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Die Operation

Titel: Die Operation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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veröffentlichen?«
    »Egal«, sagte Daniel unbestimmt. »In Science oder Nature. Wo immer Sie wollen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das besonders schwierig wird.«
    »Kann das HTSR-Verfahren mit Blut vom Turiner Grabtuch überhaupt funktionieren?«, wollte Spencer wissen. »Wenn ich mich recht entsinne, dann ist das Ding doch ungefähr fünfhundert Jahre alt.«
    »Wie wär’s denn mit ungefähr zweitausend Jahren?«, bemerkte Paul.
    »Ist es denn nicht als Fälschung aus dem Mittelalter entlarvt worden?«, fragte Spencer.
    »Wir wollen uns nicht in irgendwelche Streitereien über die Authentizität des Tuches verwickeln lassen«, sagte Daniel. »Für unsere Zwecke spielt das Alter jedenfalls keine Rolle. Wenn der Patient an seine Echtheit glauben möchte, dann soll er das ruhig tun.«
    »Aber würde es auch praktisch funktionieren?«, hakte Spencer nach.
    »Die DNA ist in jedem Fall nur in Fragmenten vorhanden, ob das Tuch nun fünfhundert oder zweitausend Jahre alt ist«, sagte Daniel. »Aber das dürfte kein Problem sein. Wir benötigen auch nur Fragmente, die unsere HTSR-Sonden sich heraussuchen, sobald wir die Genfragmente mit Hilfe einer Polymerase-Kettenreaktion vervielfältigt haben. Wir bauen uns dann mit Hilfe von Enzymen die Gene, die wir benötigen. Das ist kein Problem.«
    »Wie wäre es denn mit dem New England Journal of Medicine?«, schlug Paul vor. »Für die Klinik wäre das eine Sensation! Ich hätte wahrsinnig gerne einen Artikel in diesem arroganten Blatt.«
    »Na klar«, sagte Daniel und zuckte bei der Vorstellung unwillkürlich zusammen. »Warum nicht?«
    »So langsam gefällt mir die Vorstellung auch«, sagte Spencer. »Solch ein Artikel wäre pures Gold für die Medien. Es würde in jeder Zeitung stehen. Verdammt, ich sehe es schon richtiggehend vor mir: Sämtliche Nachrichtensprecher in allen Programmen werden darüber berichten.«
    »Das mag ja alles sein«, sagte Daniel. »Aber bitte denken Sie daran, dass die ganze Angelegenheit bis zur Veröffentlichung dieses Artikels absolut vertraulich behandelt werden muss.«
    »Das haben wir verstanden«, sagte Spencer.
    »Wie wollen Sie denn eine Gewebeprobe vom Turiner Grabtuch bekommen?«, wollte Paul wissen. »Soviel ich weiß, bewahrt die katholische Kirche es in einer Art futuristischem Gewölbe irgendwo in Italien auf.«
    »Darum kümmern wir uns bereits«, sagte Daniel. »Man hat uns Unterstützung von höchster kirchlicher Ebene zugesagt.«
    »Ich glaube, für so etwas muss man mit dem Papst persönlich bekannt sein!«, kommentierte Paul.
    »Vielleicht sollten wir jetzt einmal über die Kosten reden.« Daniel wollte unbedingt das Thema wechseln, nachdem die Krise überwunden war. »Wir wollen schließlich nicht, dass irgendwelche Missverständnisse entstehen.«
    »Welche Dienste wollen Sie denn in Anspruch nehmen?«, fragte Paul.
    »Unser Patient hat Parkinson«, erläuterte Daniel. »Wir werden einen Operationssaal samt Personal sowie ein stereotaktisches Zielgerät benötigen.«
    Paul sagte: »Einen OP haben wir, eine stereotaktische Ausrüstung nicht.«
    »Aber das ist kein Problem«, schaltete sich Spencer ein. »Die könnten wir uns vom Princess Margaret Hospital ausleihen. Die bahamaische Regierung und die Ärzteschaft auf der Insel haben unseren Umzug hierher sehr gefördert. Ich bin mir sicher, dass sie uns gerne aushelfen würden. Wir sagen ihnen einfach nicht, was wir damit vorhaben.«
    »Außerdem brauchen wir einen Neurochirurgen«, sagte Daniel. »Einen, der zur Diskretion in der Lage ist.«
    »Ich glaube, auch das wird kein Problem sein«, sagte Spencer. »Ich kenne etliche auf der Insel, die meines Erachtens nicht ausgelastet sind. Ich bin mir sicher, dass wir da einen geeigneten finden. Ich weiß natürlich nicht genau, was so jemand kostet, aber ich kann Ihnen versichern, dass der Preis sehr viel niedriger liegt als in den Staaten. Ich würde schätzen, irgendwo zwischen zwei-und dreihundert Dollar.«
    »Und die Vertraulichkeit wäre kein Problem?«, fragte Daniel.
    »Das glaube ich nicht«, sagte Spencer. »Die suchen alle Arbeit. Seitdem sich immer weniger Touristen ein Moped mieten, hat sich auch die Zahl der Schädeltraumata deutlich reduziert. Ich weiß das, weil zwei der betroffenen Ärzte uns hier draußen aufgesucht und ihre Visitenkarten hinterlassen haben.«
    »Klingt, als würden wir vom Glück verwöhnt«, sagte Daniel. »Abgesehen davon brauchen wir nur noch ein bisschen Platz in Ihrem Labor. Ich nehme

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