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Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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hatte.
    Trotzdem stach es ein klein wenig. Die Raben sahen mir noch immer nach. Ich hatte das Gefühl, sie lachten mich aus.

JOGGING-UNTERRICHT

    Da Lee jetzt einen festen Sitzplatz neben mir hatte, wollte ich keineswegs als linkische, plumpe Versagerin neben Mr Universe gelten. Ich hatte seit Tagen mit mir gerungen, aber endlich fasste ich mir ein Herz.
    »Corey, kannst du mir einen Gefallen tun?« Ich fing ihn vor dem Jungenklo ab.
    »Hast du geduscht?«
    Ich verzog das Gesicht. War das so offensichtlich?
    »Ich meine nur, weil du in der Regel mittwochs immer nach Whiskey …« Er sah wohl mein finsteres Gesicht und wechselte abrupt das Thema: »Klar, City, welchen?«
    »Kannst du mir zeigen, wie man richtig läuft?«
    Er sah mich an, als hätte ich ihn gebeten, mich zu entjungfern.
    Ich verknotete meine Hände und starrte beschämt zu Boden. Aber jetzt hatte ich angefangen, also brachte ich es auch zu Ende. »Du weißt doch, dass ich immer Seitenstechen bekomme und absolut keinen Antrieb habe.«
    »City, das ist echt untertrieben. Du schnaufst wie der Teekessel meiner Oma und schwitzt auch so nach ein paar Metern.«
    »Schönen Dank«, murmelte ich sarkastisch.
    »Nicht böse gemeint. Sind nur die Fakten. Aber glaubst du, ich bin der Richtige dafür?« Er kratzte sich am Hinterkopf und sah ziemlich skeptisch aus.
    »Wer sonst? Du bist doch Fußballer und warst immer der Beste in Leichtathletik.«
    »Na, Lee vielleicht. Er ist jetzt in meinem Fußball-Team. Mit dem kann ich nicht mithalten.«
    »Nein!«, rief ich. Corey sah mich überrascht an. Ich fuhr mir durch die Haare. »Nein, neben ihm käme ich mir schrecklich vor. Ich hatte auf dich gehofft. Wir kennen uns auch länger und du weißt, wie schlecht ich immer in Sport war. Mit dir wäre die Situation nicht ganz so blamabel für mich.«
    Corey schien nicht überzeugt. »Ich weiß nicht, City …«
    »Ach, komm schon, Corey. Ich schreib auch den Bio-Aufsatz über DNA für dich.«
    Er kaute auf seiner Unterlippe. Jetzt wusste ich, ich hatte ihn soweit.
    »Ich verspreche, ich werde nicht mosern, egal, wie hart du mich rannimmst.«
    Corey zog anzüglich eine Augenbraue hoch.
    »Ich spreche noch immer vom Laufen«, zischte ich.
    »Okay, okay. Aber den Aufsatz übernimmst du.«
    Ich strahlte ihn an. »Klar. Versprochen. Wann geht’s los?«
    »Samstag um zehn, Apsley House. Sei ja pünktlich.«
    »Bin ich. Danke. Du bist ein Schatz und ich würde dich glatt küssen, wenn es nicht zu peinlich wäre.«
    Corey grinste. »Weißt du was, ich versuche Jayden auch dazu zu bewegen. Zu dritt wäre es noch lustiger.«
    Warum nicht? Neben Jayden machte ich bestimmt eine gute Figur. Aber ich bezweifelte, dass er sich zu irgendwas
bewegen
ließ, außer dem Weg zur Mensa oder seinem Schreibtisch.
    »Und hey! Der Pfirsischduft gefällt mir.«
    Pünktlich vor der Biologie-Stunde hatte ich Corey gestern den Aufsatz überreicht. Ich hatte zwei Nächte daran gesessen. Na ja, nicht nur an seinem, auch an meinem. Aber es war ganz schön viel Arbeit, denn für den zweiten Aufsatz war mir nichts mehr eingefallen. Jetzt wusste ich, wie sich ein Autor mit Schreibblockade vor dem Abgabe-Termin fühlen muss.
    Jayden und ich standen wie abgemacht um zehn am Apsley House an der Rotten Row im Hyde Park. Wer fehlte, war Corey.
    »Typisch«, murrte Jayden.
    Er trug einen lächerlichen blau-silbernen Hochglanz-Sportanzug und hatte seine langen Haare mit einem Haarband, wie es Fußballer tragen, an der Stirn befestigt. Ich kam mir auch ziemlich blöd vor, auch wenn ich nicht ganz so auffällig gekleidet war. Schwarze Jogginghose mit roter Sweatjacke. Dafür war ich gestern extra auf den Markt nach Camden gefahren und hatte die sieben Pfund von der Nachhilfe geopfert. Ich war voller Tatendrang und keine Spur von Corey!.
    »Ich warte höchstens zehn Minuten, dann bin ich weg«, sagte Jayden düster.
    »Quatsch«, sagte ich. »Dann probieren wir es ohne Corey. Zumindest haben wir dann keinen Zeugen, der beim nächsten Treffen die Meute mit lustigen Geschichten über uns unterhält.«
    Jayden brummte etwas Unverständliches. Auf einmal erhellte sich sein Gesicht. »Hey, da kommt Lee. Wetten, Corey hat ihn geschickt?«
    Schockiert folgte ich seiner Geste. Tatsächlich. In einem perfekten Sportdress, als sei er Mitglied bei Arsenal, kam er die Rotten Row entlang auf uns zu gejoggt. Nicht nur, dass er aussah wie ein Model für Nike, er schnaufte nicht einmal.
    »Hey, Lee«, grüßte Jayden und klang

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