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Die Orpheus-Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Die Orpheus-Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Orpheus-Prophezeiung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Buslau
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etwas war, was sie nicht ertragen konnte. Sie gehörte zu den Frauen, die Männer alleine mit ihrer Erscheinung um den Finger wickeln wollten. Und wenn diese Spannung auch nur einen Moment nachließ, wenn sie das Gefühl hatte, zurückgewiesen zu werden, machte sie das wütend.
    Das Wippen von Deborahs Fuß verstärkte sich, und plötzlich – so schnell wie ein ausbrechender Vulkan – stand sie auf und stellte sich breitbeinig vor Quint hin.
    Er war gezwungen, zu ihr hinzusehen. Sein Mund wurde trocken. Er schluckte. Sie registrierte es und lächelte wieder.
    »Sie ist auf dem Weg nach Italien«, sagte er.
    Das Lächeln auf Deborahs Gesicht verschwand sofort. »Dann haben wir verloren. Sie hat einen Vorsprung, den wir kaum aufholen können.«
    »Lassen Sie mich doch bitte ausreden. Ich habe ihre neue Handynummer. Ich habe sie in Lechners Handy gefunden. Ich habe ihr von seinem Gerät aus eine SMS geschickt und dafür gesorgt, dass sie losfährt. Sie ist nun in meinem System registriert. Alles, was wir tun müssen, ist, ihr zu folgen.«
    Er rief das Programm auf, und Deborah beugte sich herunter. Der Parfümduft war ganz nah. Er spürte sogar die Wärme, die von ihrer Wange ausging. Und plötzlich geschah etwas, das Quint nicht erwartet hätte. Sie, die ihn noch niemals berührt hatte, die ihm noch nicht einmal die Hand gab, als sie sich das erste Mal sahen, legte ihm die Hand auf das Schulterblatt.
    »Da haben wir sie ja wieder.« Ihre Stimme säuselte. »Gut gemacht.«
    Maras Handy war ein Punkt auf einer Landkarte. Quint zoomte ihn heran, und es zeigte sich, dass sich der Punkt in der Nähe einer Stadt befand. »Firenze«, zeigte die Karte an.
    »Das ist nichts Neues«, sagte Deborah. »Dass dies unser Ziel sein würde, hätten wir uns denken können.«
    »Aber sie wird uns zum genauen Ort führen.«
    »Also folgen wir ihr.« Nun begann Deborah, mit der Hand auf Quints Rücken sanft herumzustreichen. »Die Frage ist, was wir mit Lechner machen.«
    Der Punkt auf der Karte erlosch. Es war, als sei Mara plötzlich verschwunden.
    »Was ist nun passiert?«, fragte Deborah und nahm die Hand weg.
    »Sie hat das Handy ausgeschaltet.«
    Sie stand auf und ging in die Mitte des Raums. Der Moment der kurzen Annäherung war vorbei. »Das heißt, jetzt kriegen wir sie nicht mehr? Und wie sollen wir sie dann verfolgen?«
    »Sie wird das Handy wieder einschalten.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Weil sie auf Nachrichten von Lechner wartet. Und wir lassen Lechner frei.«
    »Was?«
    Quint griff neben das Sofa. Dort stand seine Tasche, in der er seine technischen Utensilien verwahrte. Auch sein Notebook, wenn er es transportieren musste. Er nahm Lechners Handy, öffnete das Batteriefach und nahm die SIM -Karte heraus.
    »Was machen Sie da?«
    »Ich präpariere das Telefon. Wenn wir ihn freilassen, wird er mit Mara in Kontakt treten. Er wird ihr folgen.«
    »Und wenn er sein Handy nicht einschaltet, wird er uns genauso geschickt abhängen, wie es Mara gerade gelungen ist.«
    Er entnahm seiner Tasche einen winzigen flachen Gegenstand.
    »Nicht, wenn ich es mit einem Sender ausstatte, der die ganze Zeit aktiv bleibt.«
    Er baute alles wieder zusammen und hielt es Deborah hin. »Hier. Sie können es ihm selbst geben. Ich fahre ihn dann irgendwohin und lasse ihn frei.«
    »Und er weiß wirklich nicht, wo wir hier sind?«
    »Das glaube ich nicht. Und wenn … Er kennt Ihren Namen. Er hätte schon längst zur Polizei gehen können. Er wird es nicht tun. Er wird versuchen Mara zu finden.«
    Da war es wieder, das Lächeln. Deborah nahm das Telefon. »Wollen Sie es ihm nicht geben?«
    »Dann ahnt er eher, dass wir es manipuliert haben.«
    Sie nickte und ging aus dem Zimmer. Nur ihr Parfümduft blieb im Raum. Quint beobachtete den Monitor, doch Mara war immer noch verschwunden. Er deaktivierte das Programm und öffnete einen Internetbrowser. Als Deborah zurückkam, hatte er eine Flugverbindung nach Florenz herausgesucht.
    Padre Antonio riss die Bettdecke weg. Sein Nachtgewand war von Schweiß durchtränkt. Der kühle Lufthauch, der durch das gekippte Fenster in sein Schlafzimmer drang, tat ihm gut.
    Die letzten Traumfetzen verflüchtigten sich. Es war eine Szene mit Sergente Massimo gewesen, die ihn geplagt hatte. Der Polizist hatte immer wieder Fragen gestellt. Fragen, die den Padre mehr und mehr umkreisten.
    Im Traum hatte der Padre nach Worten gerungen, hatte versucht zu erklären, was er getan hatte und worum es eigentlich ging. Aber der

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