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Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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mal los, aber du bist gerade ohnmächtig geworden.«
    »Ich war nicht bewusstlos«, widersprach ich. »Ich hatte nur einen kleinen Schwächeanfall. Der ist vorbei.«
    »Tja, ich glaube, dann darf ich einfach nicht mehr vor dir laufen.« Lee grinste und in diesem Moment war ich mir sicher, er hatte meine Gedanken erraten. »Gut, versuchen wir es. Bis Kensington.«
    Jayden stöhnte, widersprach aber nicht.
    Also zockelten wir wieder los. Lee an meiner Seite. Diesmal klappte es wesentlich besser. Ich konzentrierte mich auf meine Atmung und nur hin und wieder schwappte ein wenig von diesem seltsam verführerischen Duft zu mir rüber. Aber der verwirrte mich weniger, sondern spornte mich eher an.
    Als wir wieder bei Apsley House ankamen, strahlte Jayden, obwohl er gleichzeitig aussah, als wäre er soeben aus der Sauna gekommen. Sein Hochglanz-Polyester-Sportanzug klebte an ihm und mir taten die Menschen, die gleich neben ihm in der U-Bahn oder im Bus stehen mussten, jetzt schon leid.
    »Das war spitze, Lee. Danke. Corey hätte niemals so viel Geduld mit uns aufgebracht.«
    »Gern geschehen, Jayden. Montag wieder?«
    »Klar! Ich muss los. Ich habe um eins noch einen Chat-Termin mit einem Informatik-Studenten aus Tokio.« Er winkte ein letztes Mal und verschwand in der U-Bahn.
    »Soll ich dich heimfahren?«, fragte Lee, sobald Jayden außer Sicht war.
    Ich sah ihn groß an.
    »Na ja, ich konnte Jayden schlecht einladen. Ich habe einen Zweisitzer«, meinte er entschuldigend.
    »Du hast ein Auto?«, fragte ich verblüfft.
    Er zuckte die Achseln. »Klar. Ich bin immerhin achtzehn. Wie sieht’s aus? Soll ich dich fahren?«
    Die Versuchung war zu groß. In meinem verschwitzten Zustand noch einmal quer durch den Park zu müssen, war alles andere als verlockend. Außerdem hatte ich absolut keine Energie mehr. Und ich hatte Mum versprochen, heute Nachmittag im Pub zu helfen.
    Also nickte ich und folgte ihm den Grosvenor Place hinunter. Er hatte hier tatsächlich einen Parkplatz gefunden. Ich wollte gerade meine Bewunderung dafür kundtun, als neben uns ein feuerroter Sportwagen aufblinkte. Ich drehte mich um, in der Erwartung hinter mir einen dieser Schlipsträger zu sehen, doch nur eine vierköpfige Familie, bewaffnet mit Fotoapparat und Regenschirm, war zu sehen. Mein Blick schweifte zur anderen Straßenseite, aber dort stand eine kräftige Frau mit zwei Plastiktüten an der Bushaltestelle.
    »Kommst du?« Lee hatte mir die Beifahrertür geöffnet.
    Mein Mund klappte auf. »Das ist deiner?«, fragte ich fassungslos.
    Er lächelte entschuldigend. »Zu protzig?«
    »Ja.« Ich setzte mich und bestaunte das Armaturenbrett. Als er neben mir saß, sagte ich ehrfürchtig: »Ich wäre besser zu Fuß gegangen. Ich versau deine Sitze.«
    Er lachte. »Quatsch. Ich bin genauso gejoggt wie du.«
    »Aber irgendwie schwitzt du nicht«, wandte ich ein. Obwohl es nur so dahingesagt war, ging mir auf, dass es stimmte. Er schwitzte nicht.
    Lee biss sich auf die Lippen und startete den Wagen. Er fuhr ziemlich schnell, aber sicher durch den dichten Londoner Verkehr und innerhalb kurzer Zeit standen wir vor meinem Haus.
    »Danke fürs Fahren und fürs – äh … Laufen«, sagte ich und hievte mich aus dem tiefen Gefährt. Ohne ein weiteres Wort schloss ich die Tür und verschwand im Haus. Ich wusste, es sah aus wie eine Flucht, aber ich konnte nicht anders.
    Im Flur lehnte ich mich gegen die Wand. Er war unglaublich. Sofort schoss mir wieder durch den Kopf, was er wohl bezweckte. Egal was, ich musste unter die Dusche. Doch als ich mich von der Wand löste, fühlte ich plötzlich Schwindel. Vielleicht hatte ich mich doch überanstrengt? Aber dann flimmerte der Flur vor meinen Augen und wandelte sich. Ich sah Fels. Nein, nicht nur – direkt vor mir befand sich auf Kniehöhe ein mit kleinen Steinen umrahmter Grottenausgang. Und unter meinen Füßen lagen eindeutig Knochen … menschliche Knochen. Ich stand in einem verschlossenen Grab? Panisch blinzelte ich und blickte wieder auf den grauen Rauputz unseres Flurs.
    Beim Hochgehen krallte ich mich ans Geländer.

SELTSAME ZUSAMMENKÜNFTE

    »Okay, ich erwarte von euch beiden bis zum 26. ein Referat über den letzten katholischen König, Jakob II., und warum der Katholizismus damit endgültig unterging. Die British Library hat einiges zu diesem Thema zu bieten.«
    Mr Abbot blickte wie ein Großvater über die Gläser seiner Brille. Allerdings durfte man sich von seinem freundlich-großväterlichen

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