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Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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sie mal ins Kino gehen können oder wieder zu arbeiten beginnen. Ich sitze hier fest. Kaum einer kommt mich besuchen. Du auch nicht. Du bist mit Filmstars unterwegs oder gehst deinem neuen Job in einem schnieken Museum nach. Was, sag's mir, was soll ich tun, um endlich ein wenig Anerkennung von euch zu bekommen?«
    Ich starrte Anna an. Sie erhob sich, ging in die Küche und knallte mir eine Minute später einen Teller mit Kuchen auf den Tisch.
    »Anna, das tut mir leid. Ich dachte immer, Jeremy und du wärt glücklich.«
    Sie sah mir offen ins Gesicht. »Ich glaube ehrlich gesagt, er geht fremd. Er ist kaum noch zu Hause. Carl ist öfter hier als Jeremy.« Sie schenkte mir und sich Kaffee ein. »Und mittlerweile glaube ich, auch Carl kommt nur noch in der Hoffnung, dich hier anzutreffen. Er fragt ständig nach dir.«
    Ich zog eine Grimasse.
    »Findest du nicht, du bist etwas hochnäsig? Carl ist ein toller Typ. Er sieht wahnsinnig gut aus und die Mädchen rennen ihm scharenweise hinterher.«
    »Ganz ehrlich, auf solche Machos kann ich ganz gut verzichten.« Der Gedanke, an den Schönling Gaston aus Die Schöne und das Biest kam mir in den Kopf. Wenn ich genauer darüber nachdachte, hatte Carl nicht wenig Ähnlichkeit mit ihm.
    »Für dich würde er sich ändern. Da bin ich mir sicher.«
    Ich lächelte leise. »Muss er nicht, ehrlich. Sag ihm, er soll sich eine andere suchen.«
    »Bist du noch immer in Richard Cosgrove verschossen?«
    Ich wurde rot. »Nein. Er war auf Lee furchtbar eifersüchtig und ehrlich gesagt ist Richards Welt definitiv nicht meine.«
    »Dann erzähl mal von diesem Lee. Sieht er so gut aus wie Cosgrove?«
    »Besser.«
    »Na, diese Ausgeburt von einem Wunderknaben möchte ich unbedingt kennenlernen. Mum schwärmt in den höchsten Tönen von ihm.«
    Wir aßen ein paar Minuten schweigend Kuchen und tranken Kaffee.
    »Tut mir leid mit deinem Studiengeld«, sagte Anna auf einmal. »Mum hatte uns zuerst darum gebeten und wir konnten ihr nicht helfen. Seit ich nicht mehr arbeite, ist es bei uns extrem knapp. Sobald Jacob in den Kindergarten gehen kann, suche ich mir einen Job, aber im Moment … Die Kosten für einen Krippenplatz sind unverschämt. Das Geld ist auch ein ständiger Streitpunkt zwischen Jeremy und mir.«
    Ich hätte ihr so gern gesagt, ich würde helfen. Aber das konnte ich nicht. Solange ich nicht wusste, wo ich enden würde. Nicht, solange man mich mit den Insignien in Verbindung brachte und die noch nicht alle gefunden waren. Ich wollte Lee wäre da. Ich hätte mit ihm Annas missliche Lage klären können und wir hätten uns was überlegt, um sie zu entlasten. Zumindest war dieser Nachmittag mit meiner Schwester der entspannteste seit Jahren.
    Aber nur so lange, bis Carl plötzlich auftauchte. Er setzte sich dicht neben mich auf die Couch, legte ständig einen Arm auf der Sofalehne hinter mir ab (Old Spice war ein sehr aufdringliches Deo) und versuchte mich mit Gesprächen über Fußballspiele zu fesseln. Da mich noch immer ein schlechtes Gewissen drückte, weil er bei unserer letzten Begegnung eine Glasscherbe in die Hand bekommen hatte, ertrug ich seine Aufmerksamkeit tapfer, ohne ihm allerdings die geringste Hoffnung zu geben.
    Anna hing an seinen Lippen und bediente ihn sklavisch. Er hatte seine Flasche Bier noch nicht ausgetrunken, als auch schon die nächste da stand. Mum hatte früher gehen müssen, um den Pub zu öffnen. Ich blieb anstandshalber noch eine halbe Stunde länger.
    Trotzdem war mir das Herz schwer, als ich nach Hause ging. Konnte ich Lee darum bitten Carl in seine Schranken zu verweisen? Nicht nur in Bezug auf mich, sondern auch auf Anna? Noch zwei Tage, dann wäre Lee wieder da. Und jeden Tag kam etwas Neues hinzu, wobei ich seine Hilfe dringend brauchen könnte.

GEMEINSAM

    Ich folgte meinen Freunden mit hängendem Kopf in Richtung Klassenzimmer. Noch drei Stunden Unterricht, diesen Abend und eine Nacht. Dann wäre er wieder da.
    Dann sollte er wieder da sein. Wenn nicht, würde ich den Eintritt für die Westminster Abbey in Kauf nehmen und versuchen ihn zu finden. Von dort aus gelangen mir die Zeitsprünge immer am besten. Ich müsste dann nur Simone anrufen und den Dienst im Museum für Freitag absagen. Wie viel Geld blieb nach dem horrenden Eintritt für die Abtei dann noch übrig?
    Phyllis stupste mich an. »Ich glaube, gleich geht es dir besser.«
    Ich hob den Kopf.
    Und da stand er. Er war wieder da! Heil und unversehrt. Er sah aus wie der strahlende

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