Die Orks
Instrumental. So heißt der Gegenstand in der alten Sprache. Dies ist ein greifbarer Beweis für eine uralte Geschichte, die ich bis jetzt für einen Mythos gehalten hatte. Wenn die Legenden stimmen, könnte Vermegram ihn persönlich benutzt haben. Vielleicht wurde er sogar von ihr angefertigt."
"Zu welchem Zweck?", fragte Jup.
"Als Totem von großer magischer Macht und von großer Wahrheit dergestalt, dass er auf ein Rätsel der älteren Rassen hinweist."
"Inwiefern?", wollte Stryke wissen.
"Ich weiß nur mit Bestimmtheit, dass jeder Instrumental Teil eines größeren Ganzen ist. Ein Fünftel, um genau zu sein. Wenn dieser mit seinen vier Geschwistern vereint ist, wird die Wahrheit enthüllt. Ich habe keine Ahnung, was das bedeutet, wenn ich ehrlich sein soll. Aber ich würde mein Leben verwetten, dass dieser Gegenstand das Bedeutendste ist, was wir je gesehen haben." Er sprach mit solcher Überzeugung, dass alle von seinen Worten gepackt wurden. Jup brach den Bann.
"Wie kann er mit den anderen vereint werden? Und was passiert, wenn sie es sind? Und wo sind sie?"
"Rätsel in Rätseln und unbeantwortete Fragen. So war es immer für jeden, der sich mit diesen Dingen befasst hat." Mobbs schnaufte kategorisch.
"Auf deine ersten beiden Fragen weiß ich keine Antwort, aber ich habe etwas von meinen Häschern gehört, das ein Hinweis auf den Verbleib eines weiteren Instrumentals sein könnte. Könnte, sage ich."
"Was war das?", fragte Stryke.
"Die Kobolde wussten nicht, dass ich ihre Sprache einigermaßen beherrsche. Ich hielt es für nützlich, diesen Umstand zu verbergen. Infolgedessen haben sie sich in meiner Gegenwart ganz offen unterhalten und mehrmals die Uni-Feste namens Dreieinigkeit angesprochen. Sie waren überzeugt davon, dass die dort herrschende Sekte die Legende der Instrumentale in ihre Religion hat einfließen lassen."
"Dreieinigkeit? Das ist Kimball Hobrows Bollwerk, oder nicht?", warf Coilla ein.
"Ja", bestätigte Alfray,
"und er ist ein berüchtigter Fanatiker. Er herrscht über seine Anhänger mit eiserner Faust und hasst die älteren Rassen nach allem, was man so hört."
"Glaubst du, dass sie in Dreieinigkeit einen von diesen … Sternen aufbewahren könnten, Mobbs?", sagte Stryke.
"Das weiß ich nicht. Aber ich halte es für ziemlich wahrscheinlich. Warum sonst hätten die Kobolde Interesse an diesem Ort? Wenn sie die Instrumentale sammeln, entweder für sich selbst oder für jemand anders, wäre es logisch."
"Augenblick mal", unterbrach Jup.
"Wenn diese Instrumentale so mächtig sind…"
"Potenziell mächtig", korrigierte Mobbs ihn.
"Also gut, sie versprechen Macht. Warum sucht Hobrow dann nicht nach ihnen? Und warum nicht auch andere?"
"Sehr wahrscheinlich kennen sie die Legenden über ihre Macht nicht. Oder vielleicht kennen sie die Legenden gerade gut genug, um zu begreifen, dass ein Instrumental ein zu verehrender Gegenstand ist, wissen aber nicht, dass man sie vereinigen muss. Andererseits, wer will behaupten, dass Hobrow oder andere nicht danach suchen? Ein solches Ziel erreicht man am besten durch Geheimhaltung."
"Was ist mit Jennesta?", warf Coilla ein.
"Ob sie die Legende von den fünf Sternen kennt, Mobbs?"
"Das kann ich nicht sagen. Aber wenn sie so versessen darauf ist, diesen zu bekommen, wird sie wohl Bescheid wissen."
"Also könnte sie auch nach den anderen suchen lassen?"
"So würde ich an ihrer Stelle verfahren. Aber vergesst nicht, Orks, was ich euch gesagt habe: Die Macht, welche die Instrumentale in Aussicht stellen, lässt sich nicht leicht erringen. Das bedeutet jedoch nicht, dass ihr aufgeben solltet."
"Aufgeben?", brauste Haskeer auf.
"Was sollten wir aufgeben? Du willst dich doch wohl nicht auf diese wahnsinnige Suche begeben, Stryke, oder?"
"Ich denke über mehrere Möglichkeiten nach, wie wir den Absprung schaffen könnten."
"Du weißt, was es bedeutet, wenn wir diesen Sterndingern hinterherjagen, oder? Fahnenflucht!"
"Wir werden ohnehin längst als Deserteure betrachtet, Haskeer. Wir hätten schon vor über einer Woche nach Grabhügelstein zurückkehren müssen."
"Und wessen Schuld war das?" Ein, zwei Herzschläge wusste niemand von den anderen, wie Stryke die Anklage aufnehmen würde. Er überraschte sie.
"Schön, gib mir die Schuld. Im Grunde kann ich dem nichts entgegnen." Haskeer setzte nach.
"Ich frage mich, ob du uns nicht in diese Lage bringen wolltest. Besonders jetzt, da du uns dazu bringen willst, alles noch schlimmer zu
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