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Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks

Titel: Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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wandte sich ab, um nach einer Fluchtmöglichkeit zu suchen – und er fand sie …
    »Weißt du«, sagte er zu seinem Bruder, der schon wieder bei der Ratte stand, ihr irgendwelches Zeug ins Ohr flüsterte und ihr den Nacken kraulte, »eigentlich sollte ich dich hier auf der Insel zurücklassen nach allem, was du dir geleistet hast.«
    »Warum sollte er das tun?«, fragte Balbok seinen bepelzten Freund. »Warum sollte der olle Rammar so etwas Hässliches tun …?«
    »Sprich gefälligst nicht mit dem Rattenvieh, sondern mit mir!«, regte sich Rammar auf. »Du bist es schließlich, der uns diesen bru-mill eingebrockt hat, und normalerweise sollte ich mich dort auf diesen Felsen setzen, die Arme verschränken und dir dabei zusehen, wie du alles wieder in Ordnung bringst.«
    »Das solltest du nicht tun«, meinte Balbok kopfschüttelnd.
    »Warum nicht?«
    »Weil der Felsen dein Gewicht nicht aushalten würde«, erklärte der Hagere achselzuckend. »Er würde unter dir zusammenbrechen, und du würdest abstürzen.«
    »Das käme dir wohl sehr gelegen, wie? Dann könntest du dich den ganzen Tag mit deinem vierbeinigen Freund unterhalten und wärst den alten Rammar endlich los!«
    »Douk.« In Balboks langem Gesicht spiegelte sich ehrliches Entsetzen. »So etwas würde ich niemals denken.«
    »Dein Glück«, maulte Rammar, der sich insgeheim eingestehen musste, dass er bei ähnlichen Gelegenheiten weniger Skrupel gehabt hatte. »Denn während du hier nur dumm herumgestanden und deine Zeit mit dem Vieh verschwendet hast, hat dein genialer Bruder einen Plan entwickelt, wie wir von hier weg und rasch zurück nach Hause kommen können.«
    »Tatsächlich?«
    »Allerdings«, bestätigte Rammar und deutete hinaus auf die See. »Da ist das Meer, und das ist die Richtung, in die wir müssen. Alles, was wir noch brauchen, ist ein Boot.«
    »Aber Rammar«, wandte Balbok mit großen Augen ein, »woher sollen wir denn ein Boot nehmen?« Er blickte an der kargen Felswand empor, gegen deren Fuß rauschend die Brandung schlug. »Hier gibt es doch weit und breit nichts, woraus man ein Boot bauen könnte!«
    »Oh«, machte Rammar und gab sich überrascht. »Du hast recht! Dass ich daran nicht selbst gedacht habe! Hier gibt es ja gar nichts, aus dem man ein kalumm {*} bauen könnte!«
    »Douk«, stimmte Balbok kopfschüttelnd zu.
    »Weder Holz noch starke Knochen, um das Rumpfskelett daraus zu bauen.«
    »Douk.«
    »Keine Sehnen, um sie miteinander zu verbinden.«
    »Douk.«
    »Und auch keine Haut, um den Rumpf damit zu überziehen.«
    »Douk.«
    »Wir werden also hierbleiben müssen bis ans Ende unserer Tage und elend zugrunde gehen.«
    »Meinst du wirklich?« Balbok schaute seinen Bruder verunsichert an.
    »Allerdings«, erwiderte Rammar mit wölfischem Grinsen. »Es sei denn, wir finden vielleicht doch noch einen Weg, uns aus dem, was wir noch haben, ein ordentliches kalumm zu bauen und damit zurück nach Hause zu fahren.«
    »Was wir noch haben?«, fragte Balbok. »Was meinst du damit?«
    »Was wohl?« Rammar bedachte die Ratte mit einem Blick, der so eindeutig war, dass selbst Balbok sofort begriff.
    »Douk«, sagte der Hagere und schüttelte entschieden den Kopf.
    »Und ob«, versicherte Rammar genüsslich – und hob den saparak …

20.
CUL GHU BUNN'HAI
    »Wo sind wir?«
    Alannah sog scharf die Luft ein, als sie die eigene Stimme dutzendfach widerhallen hörte – das Gewölbe, in dem sie sich befanden, musste riesig sein. Es war so dunkel, dass man die Hand kaum vor Augen sehen konnte, und es war kalt. Eisig kalt …
    »In Sicherheit«, erklang Lhurians Stimme, die, obschon Alannah den alten Zauberer erst so kurze Zeit kannte, etwas Beruhigendes, ja, sogar Vertrautes hatte.
    »Was ist geschehen?«, fragte sie verwirrt – das Letzte, woran sie sich erinnerte, waren die Dunkelelfen, die den Palast von Tirgas Lan gestürmt hatten. Dann war sie plötzlich von hellem Licht umgeben gewesen, und was danach geschehen war, wusste Alannah nicht mehr.
    Hatte sie für einen Moment das Bewusstsein verloren? Oder für eine ganze Weile? Jedes Gefühl für Zeit und Raum war ihr verloren gegangen, und das erschreckte sie …
    »Was denkst du denn, was geschehen ist?«, fragte der Zauberer.
    »Ich weiß es nicht«, gab sie ehrlich zu. »Ich kann es mir nicht erklären.«
    »Erinnerst du dich an das, was ich dir über den Dreistern erzählt habe? Über die Kristallpforten?«
    »S-soll das heißen …?«, fragte die Elfin vorsichtig.
    »Genau

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