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Die Pellinor Saga Bd. 3 - Die Krähe

Die Pellinor Saga Bd. 3 - Die Krähe

Titel: Die Pellinor Saga Bd. 3 - Die Krähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Croggon
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erschöpft, um sich am Blinden Haus zu versuchen. Er war dankbarer als sonst, dass er sich dafür entschieden hatte, Schwertschwinger als Einfaltspinsel darzustellen; seine stockende und zähe Ausdrucksweise an jenem Tag war durchaus echt und verbarg seine Trägheit. Bei unbewaffneten Kampfübungen mit Plünderer holte er sich einen schlimmen Bluterguss, und von Spalterin wurde er an jenem Abend geschlagen und angespuckt, nachdem er im Anschluss ans Abendessen beim Betreten von Blut-Block Zwei tollpatschig gegen sie gestolpert war. Er sehnte sich verzweifelt danach, mit Irc zu reden, fühlte sich jedoch zu ausgelaugt, um eine Gedankenberührung zu versuchen. Bevor er einschlief, fragte er sich, ob er vielleicht das Heim des Elidhu besuchen könnte, jenen Traumort, wie er es bereits zwei Mal getan hatte, als ihn die Müdigkeit beinah übermannt hatte; doch sofern er in jener Nacht dort war, konnte er sich später nicht daran erinnern.
    Auch am folgenden Tag war er ein wenig unaufmerksam, weil er geistig ständig seinen Plan zur Außerkraftsetzung des Wachbanns der Spinne durchging und ihn auf Schwachstellen überprüfte. Eine Ankündigung für die Bluthunde um die Mittagszeit holte ihn jäh zurück in die Gegenwart. Ein Gong wurde geschlagen, und die Spinne trat aus der Ersten Hütte. Aufgeregtes Gemurmel breitete sich in den Blöcken aus; die Spinne kam nur hervor, wenn ein Bluthund bestraft wurde. Der Untote hob die Hand; schlagartig setzte Totenstille ein.
    »Köter von Sjug’hakar Im!«, sagte der Untote. Wieder vernahm Hem die Worte tadellos, als fließe die Stimme der Spinne geradewegs in seinen Verstand. »Hört zu, und hört gut zu. Wir haben zwei Ankündigungen. Um eine davon sollt ihr alle euch kümmern: Wir haben einen Verräter und Spitzel in unserer Mitte.«
    Begeisterung wogte durch die Gruppe der Bluthunde: ein Spitzel! Das bedeutete, es würde später Unterhaltung geben. Hems Magen fühlte sich an, als wäre er plötzlich entfernt worden, sodass nur kalte Luft zurückblieb.
    »Irgendeine Abscheulichkeit bewegt sich vor den Nasen unserer Hundsoldaten nach Belieben durch Sjug’hakar Im«, fuhr die Spinne fort. »Das muss uns allen große Sorge bereiten, und wir ersuchen euch um eure Mithilfe. Alles, was euch seltsam oder ungewöhnlich erscheint, ist unverzüglich eurem Block-Hauptmann zu melden. Wir brauchen eure uneingeschränkte Wachsamkeit: Dieser verräterische Spitzel, dieser Scherge unserer Feinde, kann nicht geduldet werden. Führen eure Auskünfte zur Ergreifung dieser Kreatur, ist euch eine üppige Belohnung gewiss. Hingegen …« Er setzte ab, und Hem spürte, wie sein hohler Blick über die Ränge der Bluthunde strich. »Hingegen wird jeder, der dabei ertappt wird, dass er Auskünfte zurückhält oder dem Spitzel hilft, mit voller Härte bestraft.« Mit votier Härte, dachte Hem und schluckte. Er konnte sich ausmalen, was das bedeutete. Sorgsam achtete er darauf, eine ausdruckslose Miene mit dümmlich offen stehendem Mund zu wahren.
    »Aber wir haben auch gute Neuigkeiten, die ihr gewiss alle begrüßen werdet. Eure Ausbildung ist beinahe abgeschlossen. Wir sind mit euch Kötern sehr zufrieden. Bald treten wir die Reise nach Dagra an, wo ihr von unserem Meister, dem Herrn des Ehernen Turms, höchstpersönlich willkommen geheißen werdet. Er hat große Pläne für euch, große Pläne! Wir sind sicher, dass ihr euren Zweck erfüllen und uns allen Freude bereiten werdet.«
    Damit drehte der Untote sich um und kehrte in die Erste Hütte zurück. Die Bluthunde rührten sich, als erwachten sie aus einem Dämmerzustand, und begannen zujubeln und zu brüllen. Abermals erklang der Gong, und die Bluthunde begaben sich aufgeregt untereinander plappernd zur Messe.
    Hem rannte mit ihnen. Durch seinen Kopf wirbelten die Gedanken wild umher. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen war sein Kundschaften bemerkt worden; und die Bluthunde würden sich bald gen Den Raven in Bewegung setzen. Hem hegte den innigen Wunsch, nicht in die Nähe des Ehernen Turms zu geraten; er erinnerte sich daran, wie er vor langer Zeit in Turbansk davon geträumt hatte, und kalter Schweiß brach ihm auf der Stirn aus.
    Die Zeit lief ihm davon. Er musste in dieser Nacht Zelika retten und aus dem Lager entkommen. Eine andere Gelegenheit würde sich ihm vielleicht nicht mehr bieten. Hem lag mit geschlossenen Augen in der stickigen Dunkelheit von Blut-Block Zwei und wartete darauf, dass die Bluthunde einschliefen. Seine Nerven zitterten; er

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