Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Pestmagd

Titel: Die Pestmagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Riebe
Vom Netzwerk:
gefährlich, doch je mehr er trank, desto vertrauter erschien es ihm.
    » Gar nicht so übel!« Hennes rülpste herzhaft.
    Du bist tot, mein gallenbitteres Weib, dachte er voller Genugtuung, nachdem sich Gudas Gesicht, bleich und griesgrämig, wieder aufgelöst hatte, und ich kann so viele Frauen haben, wie ich nur will.
    » Das möchte ich meinen!« Ita lachte, als hätte er einen köstlichen Witz gerissen. » Diese spezielle Substanz gibt es auch in Pillenform, die Ihr bei mir erstehen könnt, solltet Ihr Gefallen daran finden. Und Ihr findet doch Gefallen daran? Sie stammt aus dem fernen Orient und hat schon Königreiche ins Wanken gebracht.«
    Hennes begann breit zu grinsen. König zu sein, ja, das gefiel ihm.
    » Dann macht es Euch bequem!« Sie drängte ihn zu einem Schemel, der so niedrig war, dass er die Beine weit von sich strecken musste. Anstatt sich zu ihm zu setzen, blieb sie vor ihm stehen, den Rücken an den wurmzerfressenen Holztisch gelehnt.
    » Wie geht es Euch, Kürschnermeister?«
    » Gut.« Die Worte stiegen wie Perlen in ihm auf. » Sehr gut sogar.« Angenehme Wärme machte sich in seinem Körper breit. Wann war er zum letzten Mal so gelöst gewesen? Dann spürte er, wie sein Glied hart wurde. Für einen Augenblick überfiel ihn Scham, doch sie verschwand ebenso schnell, wie sie gekommen war.
    Ita lachte glucksend.
    » Ihr seid eben ein ganzer Kerl«, sagte sie. » Hab ich Euch das nicht schon bei unserem ersten Zusammentreffen gesagt? Dann solltet Ihr Euch allerdings auch so benehmen!«
    » Was meint Ihr damit?« Plötzlich konnte er den Blick nicht mehr von ihren schweren Brüsten lösen.
    » Nun, ich spreche von dem unseligen Spiel, das Johanna mit Euch treibt«, fuhr sie fort und befeuchtete die Lippen mit ihrer Zungenspitze. Rot waren sie und leicht geöffnet. » Eine ehemalige Magdalenerin, habt Ihr das nicht gewusst? Eine Gefallene, die man in den Orden der Reue gezwungen hat. Und von solch einem Weib lasst Ihr Euch an der Nase herumführen?«
    » Dann kommt sie also nicht nur aus dem Badehaus, sondern direkt aus der Gosse?«, stieß er hervor.
    » Unterschätzt sie trotzdem nicht! Johanna ist listig und skrupellos. Eure Schwägerin hat es schon immer verstanden, Menschen zu benutzen und auszunehmen.«
    Johanna – wie weit weg sie trotz dieser aufschlussreichen Neuigkeiten gerade war! Alles, was Hennes im Augenblick interessierte, war dieses üppige Weib, das ihm wie die Versuchung selbst erschien.
    Er hob seine Hand, legte sie auf Itas Schenkel. Zu seiner Überraschung schob sie sie nicht weg. Hennes zog Ita näher heran. Sie ließ es geschehen.
    » Du glaubst, sie liegt bereits am Boden«, murmelte sie, während er ihr Mieder aufnestelte, um endlich an die Brüste zu kommen, die ihn um den Verstand brachten, obwohl sie bei näherer Betrachtung so prall gar nicht mehr waren. War sie älter, als er zunächst geglaubt hatte? Und wenn schon, dann war es ihm egal! » Doch da hast du dich gründlich getäuscht. Johanna weiß sehr genau, wie man wieder aufsteht, das hat sie mehr als einmal bewiesen. Sie bekommt wieder Wein, bald sogar, hast du das gewusst?«
    Ihre Hand fuhr in die Schamkapsel, die seine Bruche schmückte, und begann fachmännisch zu arbeiten.
    » Die Weißen Frauen von St. Maria Magdalena werden sie beliefern – willst du das wirklich zulassen?«
    Er schloss die Augen, weil die Woge von Lust, die in ihm aufstieg, so stark war, dass er Angst bekam, von ihr fortgespült zu werden. Heiß und lebendig fühlte er sich, voller Kraft und nie zuvor gekannter Männlichkeit. Guda hatte er besiegt, Bela würde er sich zurückholen, und Johanna sollte vor ihm auf die Knie fallen und um Gnade wimmern.
    » Nein«, schrie er, während rote Sonnen vor ihm explodierten, » gewiss nicht. Diese tausendmal verdammte Hexe – sie wird für alles büßen!«
    x
    » Wo sind die Kranke und das Mädchen?« Die Wirtsstube vom » Goldenen Einhorn« schien plötzlich übervoll, als das Häuflein bewaffneter Männer hineindrängte.
    Die Garde des Erzbischofs!
    Fygen ließ das Messer sinken, mit dem sie auf einem Holzbrett ranzigen Schinkenspeck schnitt, als sie die blauen Uniformen erkannte.
    » Ich weiß von keiner Kranken«, sagte sie aufsässig. » Wie Ihr seht, führe ich ein Wirtshaus und kein Spital. Aber falls Ihr einen anständigen Becher trinken wollt, seid Ihr bei mir …«
    » Du sprichst mit dem Kanzler des Erzbischofs!«, unterbrach sie Bernhard vom Hagen. » Wo sind die beiden?«
    » Und

Weitere Kostenlose Bücher