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Die Pfade des Wanderers

Die Pfade des Wanderers

Titel: Die Pfade des Wanderers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Kohlenwasserstoffzauber, der den Metallbauch des Dings satthielt, auch noch ständig an Kraft und mußte in regelmäßigen Abständen erneuert werden. Clodsahamp erinnerte Jon-Tom daran, daß seine Vorräte nicht unbegrenzt waren. Es konnte nicht mehr lange dauern, da würden sie an einen Punkt gelangen, da die Maschine nutzlos für sie wurde, weil sie sie nicht mehr mit Treibstoff versorgen konnten.
    Die knochenzerrüttende Fahrt machte Sorbl am wenigsten aus. Wenn ihm das Holpern und Hopsen zuviel wurde, breitete er einfach die großen Schwingen aus, ließ den Rücksitz los und erhob sich in die Lüfte, um mühelos über die Baumwipfel dahinzufliegen, während er mit seinen bedauernswerten Begleitern unten am Boden mithielt.
    Immerhin begegneten sie keinen weiteren schlummernden Fleischfressern, und je näher sie Lynchbany kamen, um so ebener wurde auch der Weg. Die herbstlichen Glockenwälder boten einen wunderschönen Anblick, viele Blätter hingen noch immer an den Bäumen, während der Boden dazwischen von einem Teppich aus Braun und Gold bedeckt war.
    Weniger angenehm war es freilich, ihnen zuzuhören, da die sterbenden Blätter, die noch immer die Äste umschlangen, höchst unmelodisch durcheinanderläuteten, wenn der Wind hindurchpfiff. Clodsahamp erklärte, daß die Musik des Glockenlaubs eine unmittelbare Funktion der Jahreszeiten war. Ein erfahrener Waldläufer konnte das Wetter vorhersagen, indem er der Musik der Bäume lauschte. Die Baumweisen waren im Frühling süß und melodiös, träge im Sommer und hart und atonal, wenn im Herbst die Blätter von den Ästen fielen. Sie versuchten den unmelodiösen Chor von Lynchbany bis Oglagia einfach zu überhören, bis sie unmittelbar südlich von Ospenspri die Wälder verließen.
    »Nicht ganz ein solch prächtiger Anblick wie das großartige Polastrindu«, bemerkte Clodsahamp, »aber dennoch eine attraktive kleine Stadt für sich, zwischen den wogenden Hügeln am nördlichsten Rand der Zivilisation eingeschlossen.« Erwartungsvoll hatte er sich vorgebeugt und hielt im Gelände Ausschau, erwartete den ersten Blick auf diese wunderschöne Metropole.
    Inzwischen fuhren sie durch Herden fetter Abismoechsen, die man zum Äsen auf das letzte Gras des Sommers losgelassen hatte. In der Ferne erhob sich das Gelände gen Himmel, die fernen Hänge waren die ersten Anzeichen des hohen Nordplateaus. Jon-Tom fand es seltsam, daß zwischen den Abismos keine Hirten zu sehen waren, aber vielleicht hatte man dem Viehzeug ja auch beigebracht, bei Nachteinbruch von allein in seine Stallungen zurückzukehren.
    »Ospenspri ist berühmt für seine Obsthaine«, erläuterte Clodsahamp gerade. »Hier oben wachsen die besten Äpfel und Toklas in den Warmländern.«
    Jon-Tom umklammerte mit beiden Händen fest das Steuerrad. Die lange Fahrt von Lynchbany nach Norden hatte dem Jeep stärker zugesetzt als ihnen allen. Zwar hatte er auf die Lenkung noch nie so reagiert wie ein Porsche, doch war es nun schlimmer denn je geworden. Die letzten beiden Tage war Jon-Tom von Alpträumen verfolgt worden, in denen er plötzlich das abgerissene Lenkrad in den Händen hielt, als sie gerade eine scharfe Kurve zu nehmen versuchten. Doch das Lenkrad blieb fest auf seiner Säule.
    Bring uns nur in die Stadt, flüsterte er stumm der geplagten Maschine zu. Dann sorge ich auch dafür, daß du ein würdiges Begräbnis bekommst.
    Sie kamen um einen kleinen Berg, der von Föhren gekrönt war, und sahen als erstes die Wolke. Eine massive schwarze Wolke. Sie bewegte sich nicht. Sie hing einfach an einer Stelle wie ein Klumpen rußiger Watte, den man an den Himmel geheftet hatte. Direkt über Ospenspri. Jon-Tom drosselte die Geschwindigkeit, hielt aber nicht an.
    Was das wunderschöne Ospenspri anging, jenes Ospenspri, das ihm in den allerschönsten Farben zu beschreiben Clodsahamp während der Fahrt nicht müde geworden war, das Ospenspri mit den vielen Flüssen und den zartgebogenen Brücken und zahlreichen Springbrunnen, Ospenspri, die Blume des Nordens - so besaß es wenig Ähnlichkeit mit den Wortbildern des Hexers.
    Anstelle von hohen anmutigen Gebäuden mit nach oben verjüngten Mauern wurde das Tal unter der schwarzen Wolke von einem Haufen Lehm- und Ziegelhütten bevölkert. Schmutziges Wasser strömte durch ein paar Zentralkanäle.
    Diese mündeten unterhalb der Stadt ineinander, um einen einzigen Fluß zu bilden. Was jedoch allem Verständnis Hohn sprach, war nicht etwa die Tatsache, daß das Wasser

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