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Die Operation

Titel: Die Operation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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berechtigtes Interesse am Erhalt meiner Gesundheit, ungeachtet dessen, wie ich mich im Augenblick fühle. Aber das Wichtigste ist, dass deine Telefonate mit deiner Mutter, deren Inhalte zweifellos an deinen Bruder weitergegeben werden, die Castiglianos davon überzeugen, dass es sich lohnt, noch drei Wochen zu warten.«
    »Sollen wir das Hotel wechseln? Meine Mutter weiß schließlich, dass wir hier sind.«
    »Darüber habe ich nachgedacht, während ich im Auto auf dich gewartet habe. Ich habe sogar überlegt, ob wir Pauls Angebot annehmen sollen, draußen in der Wingate Clinic zu wohnen.«
    »O Gott! Da kämen wir ja vom Regen in die Traufe!«
    »Ich möchte das auch nicht. Es wird schwer genug sein, sich tagsüber irgendwie mit diesen Scharlatanen zu arrangieren. Also bin ich zu dem Schluss gekommen, dass wir hier blieben sollten, vorausgesetzt, du kannst es aushalten. So eine Nacht wie die letzte in Turin möchte ich nicht noch einmal erleben. Ich finde, wir sollten hier bleiben, aber das Hotel nur zu den Fahrten in die Wingate Clinic verlassen. Dort werden wir uns ab morgen sowieso die meiste Zeit aufhalten. Einverstanden?«
    Stephanie nickte ein paar Mal, während sie über Daniels Vorschlag nachdachte.
    »Bist du jetzt einverstanden oder was ist los?«, fragte Daniel. »Du sagst ja gar nichts.«
    Unvermittelt warf Stephanie als spontanes Zeichen ihrer Ratlosigkeit die Arme in die Höhe. »Meine Güte, ich weiß überhaupt nichts mehr. Dieser Überfall verstärkt nur mein mulmiges Gefühl im Zusammenhang mit diesem ButlerProjekt. Seit dem ersten Tag müssen wir uns ständig irgendwelche Gedanken über Leute machen, die wir kaum oder gar nicht kennen.«
    »Moment mal!«, grollte Daniel. Sein sowieso schon roter Kopf rötete sich noch mehr und seine Stimme wurde immer lauter. »Wir fangen jetzt aber nicht wieder an zu diskutieren, ob wir Butler behandeln oder nicht. Diese Entscheidung ist gefallen. Unser jetziges Gespräch dreht sich einzig und allein um die Organisation des Ganzen, und damit Schluss!«
    »Okay, okay!«, lenkte Stephanie ein. Sie legte ihm die Hand auf den Arm. »Beruhig dich! Alles in Ordnung! Wir bleiben im Hotel und hoffen, dass sich alles zum Besten wendet.«
    Daniel holte ein paar Mal tief Luft, dann sagte er: »Außerdem glaube ich, dass es besser wäre, wir bleiben in Zukunft zusammen.«
    »Was soll das denn heißen?«
    »Ich glaube, der Muskelprotz hat mich nicht zufällig gerade dann überfallen, als ich alleine war. Dein Bruder will offensichtlich nicht, dass dir etwas zustößt, sonst wären wir wahrscheinlich beide verprügelt worden, oder man hätte dich zumindest gezwungen zuzusehen, wie ich Schläge bekomme. Ich glaube, der Typ hat gewartet, bis ich alleine war, und deshalb gehe ich davon aus, dass wir sicherer sind, wenn wir unser Zimmer nur gemeinsam verlassen.«
    »Vielleicht hast du ja Recht«, murmelte Stephanie ausweichend. In ihrem Kopf herrschte ein einziges Durcheinander. Einerseits war sie erleichtert, weil Daniels Bemerkung, dass sie zusammenbleiben sollten, keine negative Anspielung auf ihre Beziehung gewesen war, andererseits fiel es ihr nach wie vor sehr schwer, sich einzugestehen, dass ihr Bruder irgendetwas mit dem brutalen Überfall auf Daniel zu tun haben könnte.
    »Kannst du mir noch ein bisschen mehr Eis holen?«, bat Daniel. »Das hier ist fast schon geschmolzen.«
    »Natürlich«, sagte Stephanie. Sie war froh, dass sie etwas zu tun hatte. Sie nahm das durchgeweichte Handtuch mit ins Badezimmer und ersetzte es durch ein frisches. Dann ging sie noch einmal zu dem Eiseimer auf der Minibar. In dem Augenblick, als sie Daniel den frischen Eisbeutel reichte, regte sich das Telefon auf dem kleinen Tischchen. Einige Sekunden lang war sein regelmäßiges Klingeln das einzige Geräusch im Zimmer. Daniel und Stephanie rührten sich nicht. Beide starrten auf das Telefon.
    »Tja, wer, zum Teufel, könnte das sein?«, fragte Daniel nach dem vierten Klingeln. Er drückte sich den Eisbeutel auf das Auge.
    »Es gibt nicht viele Leute, die wissen, dass wir hier sind«, sagte Stephanie. »Soll ich rangehen?«
    »Ich denke schon«, meinte Daniel. »Falls es deine Mutter oder dein Bruder ist, dann denk dran, was ich vorhin gesagt habe.«
    »Und wenn es der ist, der dich überfallen hat?«
    »Das ist sehr unwahrscheinlich. Geh ran, aber locker! Falls es der Schläger ist, leg einfach wieder auf. Versuch nicht, ihn in ein Gespräch zu verwickeln.«
    Stephanie ging zum Telefon, nahm

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