Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Pfade des Wanderers

Die Pfade des Wanderers

Titel: Die Pfade des Wanderers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
sang und spielte. Die Finger der linken Hand tänzelten über die oberen Saiten, während die Rechte vor dem Bauch der Duar nur noch ein undeutlicher Flecken war. Während er spielte, nahm etwas Neues vor ihm Gestalt an, etwas Feststoffliches, etwas, das der besten Anstrengung eines Bannsängers wert war.
    Sorbl verkroch sich wieder hinter dem Baum, und selbst Clodsahamp wich unwillkürlich einen Schritt zurück. Ein übelriechender Wind wehte ihnen von der sich verfestigenden Manifestation entgegen. Diesmal begannen die Umrisse nicht zu flattern und auseinanderzubrechen, statt dessen wurden sie immer schärfer und deutlicher. Das Ding wuchs und gewann an Gewicht und Wirklichkeit.
    Aber die Form war noch immer falsch. Er beeilte sich, den Song zu beenden, und versuchte durch die leuchtenden Nebel hindurchzuspähen, die das Objekt umgaben. Es war nicht das Objekt seiner Begierde. Mit Sicherheit war es alles andere als eine I'borische Reitschlange. Andererseits war es aber auch kein kosmischer Witz wie jenes Fahrzeug, das er zuvor heraufbeschworen hatte.
    Von seiner Gestalt her war es mehr als nur wiedererkennbar; es war sogar äußerst vertraut. Mit Sicherheit hatte er nicht damit gerechnet, einmal etwas Derartiges mit eigenen Augen zu sehen. Seine Kehle war heiser, und seine Finger waren taub von den Anstrengungen, die er auf den Song verwandt hatte. Vorsichtig, schmerzhaft ließ er die Duar zurück über die Schultern gleiten, bis ihm das Instrument wieder vom Rücken herabhing. Dann schritt er auf das Produkt seines Banngesangs zu. Das nachhängende Leuchten, welches es umgab, löste sich schnell auf.
    Sorbl kam hinter dem Baum hervorgeflogen, kreiste ein paarmal um die Manifestation und landete dann neben Jon-Tom.
    »Was, im Namen der sieben Luftdämonen, ist denn das?«
    Jon-Tom überhörte ihn, während er das Ding berührte. Er hatte kein Gefühl des Verbrennens an der Haut, noch war es gefährlich kalt anzufassen. Die Oberfläche war glatt und glänzend wie die Haut einer l'borischen Reitschlange. Er schritt ganz um das Objekt herum und inspizierte es aus jedem nur erdenklichen Winkel, während Clodsahamp sich zu ihnen gesellte.
    »Wie ich schon befürchtete - nicht eben das, was du wolltest, mein Junge, aber dennoch ein interessantes Stück Arbeit. Obwohl ich weder seinen Ursprung noch seine Zusammensetzung wiedererkenne, handelt es sich doch eindeutig um irgendeine Art von Fahrzeug. Zum einen besitzt es Räder.« Er klopfte gegen ein Rad. »Sie scheinen weder aus Holz noch aus Metall zu sein, sondern aus irgendeinem dehnbaren fremden Stoff.« Er rümpfte die Nase so gut, wie er nur konnte.
    »Es eignet ihm ein höchst unangenehmer Geruch.«
    »Ich weiß aber, was es ist«, teilte Jon-Tom ihm mit. »Ich hätte gar nicht geglaubt, daß so etwas tatsächlich existiert. Ich würde sagen, daß es erheblich seltener ist als eine I'borische Reitschlange. Aber es sieht so aus, als würden wir nun doch bis Lynchbany und noch weiter fahren. Nicht sonderlich stilvoll, und ich will auch zugeben, daß das Ding stinkt, doch wenigstens brauchen wir nicht zu Fuß zu gehen.
    Dort, wo ich herkomme, gibt es Bücher, Magazine und andere billige Druckwerke, und sie enthalten alle Werbeanzeigen für dieses Ding, doch hätte ich nie geglaubt, daß es wirklich existiert, und ich habe auch nie von jemandem gehört, der tatsächlich einmal eines von diesen Dingern bekommen hat. Bei den Anzeigen geht es um den Verkauf überschüssiger Armeebestände.«
    »Ich weiß, was eine Armee ist«, meinte Clodsahamp nachdenklich, »aber ich muß erst noch einer begegnen, die sich rühmen kann, irgendwelche Art von Überschüssen zu besitzen.«
    »In meiner Welt«, informierte Jon-Tom ihn, »existieren Armeen ausschließlich zu dem einen Zweck, das Geld des Steuerzahlers an sich zu reißen, damit sie es für Dinge ausgeben können, die sie nicht brauchen, um das Zeug dann ihrerseits an ihre Armeeläden zu verscherbeln. Die Armeen besitzen weniger Material und brauchen mehr Geld denn je, und jedes Jahr schießen weitere Läden dieser Art aus dem Boden. Es ist ein Wunderkreislauf, der keinem anderen Phänomen in der Natur gleicht.
    Diese Druckwerke, von denen ich gesprochen habe, enthalten immer Anzeigen für viele Dinge, die ziemlich nützlich sind. Ober das hinaus, was sie tatsächlich verkaufen, versuchen sie auch, unsere Aufmerksamkeit mit Gegenständen zu fesseln, die es meiner Überzeugung nach nie gegeben hat. Der berühmteste Gegenstand

Weitere Kostenlose Bücher