedehnten Spaziergang über das Hotelgelände sowie am verlassenen Cabbage Beach entlang unternommen, bis die wolkenlose, tropische Morgendämmerung eingesetzt hatte. Zurück beim Hotel waren sie die ersten Frühstücksgäste gewesen. Gemütlich hatten sie ihren Kaffee getrunken und dabei den Zeitplan für die Herstellung von Butlers heilenden Aktivzellen besprochen. Ihnen war klar, dass die drei Wochen, die ihnen bis zu seinem Eintreffen noch blieben, sie unter enormen Zeitdruck setzten, und sie wollten so schnell wie möglich anfangen. Aber gleichzeitig war ihnen auch bewusst, dass sie vor dem Eintreffen von Peters Paket nicht viel unternehmen konnten. Um acht Uhr hatten sie in der Wingate Clinic angerufen und der Sekretärin mitgeteilt, dass sie in Nassau waren und gegen neun Uhr fünfzehn in der Klinik sein wollten. Sie hatte erwidert, dass sie ihren Vorgesetzten Bescheid sagen wollte.
    »Auf der westlichen Seite der Insel sieht es ganz anders aus als im Ostteil«, meinte Daniel, als sie auf der Windsor Field Road nach Westen fuhren. »Hier ist es viel flacher.«
    »Außerdem ist es hier weniger verbaut und sehr viel trockener«, fügte Stephanie hinzu. Sie fuhren durch lang gestreckte, semiaride Kiefernhaine, die von klein gewachsenen Palmen durchzogen waren. Das tiefe Blau des Himmels wurde nur von einigen wenigen weißen Wolkenfetzen durchbrochen.
    Daniel hatte darauf bestanden, selbst zu fahren. Stephanie hatte nichts dagegen gehabt, bis er meinte, dass sie ja wahrscheinlich mehr Probleme mit dem Linksverkehr hätte als er. Eigentlich wollte sie sofort gegen diese unbegründete und chauvinistische Unterstellung protestieren, aber dann ließ sie es sein. Der Anlass erschien ihr zu nichtig, um einen Streit anzufangen. Also nahm sie stattdessen auf dem Beifahrersitz Platz und gab sich damit zufrieden, die Landkarte auszubreiten. Wie schon bei ihrer Flucht aus Italien würde sie die Navigation übernehmen.
    Daniel fuhr langsam, und Stephanie hatte nichts dagegen, da er in Kurven und Kreisverkehren immer wieder auf die rechte Fahrbahnseite geriet. Bei der Fahrt entlang der Nordküste der Insel fielen ihnen erneut die Hotelhochhäuser auf, die aufgereiht wie Soldaten am Cable Beach standen. Nachdem sie eine Anzahl von Kalksteinhöhlen passiert hatten, die in prähistorischer Zeit entstanden waren, führte die Straße ins Inselinnere. An der nächsten Kreuzung bogen sie rechts von der Windsor Field Road ab und sahen in der Ferne den Flughafen liegen.
    Dann ging es weiter in Richtung Westen, bis sie den Abzweig zur Wingate Clinic erreichten. Er lag auf der linken Straßenseite und war durch ein riesiges Schild gekennzeichnet.
    Stephanie beugte sich nach vorne, um einen besseren Blick durch die Windschutzscheibe zu bekommen. »Meine Güte! Siehst du das Schild da?«
    »Es lässt sich ja kaum übersehen. Das ist so groß wie eine Reklametafel.«
    Daniel lenkte den Wagen in die frisch geteerte und von Bäumen gesäumte Auffahrt.
    »Das Gelände muss riesig sein«, sagte Stephanie. Sie lehnte sich wieder zurück. »Ich kann das Gebäude immer noch nicht sehen.«
    Nach etlichen Kurven durch ein dichtes Gewirr aus immergrünen Büschen war der gewundene Pfad plötzlich durch ein Tor versperrt. Ein beeindruckend

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