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Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Tränen in die Augen, doch sie wischte sie energisch fort. »Großer Bunais«, sagte sie, darum bemüht, ihrer Stimme einen festen Klang zu verleihen, »der Stamm deiner Töchter wurde ausgelöscht bis auf mich, und ich bitte dich, meine gefallenen Schwestern zu rächen.«
    »Das werde ich!«, versicherte Balbok. »Ich werde denjenigen finden, der für den Tod meiner Töchter verantwortlich ist, und ich werde sie rächen – das verspreche ich dir.«
    »Lange brauchen wir wohl nicht zu suchen«, meinte Ankluas.
    »Was meinst du?«, fragte Rammar verständnislos.
    »Was wohl? Ich bin davon überzeugt, dass wir den Schuldigen in Kal Anar finden werden!«
    »Dann haben wir noch einen Grund mehr, diese verfluchte Stadt aufzusuchen«, sagte Balbok und ließ ein gefährliches Knurren hören.
    »Oder diese Mission aufzugeben«, warf Rammar ein, worauf sich die Blicke aller vorwurfsvoll auf ihn richteten.
    »Ist das dein Ernst?«, fragte Ankluas.
    »Allerdings. Die Basilisken sind schon schlimm genug, aber wenn dieser elende Bastard, der in Kal Asar auf dem Thron sitzt …«
    »Anar«, verbesserte Balbok.
    »… auch noch über untote Krieger gebietet, sieht es für drei hergelaufene Orks ziemlich übel aus, richtig?«
    »Drei Orks und zwei Menschen«, verbesserte Ankluas.
    »Drei Menschen«, verbesserte Quia mit bebender Stimme. »Ich werde nicht ruhen, bis mein Volk gerächt ist.«
    »Da hörst du's.« Balbok nickte grimmig. »Mit vereinten Kräften werden wir es schaffen.«
    »Mit vereinten Kräften …«, blökte Rammar spöttisch. »Im letzten Krieg haben Orks und Milchgesichter ihre Kräfte schon mal vereint, und was dabei rumkam, war ein Debakel. Was ist nur in dich gefahren?«, fuhr er seinen Bruder an. »Hat Alannah dir mit ihrem ständigen Gequatsche von Frieden und Eintracht das letzte bisschen Hirn weich gekocht?«
    »Wie – wie meinst du das?«, fragte Ankluas dazwischen.
    »Man könnte glauben, das verdammte Elfenweib reden zu hören«, behauptete Rammar.
    »Aber er hat recht«, pflichtete Ankluas dem hageren Ork bei.
    »Nein, hat er nicht«, widersprach Rammar. »Weil die ganze Sache eine Angelegenheit der Milchgesichter ist und nicht unsere. Ich habe weder vor, für Corwyn die Drecksarbeit zu erledigen, noch irgendjemanden zu rächen. Nur um den Schatz geht es mir und um sonst gar nichts. Aber die Gefahr ist zu groß, und mit einem Schatz kann ich nichts anfangen, wenn ich tot bin. Also ziehe ich die richtigen Schlüsse und gehe nach Hause!«
    »Wir haben kein Zuhause mehr«, erinnerte ihn Balbok.
    »Dann finden wir eben ein neues. Jedes Zuhause ist besser als Kuruls dunkle Grube.«
    »Und was ist mit von Bruchstein?«, fragte Ankluas listig.
    »Was soll mit ihm sein?«, blaffte Rammar. »Die Amazonen haben ihn hingerichtet – der Hutzelbart ist Geschichte.«
    »Das … ist leider nicht richtig so«, sagte Quia zögernd.
    »Was?«, schrie Rammar.
    »Offenbar erfolgte der Überfall auf das Dorf, bevor das Urteil an dem Zwerg vollstreckt werden konnte«, berichtete Quia. »Vielleicht hatte er sogar damit zu tun, denn Zara erzählte mir, er hätte gelacht, als die Krieger der Dunkelheit angriffen.«
    Rammar starrte die Amazone entgeistert an. »Soll das heißen, dieser bärtige kleine Mistkerl ist immer noch am Leben und steckt möglicherweise mit dem Feind unter einer Decke?«
    Quia nickte. »Es wäre möglich.«
    »Verdammt noch mal!« Rammar holte aus und schleuderte den saparak zu Boden. »Das darf doch nicht wahr sein!«, schrie er.
    »Und jetzt?«, fragte Ankluas. »Willst du immer noch umkehren?«
    »Und von Bruchstein davonkommen lassen?« Rammar schüttelte den klobigen Schädel. »Auf gar keinen Fall!«
    »Korr.« Balbok nickte zufrieden. Dann erst ließ er sich nieder und kümmerte sich um seine Verwundung, die er bislang einfach ignoriert hatte. Zuvor schon hatte er die Lanze, die ihm durch den Oberarm gerammt worden war, in zwei Hälften zerbrochen und diese aus seinen Arm gezogen, und nun befasste er sich mit der Wunde, aus der unablässig schwarzes Orkblut quoll. Er spuckte auf die Verletzung und verteilte seinen Speichel darauf, und schon kurz darauf stoppte die Blutung.
    Er erhob sich gerade, als von der fernen Stadt ein dumpfes Signal herüberschallte, so tief und durchdringend, als wollte es die heiße Luft zum Zittern bringen.
    »Was ist das?«, fragte Quia erschrocken.
    »Finden wir's heraus«, sagte Balbok grimmig.
    »Was, bei den Gründern von Taik, ist das?«
    Nestor und Gurn

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