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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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Zeitfrage.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass sie es vielleicht nicht überlebt?«
    »Dazu würde ich mich nur ungern äußern, um ehrlich zu sein. Aber wir haben schon Patienten mit ebenso ernsten Beschwerden zurückgeholt, obwohl ich zugeben muss, dass wir in diesen Fällen wussten, womit wir es zu tun haben. Ich kann nur…«
    »Keine Ausflüchte, bitte, Heiler. Die Zukunft des Reichs steht auf dem Spiel. Wird sie es überleben?« Er seufzte schwer.
    »Im Augenblick sehe ich sie eher dahinscheiden.« Eiligst fügte er hinzu:
    »Obwohl wir natürlich alle nur möglichen Anstrengungen unternehmen, um sie zu retten.« Der Älteste betrachtete das schrecklich weiße, schweißbedeckte Gesicht der Königin.
    »Kann sie uns hören?
    »Ich bin nicht sicher.« Sie gingen zur Bettkante zurück. Niedere Lakaien machten ihnen Platz. Der Ältestensprecher bückte sich und flüsterte leise:
    »Majestät?« Er bekam keine Antwort. Er wiederholte sich in etwas lauterem Tonfall. Diesmal bewegte sie sich ein wenig. Der Heiler wischte ihr mit einem feuchten Schwamm sanft über die Stirn. Ihr Gesicht nahm eine etwas gesündere Farbe an.
    »Eure Majestät«, sagte der Ältestensprecher noch einmal. Ihre Lippen bewegten sich, und ihre Augenlider flatterten.
    »Majestät«, wiederholte er beharrlich.
    »Majestät, Ihr müsst versuchen, mir zuzuhören.« Sie rang sich ein leises Stöhnen ab.
    »Es gibt keine Regelung für die Nachfolge, Majestät. Es ist von außerordentlicher Bedeutung, dass diese Frage geklärt wird.« Adpar murmelte schwach.
    »Es gibt Gruppierungen, die um den Thron wetteifern werden. Das bedeutet Chaos, wenn kein Erbe bestimmt wird.« In Wahrheit, wusste er, hatte sie dafür gesorgt, dass es keine Anwärter gab, und zwar durch die schlichten Hilfsmittel Mord und Verbannung.
    »Ihr müsst sprechen, Majestät, und einen Namen nennen.« Sie versuchte jetzt ganz eindeutig, etwas zu sagen, aber es war nicht zu verstehen.
    »Ein Name, Majestät. Dessen, der regieren soll.« Ihre Lippen bewegten sich hartnäckiger. Er beugte sich weiter vor und hielt das Ohr an ihr Gesicht. Was sie sagte, war immer noch unklar. Er strengte sich an, sie zu verstehen. Dann wurde es klar. Sie wiederholte ständig ein einziges Wort.
    »… ich… ich… ich… ich…« Da wusste er, dass es hoffnungslos war. Vielleicht wollte sie Chaos hinterlassen. Oder vielleicht wollte sie ihre eigene Sterblichkeit nicht wahrhaben. So oder so würde das Ergebnis dasselbe sein. Der Älteste schaute auf die anderen in dem Gemach. Er wusste, dass sie ebenfalls sehen konnten, was ihnen bevorstand. Der Zeitpunkt war gekommen, da das Unvermeidliche seinen Lauf nahm. Sie würden ihr Vertrauen in das Reich verlieren und anfangen, an sich selbst zu denken. Wie er es soeben getan hatte.
    Stryke war klar, dass die Zentauren nicht an die Rückkehr der Orks glaubten. Er konnte dieses Wissen gar nicht vermeiden: sie machten kein Geheimnis daraus. Sie hatten den Trupp mit ausgezeichneten Waffen versorgt, über die alle des Lobes voll waren. Coilla war besonders glücklich mit dem Satz perfekt ausbalancierter Wurfmesser, den sie ihr gegeben hatten. Unter anderem hatten Jup eine hübsche Streitaxt und Alfray ein hervorragendes Schwert bekommen. Stryke besaß die schärfste Klinge, die er je gesehen hatte. Jetzt, da der Trupp unterwegs und außer Hörweite der Zentauren war, kamen Zweifel hoch. Nicht überraschend war Haskeer am freimütigsten mit Kritik.
    »In was für ein verrücktes Unternehmen schickst du uns jetzt wieder?«, murrte er.
    »Ich habe Ihnen schon einmal gesagt, Feldwebel, halten Sie Ihre Zunge im Zaum«, warnte Stryke ihn.
    »Wenn Sie nichts damit zu tun haben wollen, kein Problem. Sie können den Trupp verlassen und Ihr Glück woanders versuchen. Aber ich dachte, ich hätte Sie sagen hören, Sie wollten beweisen, dass Sie es wert sind, diesem Trupp anzugehören.«
    »Das habe ich auch ernst gemeint. Aber was nützt das, wenn der Trupp auf ein Himmelfahrtskommando geschickt wird?«
    »Du übertreibst mal wieder, wie üblich«, sagte Jup zu ihm.
    »Aber worauf lassen wir uns denn nun tatsächlich ein, Stryke?«
    »Auf eine Erkundung. Und wenn wir etwas sehen, wogegen wir nicht ankommen, kehren wir in den Drogawald zurück und sagen Keppatawn, dass es unmöglich ist.«
    »Und dann?«, fragte Alfray.
    »Dann versuchen wir noch einmal zu handeln. Vielleicht können wir etwas anderes für ihn tun. Wie zum Beispiel, ihm einen guten Heiler suchen.«
    »Sie

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