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Die Paulis in Tatukaland (German Edition)

Die Paulis in Tatukaland (German Edition)

Titel: Die Paulis in Tatukaland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gernot Gricksch
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versuchte, den Mann am Arm zu fassen. Doch der lachte höhnisch: »Sonst was? Machste mich sonst platt? Da musste aber noch ein bisschen Kraftfutter fressen, du Hänfling!«
    Jetzt – endlich – mischten sich auch andere Gäste ein. Zwei Kellner kamen hinzu und trennten die Streithähne. Dann setzten sich alle wieder an ihre Tische. Die beiden Kinder des Glatzkopfs grinsten die Pauli-Kinder frech und sichtlich zufrieden an. Marcel zeigte Flummi den Stinkefinger.
    »Denen hast du es aber gezeigt«, sagte die Frau des Glatzkopfs und schaute abfällig zu den Paulis hinüber. Sie hatte eine wilde, blond gefärbte Mähne, trug riesige Ohrringe und viel zu viel Make-up in ihrem sonnenverbrannten Gesicht. »Asoziales Pack!«, schimpfte sie.
     
    Abends gingen Lea und Dennis in den Tischtennisraum, während Iris und Arne Flummi zur Kinderdisco begleiteten. Für die Erwachsenen gab es einen abgetrennten Bereich, wo sie Wein und Kaffee trinken und durch eine große Glasfront einen Blick auf ihre Kinder werfen konnten.
    Flummi hatte sich mit dem Filzstift zwei dicke Balken über die Augen gemalt, weil sie im Fernsehen bei »Germanys best Superstar« gesehen hatte, dass sich alle Mädchen, bevor sie in die Disco gingen, schminkten. Lea besaß kein Make-up, das sie Flummi leihen konnte, und Flummis Mutter hatte ihre Schminke nicht herausrücken wollen, weil sie fand, dass Flummi noch zu jung dafür wäre. Also hatte Flummi die dicken Filzer aus ihrem Mäppchen genommen, die sie in ihrer Spieltasche dabeihatte, und sich fette pink-gelbe Streifen über die Augen geschmiert.
    »O Gott!«, hatte Iris gerufen, als sie sah, was Flummi da angestellt hatte. »Das kriegen wir ja nie wieder ab! Die sind wasserfest, die Stifte!«
    »Ich find’s hübsch!«, hatte Flummi gelacht und war aus dem Appartement gelaufen.
     
    In der Kinderdisco herrschte ein fröhliches Gewusel. Aus dem Lautsprecher wummerte muntere Musik. Es war das bekannte Kinderlied vom Bi-Ba-Butzemann, das aber mit Techno- Rhythmen aufgepeppt worden war und deshalb fast so klang, als wäre es einer der aktuellen Hits, die man im Radio hörte. Flummi stürzte in die Mitte der Tanzfläche und zappelte und tanzte wild und fröhlich. Erst nach einer Weile bemerkte sie, dass alle sie anstarrten. Und das lag nicht nur an ihrem auffälligen Filzstift-Make-up. Eine junge Frau hatte mit den Kindern gerade einen Tanz einstudiert, den sie nun probten – und Flummi war einfach dazwischengesprungen und hatte sich tanzend eine Schneise durch die anderen Kinder geschlagen.
    »Komm«, sagte die junge Frau, die eine Animateurin des Klubs war und Annabelle hieß, zu Flummi. »Ich zeig dir die Schritte.«
    »Okay«, sagte Flummi und reihte sich bei den anderen Kindern ein. Eigentlich war sie nicht der Typ Kind, der nach festen Schrittfolgen tanzte, aber sie wollte die anderen Kinder nicht stören.
    »Zuerst den rechten Fuß vor«, erklärte Annabelle »und dann die Arme hoch, zweimal klatschen und dann drehen. Wollen wir das alle mal probieren?«
    »Jaaa!«, riefen die Kinder.
    Annabelle tanzte die Schritte vor und Flummi und die anderen tanzten sie nach.
    »Noch mal!«, rief Flummi lachend. »Und jetzt doppelt so schnell! Wir sind doch keine alten Omis beim Rentnertanzen! Also, eins, zwei, los!«
    Annabelle war etwas überrascht, dass dieses kesse Mädchen einfach mal so das Kommando übernahm, aber dann lachte sie und tanzte Flummis Doppelten-Geschwindigkeits-Tanz mit.
    So ging es eine ganze Weile. Annabelle und Flummi wechselten sich beim Erfinden immer verrückterer Tanzschritte ab und alle hatten großen Spaß.
    Nach einer Weile bemerkte Flummi ein kleines Mädchen, das schüchtern in einer Ecke stand.
    »Komm! Mach mit!«, rief Flummi fröhlich und winkte das Mädchen zu sich heran. Doch es schüttelte den Kopf und schaute dann auf den Boden.
    Während die anderen Kinder weitertanzten, ging Flummi auf das Mädchen zu.
    »Hallo«, sagte Flummi. »Ich bin Flummi und wer bist du?«
    »Karmmmmmmmm«, flüsterte das Mädchen nuschelnd und schaute Flummi dabei nicht an.
    »Häh?«, fragte Flummi nach. »Hab ich nicht verstanden. Sag noch mal.«
    »Karina«, flüsterte das Mädchen so leise, dass Flummi es erneut kaum verstand.
    »Komm, tanz mit uns!«, sagte Flummi und hielt ihr die Hand hin.
    Karina schüttelte den Kopf und blickte weiterhin zu Boden.
    »Komm schon, das macht Spaß!«, beharrte Flummi lachend, nahm Karina an die Hand und wollte sie auf die Tanzfläche

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