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Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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reichten nicht. Das Glimmen war wieder da, sobald die Wirkung der Tablette nachließ. Ungefähr alle zwei Stunden. Und es kam mir vor, als würde es jedes Mal stärker.
    Um kurz vor sieben wollte ich eine weitere nehmen. Aber da flimmerte das Bad vor meinen Augen und wandelte sich. Wiesen! Um mich herum waren matschige, schlammige Wiesen. Im Hintergrund ein Hügel. Es regnete in Strömen, meine Füße waren klatschnass. Kein Wunder, ich stand mitten in einem Bach. Mir gegenüber ein Ochse. Ich nahm zumindest an, dass es sich um einen Ochsen handelte. Er war riesig und schnaubte. Entsetzt machte ich einen Schritt zurück, stolperte über die Uferkante des Baches und landete mit meinem Hintern auf der matschigen Wiese. Es war kalt. Eiskalt. War das etwa Schnee, dünn über die Grashalme gepudert? Das Vieh vor mir schnaubte erneut und senkte bedrohlich den Kopf. Ich schrie.
    Und stand wieder in unserem Bad.
    Ich hätte gerne gesagt, ich hatte geträumt oder war ohnmächtig geworden, aber meine Füße waren nass und mein Hintern schlammverschmiert. Ich schwankte, setzte mich auf den Rand der Badewanne und griff nach der Schachtel auf dem Waschbecken.
    Mist. Die Tabletten waren leer.
    Nachdem ich mich einigermaßen gefangen hatte, durchwühlte ich das ganze Badezimmer. Danach wagte ich mich sogar an Mums Kleiderschrank. Nichts. Nur Ordner waren darin zu finden. Ordner mit Rechnungen. Und Mahnungen.
    Das Telefon riss mich aus meinen Gedanken. Phyllis war dran und teilte mir mit, wir würden uns in einer Stunde auf dem Leicester Square vor dem Burger King treffen.
    Ich zögerte. Am liebsten wäre ich zu Hause geblieben. Im Bett mit einem Kühlakku und der Hoffnung, schnell einzuschlafen, um die Schmerzen nicht mehr zu spüren. Aber wenn ich nicht hinginge, würden alle hier auftauchen. Phyllis würde mich zum Notarzt schleifen. Das hieße Honorar plus Feierabendzuschlag. Außerdem wollte ich keineswegs Lee in unserer winzigen Wohnung haben. Ich wollte überhaupt niemanden in dieses triste Apartment bitten, der allein in einem ganzen Haus in Mayfair wohnte! Also sagte ich, ich würde pünktlich dort sein.
    Als ich auflegte, fiel mein Blick auf meine Jeans, die ich zum Trocknen über die Badewanne lag.
    Also machte ich mich mit pochendem Kiefer auf zum Leicester Square. Als ich ankam, dachte ich, ich wäre besser doch zu Hause geblieben. Meine Zahnschmerzen hatten immense Ausmaße angenommen und es kostete mich alle Kraft nicht zusammenzubrechen.
    »Wie sieht’s aus, City?«
    »Häh?«, fragte ich irritiert. Alle sahen mich erwartungsvoll an. Wie immer samstagabends waren am Leicester Square Tausende von Menschen unterwegs. Der Geräuschpegel war enorm, vor allem, weil wieder eine Premiere am Vue Filmtheater stattfand und die Menge gerade einem Prominenten zujubelte. Dummerweise direkt hinter uns. Mein Zahn lenkte mich von allem ab.
    »Was hältst du von Kino?«
    »Welcher Film?«, fragte ich und legte so unauffällig wie möglich eine Hand an meine schmerzende Wange.
    »Ein Horrorfilm. Brutal Enemys.«
    Ach, du liebes Bisschen! »Was läuft sonst noch?«, fragte ich vorsichtig.
    »So eine Teenager-Romanze mit Vampiren an einer High School«, erklärte Jayden abfällig. »Haben wir von der Sorte nicht allmählich genug gesehen?«
    Das klang in meinen Ohren wesentlich besser. »Was meinst du, Ruby?«, fragte ich, obwohl ich die Antwort kannte.
    »Ich würde mir lieber die Romanze ansehen. Richard Cosgrove spielt darin mit.«
    Damit war die Sache für mich geklärt.
    »Nicole, was würdest du lieber sehen?«, wollte Corey wissen.
    Ich sah Nicoles Unsicherheit. Sie hätte viel lieber den Vampirfilm gesehen, aber andererseits würde sie wahnsinnig gerne neben Corey im Dunkeln sitzen, um nach seiner Hand greifen zu können.
    »Ich glaube, ich mag lieber Horrorfilme.«
    »Seit wann?«, fragte Jayden verblüfft. »Das letzte Mal als ich dich mitgeschleift habe, hast du gesagt, du hättest eine Woche nicht schlafen können.«
    Nicole warf ihm einen wütenden Blick zu. »Vielleicht mag ich den Nervenkitzel?«
    »Wie wäre es, wenn jeder in den Film geht, den er mag?«, schlug Phyllis diplomatisch vor. »Im Moment steht es drei zu vier.«
    Ich fand die Idee gut. Ob ich allerdings viel von dem Kinoabend hätte, stand auf einem anderen Blatt. Mein Kiefer schmerzte von Minute zu Minute mehr. Und dann sah ich sie.
    Der Star Club stand ebenfalls vor dem Kino. Noch herausgeputzter, als morgens in der Schule. Das hatte noch gefehlt. Ich

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