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Die Operation

Titel: Die Operation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Verzögerung schräg nach vorne. Sowohl Dr. Newhouse als auch Marjorie reagierten sofort und griffen nach Ashleys Armen, die durch den Aufprall ebenfalls hochgerissen worden waren.
    »Meine Güte!«, platzte Dr. Newhouse heraus.
    »Tut mir Leid«, sagte Paul schuldbewusst. Da er in erster Linie für die Steuerung zuständig war, traf ihn auch am ehesten die Schuld für den Zusammenprall.
    »Ist das stereotaktische Gerät gegen den Türpfosten gestoßen?«, wollte Dr. Newhouse wissen, während er Ashleys Hand wieder zurück in seinen Schoß legte.
    »Nein, ist es nicht«, sagte Marjorie, die sich auf der Seite befand, wo die Kollision stattgefunden hatte. Sie hätte das Ganze vielleicht verhindern können, hätte sie die Gefahr rechtzeitig bemerkt. Aber es war alles so schnell gegangen. Sie ließ Ashleys Arm los, um die Ecke des OPTisches vom Türpfosten wegzuschieben.
    »Na, wenigstens das, Gott sei Dank«, sagte Dr. Newhouse. »Zumindest haben wir ihn nicht unsteril gemacht, sonst hätten wir wieder von vorne anfangen können.«
    Constance kam von ihrem Standort beim Waschtisch herübergeeilt. Während alle anderen zum Röntgen gegangen waren, hatte sie die OP-Schürze und die Handschuhe anbehalten und konnte den Rahmen nun anfassen und vorsichtig zusammen mit Ashleys Kopf wieder aufrichten und stützen, ohne ihn irgendwelchen Keimen auszusetzen.
    »Bin ich schon fertig?«, fragte Ashley. Es klang, als wäre er betrunken. Der Zusammenprall hatte ihn aus seinem medikamentösen Schlummer gerissen. Er versuchte die Augen aufzuschlagen, jedoch mit mäßigem Erfolg. Seine Lider schafften es nur mit Mühe bis zur Hälfte. Dann spürte er das seltsame Gewicht auf seinem Kopf und wollte schon nach oben greifen und es befühlen. Dr. Newhouse schnappte nach seinem erhobenen Arm, während Marjorie den anderen festhielt.
    »Bringen Sie den Tisch in die richtige Position«, ordnete Dr. Newhouse an.
    Paul schob den Tisch in die Mitte des Saales. Er half Dr. Newhouse beim Anbringen der Armstützen. Einen Augenblick später waren Ashleys Arme wieder vernünftig festgebunden. Ashley war ihnen behilflich, indem er sofort wieder einschlief. Dr. Newhouse reichte Marjorie die EKG-Kabel und sie verband sie mit dem elektronischen Messgerät. Bald schon wurde die gespannte Stille im Saal vom regelmäßigen und beruhigenden Piepsen der Herzüberwachung durchdrungen. Dr. Newhouse kontrollierte den Blutdruck und nahm dann das Stethoskop ab. »Alles in Ordnung«, sagte er.
    »Ich hätte besser aufpassen müssen«, sagte Paul.
    »Nichts passiert«, erwiderte Dr. Newhouse. »Der Rahmen ist nicht beschädigt worden. Wir sagen Dr. Nawaz Bescheid, damit er es noch einmal überprüfen kann. Fühlt er sich stabil an, Constance?«
    »Bombenfest«, sagte Constance, die den Rahmen noch immer festhielt.
    »Gut«, sagte Dr. Newhouse. »Ich glaube, Sie können jetzt loslassen. Danke für Ihre Hilfe.«
    Constance ließ vorsichtig los. Der Rahmen blieb, wo er war. Dann kehrte sie wieder an ihren Platz neben dem Waschtisch zurück.
    »Ich nehme an, was die Gesichtsfarbe des Patienten betrifft, da hatten Sie Recht«, rief Dr. Newhouse Spencer zu. »Sein Herz-Kreislauf-System ist unverändert stabil. Aber ich glaube, ich schließe trotzdem ein Puls-Oximeter an. Marjorie, könnten Sie mir aus der Anästhesie eines holen?«
    »Kein Problem«, sagte Marjorie und verschwand durch die Tür ins Nebenzimmer.
    Hinter dem Fenster zum Flur hin tauchte eine Gestalt auf, die Pauls Aufmerksamkeit erregte. Der Mann trug zwar OP-Kleidung und eine Gesichtsmaske, aber er hatte Kurt Hermann sofort erkannt. Pauls Puls fing sofort wieder an zu rasen, nachdem er sich gerade erst von der Kollision des OPTisches mit dem Türrahmen erholt hatte. Paul war nervös. Es war höchst ungewöhnlich, dass Kurt Hermann sich überhaupt außerhalb des Verwaltungsgebäudes, wo sich sein Büro befand, sehen ließ, erst recht nicht im OP-Trakt. Es musste etwas Schwerwiegendes vorgefallen sein, besonders, da der ansonsten so zurückhaltende Kurt Paul zuwinkte, er solle in den Flur hinaus kommen.
    Paul ging ohne Umschweife durch die Tür und betrat den Flur. »Was ist los?«, fragte er erwartungsvoll.
    »Ich muss mit Ihnen und Dr. Wingate sprechen, unter sechs Augen.«
    »Worüber?«
    »Die Identität des Patienten. Er hat keine Mafiaverbindungen.«
    »Oh, tatsächlich?« Pauls Stimme klang erleichtert. Das Letzte, was er erwartet hatte, waren gute Neuigkeiten. »Wer ist es?«
    »Wieso holen Sie

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