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Die Party Queen von Manhattan - Roman

Die Party Queen von Manhattan - Roman

Titel: Die Party Queen von Manhattan - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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ich denn nun vorhätte, worauf ich ihm von dem Telefonat am Morgen erzählte, bei dem ich Kelly um Entschuldigung gebeten und sie mir anstandshalber noch ein paar Projekte als freie Mitarbeiterin angeboten hatte, bevor sie meine Kündigung anstandslos akzeptierte. Vielleicht, so sagte ich zu Sammy, sei für mich ja nun die Zeit gekommen, in den sauren Apfel zu beißen und so wie Will zu enden. Ich ließ die Gedanken schweifen - und schlug mir innerlich vor den Kopf: Herrje, ich hatte kein einziges Mal nachgefragt, was eigentlich aus seinen Restaurantplänen geworden war.
    Als ich ihn darauf ansprach, gab er erst mal gar keine Antwort, und dann sagte er: »Sieht gut aus.«
    »Das heißt, es klappt?!«, preschte ich ohne nachzudenken vor. Halt! Stopp! Hände zum Gebet: »Hat es geklappt?«
    »Ja, hat es.« Ich konnte ihn grinsen hören. »Ich hab den Pitch und die drei Speisekartenvarianten innerhalb von knapp zwei Wochen eingereicht. Der Anwalt ließ verlauten, seine Klienten seien sehr beeindruckt. Sie haben eine Klitsche im East Village erworben, und da soll ich jetzt als Chefkoch groß rauskommen.«
    Vor Aufregung verschlug es mir fast die Sprache, doch das kriegte er anscheinend kaum mit.
    »Ja, das geht jetzt alles ziemlich schnell. Wie’s aussieht, hätte da eigentlich ein anderes Restaurant aufmachen sollen, aber die Investoren haben in letzter Sekunde einen Rückzieher gemacht. Irgendein firmeninterner Skandal, der Kreise gezogen hat, schätze ich mal. Jedenfalls sind genau diese stillen Investoren
danach gleich wieder aus der Deckung raus, haben das Ding zu einem Spottpreis gekauft, sind auf die Suche nach einem Küchenchef gegangen und wollen so bald wie möglich eröffnen. Nicht zu glauben, oder?«
    »Herzlichen Glückwunsch!«, sagte ich, aufrichtig begeistert. »Ist das toll. War mir immer klar, dass du es draufhast!« Ehrlich gemeint, keine Frage, aber kaum war der Satz raus, ging mir der Arsch auf Grundeis. Verdammt, ich wollte so was nicht denken, aber was zum Teufel hieß das für uns ?
    »Danke, Bette. Das ist mir sehr wichtig. Ich wollte dir gleich davon erzählen.«
    Bevor ich den mentalen Rotstift ansetzen konnte, blubberte es schon aus mir heraus: »Aber was heißt das für uns?«
    Darauf herrschte einen Moment lang grässliches, grauenvolles, großes Schweigen, und trotzdem - ich hatte es wohl immer noch nicht ganz geschnallt. Wir waren doch füreinander bestimmt und die Hindernisse nicht unüberwindlich, lediglich Trittsteine auf unserem Weg zu einer gefestigten Beziehung.
    Was ich schließlich von ihm zu hören bekam, klang abgekämpft und ziemlich traurig. »Ich bin ab jetzt an dieses Projekt gekettet«, mehr brachte er nicht heraus, aber damit wusste ich auch, dass es nichts werden würde. Mit uns.
    »Ja klar«, sagte ich robotermäßig. »So was darfst du dir auf keinen Fall entgehen lassen.«
    In meinen Schnulzenromanen hätte der Held an diesem Punkt erwidert: »Dich darf ich mir auch nicht entgehen lassen, darum werde ich alles daransetzen, dass wir glücklich werden«, doch von Sammy kam nichts dergleichen. Er sagte nur ganz leise: »Es hängt so viel vom richtigen Timing ab, Bette. Ich hab viel zu viel Respekt vor dir, um dir zuzumuten, auf mich zu warten, obwohl ein Teil in mir natürlich darauf hofft, dass du genau das tun wirst.«
    Fahr zur Hölle! , dachte ich. Frag mich, ob ich auf dich warten will - ja -, und ob ich Verständnis dafür habe, dass es im Augenblick
schwierig ist und wir erst, wenn alles geschafft ist, glücklich und in Frieden leben werden. Geh mir bloß weg mit diesem Horrorwort von wegen ›Respekt‹ - du sollst mich nicht respektieren, du sollst mich wollen .
    Doch nichts davon kam mir über die Lippen. Ich wischte nur die Tränen vom Kinn und konzentrierte mich darauf, dass meine Stimme nicht kippte. Schließlich raffte ich mich zu einer selbst in meinen Augen erstaunlich gelassenen und gewandten Antwort auf. »Sammy, es leuchtet mir vollkommen ein, was sich dir da für eine ungeheure Chance bietet, und ich bin echt total aus dem Häuschen. Bin weder sauer noch durch den Wind, noch sonst was, bin einfach total happy für dich. Du musst dich jetzt voll darauf konzentrieren, ein absolut fantastisches Restaurant aus dem Boden zu stampfen. Geh’s an. Was immer du tun musst, tu es. Ich hoffe nur, du lädst mich mal zum Dinner ein, wenn der Schuppen über kurz oder lang der angesagteste Futterplatz von ganz New York ist. Lass wieder von dir hören, okay? Du wirst

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