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Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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Fehler, der begangen wurde,
korrigieren? Nicht ausbügeln, korrigieren, hatte er gesagt.
    »Ich … äh, meine Kriminalfälle sind selten im 21. Jahrhundert. Ich arbeite in der Vergangenheit.«
    »Vergangenheit?«, wiederholte ich verwirrt.
    Seine Schuhspitze stocherte noch intensiver im Fels. »Das ist genetisch bedingt.«
    Ach, Zeitreisen waren genetisch bedingt? Von wem hatte ich dann diese Gene geerbt?
    »Das wüsste ich auch gern«, sagte Lee und hatte wieder meine Gedanken gelesen. »Nicht nur, dass du überhaupt in der Zeit reisen kannst, ist ungewöhnlich, sondern auch wie weit du zurückkommst.«
    Auf einmal war die Luft in der Höhle sehr dünn. »Was meinst du mit wie weit?«, fragte ich und irgendwie klang meine Stimme auch weit weg.
    »Na ja, die Männer hatten Kleidung aus dem achten Jahrhundert an.«
    Schlagartig wurde es dunkel.
    »Fay! Fay! Meine Güte, hast du mir einen Schrecken eingejagt.«
    Lees Gesicht war dicht über meinem, seine Arme hielten mich fest. Panisch presste ich meine Hände gegen seine Brust, um Abstand zu gewinnen.
    »Geh weg! Du bist ein Freak. Ich habe es ganz zu Anfang geahnt.«
    Er schien nicht im Mindesten betroffen und ließ mich nicht los.»Ich bin ein Freak, weil ich rund dreihundert Jahre in die Vergangenheit reisen kann. Ok. Was bist dann du?«
    So gesehen hatte er recht.
Aber er sollte nicht recht haben.
Ich wollte nach Hause. Ich wollte nach London. Hier funktionierte bestimmt kein Handy. Und es war so ruhig. Nicht einmal Wind ging.
    »Und jetzt beantwortest du mir ein paar Fragen.«
    Oha. So ernst hatte ich ihn nur Felicity und Jack gegenüber erlebt.
    »Seit wann hast du diese … Visionen?«
    Ich erzählte ihm von dem Tag im Park auf dem Weg zu Corey bzw. Cheryl, von Jaydens Wii-Party, dann dem Sprung im Flur und dem im Bad und endlich dem vor und im Tower. Plötzlich erkannte ich einen Zusammenhang: »Weißt du was? Das ist mir immer nur dann passiert, wenn du in der Nähe warst.« Ich sah Lee anklagend an. »
Du
bist der Auslöser. Ich bin eigentlich ganz normal, aber wegen dir habe ich diese Erlebnisse.«
    Lee schüttelte den Kopf. »Nein, Fay. Glaub mir, ich könnte dich nicht mitnehmen, selbst wenn ich es wollte. Du hast das selbst in dir. Ich verstehe nur nicht, wieso.«
    »Was heißt hier wieso?«, fauchte ich und sprang auf. »Sag nur, es ist normal, dass der eine oder andere Mensch in der Zeit springt. Komisch, das hat Mrs Crobb noch nie im Geschichtsunterricht erwähnt. Oder hätte das in Religion behandelt werden sollen?«
    »Genau das meine ich, Fay. Es ist nicht normal, dass ein
Mensch
zeitreist.«
    Ich starrte ihn an. Mein Gehirn funktionierte nicht richtig, denn es ratterte und ratterte, und ich versuchte zu begreifen, was genau er mir sagen wollte.
    Er seufzte. »Genaugenommen bin ich kein Mensch.« Lee fasste sich mit beiden Händen in seine prachtvolle Haarmähne und strich sie zurück. Eine belanglose Geste, wie sie jeder Junge auf unserer Schule täglich mehrmals machte. Nur Lee nie. Lees Stirn war hoch, sein Gesicht wirkte mit einem Mal schmäler und die Koteletten etwas buschiger. Außerdem lagen seine Ohrspitzen ganz frei.
    Seine Ohrspitzen! Sie waren spitz . So, wie bei Peter Pan oder den Elben aus Herr der Ringe . Lee hatte Elbenohren!
    »Ja, ich bin ein Elf. Oder Elb, Alb, wie auch immer. Es gibt verschiedene Bezeichnungen für das, was ich bin.«
    »Ich habe immer geglaubt, Elfen seien so kleine libellenartige Wesen, die in Blumen leben.«
    Er lachte leise. »Nun ja, die meisten Alben können sich so klein machen, weshalb sie mit Libellen tatsächlich oft verwechselt werden. Aber eigentlich sind sie größer. So groß wie du etwa.«
    Ich fühlte, wie meine Beine ihren Dienst versagten und ließ mich auf den Boden sinken.
    Lee ließ sich mit einer geschmeidigen Bewegung neben mir nieder. »Fay …«
    Ich hob abwehrend eine Hand. »Nenn mich nicht so.« Eine Fee, die einem Elf gegenübersaß. Dabei gab es doch keine Feen, hatte er gesagt.
    »Gut, Felicity. Kann ich es dir erklären?« Er streckte seine Hand nach mir aus, aber ich zuckte zurück. Sofort nahm er sie weg.
    »Ich hatte die ganze Zeit Recht, nicht wahr?«, hauchte ich erschüttert. »Du hast uns allen etwas vorgespielt. Warum? Weshalb wir? Wir sind nur ganz normale Teenager.«
    Er lächelte gequält. »Du nicht.«
    Bestürzt starrte ich ihn an.
    »Du bist etwas Besonderes«, erklärte er und sah mir tief in die Augen. »Ich habe mich nur wegen dir auf dem College

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