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Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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Corey für dich sausen lassen würde. Nein, warum sind die Jungs in mich verliebt? Ich meine, sieh mich an! Und an meiner Mitgift kann es ja wohl auch kaum liegen.«
    Er lachte wieder leise. »Dein Geruch. Du besitzt ein Pheromon, dass die Männchen in deiner Nähe alles andere vergessen lässt.«
    »Sei mal ernst«, fauchte ich und schämte mich wieder für all die Male, die ich morgens ohne Dusche aus dem Haus gegangen war.
    »Du bist schlagfertig. Es wird nie langweilig mit dir.«
    Jungs wollen unterhalten werden?
,
schoss es mir durch den Kopf.
    »Na ja, nicht nur«, gab er zu und sein Grinsen wurde wieder breiter.
    Mir schoss ein weiteres Bild durch den Kopf: Felicity Strattons üppige und stets gut sichtbare Oberweite.
    Zu meinem großen Erstaunen starrte Lee mich sprachlos an.
    »Genug Fragen, Morgan? Können wir jetzt schlafen? Bis wir den kleinen Karl abgeliefert haben, vergehen noch zwei Tage und die werden sicher anstrengend für dich.« Er legte sich zurück und damit war für ihn das Gespräch beendet.
    Hatte ich seine Gedanken für einen flüchtigen Moment lesen können? Ich merkte, wie meine Augen schwer wurden. »Lee?«, murmelte ich, ehe ich wegdriftete.
    »Hm?«
    »Ich bin froh, dass du bei mir bist.«
    Ob er was antwortete, konnte ich nicht mehr hören. Ich war eingeschlafen.

GESTÄNDNISSE

    Seit unserer Abreise aus dem achten Jahrhundert war ich recht schweigsam. Natürlich hatte ich gebührend gestaunt, als wir, kaum dass Aachen hinter uns lag, in einem leerstehenden Lagerhaus in Southwark herauskamen. Lee hatte im frühen Mittelalter den Arm um meine Schultern gelegt und wir hatten einen kleinen Weidenhain ein paar Meter neben der Straße betreten. Eben befanden wir uns noch in einem friedlichen, schneebedeckten Hain, im nächsten Augenblick kreischte eine Sirene, Motorenlärm ertönte und wir standen in einem grauen, heruntergekommenen Lagerhaus in London. Als wir aus der Halle hinaustraten, dröhnte ein Flugzeug über unseren Köpfen und ich warf mich instinktiv zu Boden. Ciaran und Lee lachten lauthals und schlugen sich auf die Schenkel.
    Die romantisch weiße Schneedecke des Frankenlandes war der typischen Londoner Dezembernässe gewichen. Ich rappelte mich auf und musste mich noch einmal am Kleiderfundus im Lagerhaus bedienen. Ich hörte Lee und Ciaran vor der Tür noch immer leise lachen, während ich mir, hinter der Wand versteckt, trockene Klamotten in meiner Größe raussuchte. Das verschaffte mir ein wenig Zeit in Ruhe über meinen Abschied von Karl nachzudenken. Er war denkwürdig gewesen.
    Karl hatte sich auf dem Rückweg nach Aachen sehr ruhig verhalten. Er hatte kaum gesprochen. Kurz bevor Lee, Ciaran und ich Aachen verlassen wollten, hatte er mich im Burggarten abgefangen. Vor dem Gemeinschaftsessen in der Großen Halle hatte ich mich gedrückt.
    »Was magst du eigentlich nicht? Das Essen oder die ungehobelten Manieren der Gewöhnlichen?«, hatte Karl gefragt und mir zwei der weißen Brötchen hingehalten, die nur an der Königstafel serviert wurden.
    Heißhungrig hatte ich sie verschlungen.
    »Du hältst mich bestimmt für ziemlich verwöhnt«, sagte ich und leckte meine Finger ab. Die Brötchen waren mit Honig bestrichen gewesen.
    Karl lächelte. Es war das erste aufrichtige Lächeln, das ich an ihm sah.
    »Ein bisschen«, gab er zu. »Aber andererseits bist du die tapferste junge Frau, die mir je begegnet ist.«
    Ich zog eine Grimasse. Von tapfer konnte kaum die Rede sein. Ich hatte mich in seiner Gegenwart übergeben, mir beinahe in die Hosen gepinkelt und war absolut hilflos gewesen in den Händen der Entführer. Obwohl, ich hatte sie davon abgehalten, Karl etwas anzutun. Wahrscheinlich meinte er das. Ganz bestimmt, denn er wurde ein wenig rot und sah verlegen zu Boden.
    »Ihr wollt gleich los, sagte dein … sagte Lee. Ich wollte dir vorher das hier geben.« Er hielt mir seine offene Hand hin. Darin lag eine Brosche. Sie war aus glänzendem Gold und wo die Nadel ansetzte, war ein großer, gelber Stein eingelassen. Ungeschliffen, aber poliert.
    Ich starrte auf seine Handfläche.
    »Das ist eine Fibel. Deine ist ja abgebrochen.« Karl klang, als müsste er sich für sein Geschenk entschuldigen.
    »Sie ist zu wertvoll. Das kann ich nicht annehmen«, hauchte ich bewegt.
    Jetzt lächelte er wieder. »Doch, kannst du. Immerhin ist deine wegen mir kaputt gegangen, ich meine, als du mich retten wolltest. Es ist nur gerecht, wenn ich dir eine neue gebe.« Er nahm den lose

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