Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Pfade des Wanderers

Die Pfade des Wanderers

Titel: Die Pfade des Wanderers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
dieser Art ist der Jeep aus Armeerestbeständen für nur fünfundzwanzig Dollar.
    Es ist zwar unmöglich, einen Jeep für fünfundzwanzig Dollar zu verkaufen, doch trotz aller Postvorschriften erscheinen solche Anzeigen nun schon seit Jahrzehnten. Aber nicht einer dieser Jeeps für fünfundzwanzig Dollar hat jemals existiert. Und jetzt weiß ich auch, warum. Die einzige Möglichkeit, wirklich an eins dieser Fahrzeuge zu gelangen, ist die Magie. Dieses wundervolle Aroma, das Sie da gerade einatmen, ist übrigens der herrliche Duft verbleiten Benzins. Einer der am weitesten verbreiteten Gerüche in meiner Welt.«
    »Dafür sei dir mein tiefempfundenes Mitgefühl zuteil«, sagte Clodsahamp und schnüffelte ganz hingabevoll.
    »Ich kann es immer noch nicht glauben«, murmelte Jon-Tom, während er den offenen, matt olivfarbenen, abgetakelten, aber dennoch benutzbaren echten Armeejeep für fünfundzwanzig Dollar anschaute. Sein Staunen war gerechtfertigt, denn er war tatsächlich, genau wie er argwöhnte, der erste Mensch in der Geschichte, der eine dieser phantastischen, mythischen Maschinen zu Gesicht bekam. Es mußte einen besonderen Ort für solche Dinger geben, sagte er sich. Eine ganz besondere, beinahe unmöglich zu ortende Ecke des Kosmos, wo Hunderte von Fünfundzwanzig-Dollar-Armee-Restbestands-Jeeps Seite an Seite mit solch anderen Phantasiewesen wie Gemüsehackern standen, die mit dem leisesten nur erdenklichen Druck funktionierten, mit Brustvergrößerungscremes, Röntgenbrillen für zwei Dollar, die es pubertierenden Jungen gestatteten, durch Wände zu schauen, und Einkommensteuererklärungen, die tatsächlich auch von Menschen ausgefüllt werden konnten, die noch nicht ihren Doktor in Steuerrecht absolviert hatten.
    Er nahm seinen Rucksack auf und ließ ihn auf den Rücksitz plumpsen. »Worauf warten wir noch? Auf geht's!«
    Mißtrauisch musterte Clodsahamp die fremdartige Manifestation. »Bist du sicher, daß dieses Ding ungefährlich ist?«
    »Es ist ziemlich unwahrscheinlich, daß wir auf einer unübersichtlichen Kreuzung ein zweites Gerät dieser Art rammen werden«, erwiderte Jon-Tom. »Daher glaube ich, daß es gefahrlos ist.«
    »Eine Schlange wäre mir lieber gewesen.« Knurrend kletterte der Hexer auf der Beifahrerseite in den Wagen und versuchte es sich bequem zu machen. »Merkwürdiger Sitz, aber ich schätze, wir müssen damit vorlieb nehmen.«
    Sorbl erhob sich vom Boden und ließ sich auf der oberen Kante des Rücksitzes nieder, die ihm eine bequeme und stabile Sitzstange war. Wahrscheinlich würde die Fahrt durch das rauhe Gelände ihm mit ihrem vielen Auf und Ab am wenigsten ausmachen, dachte Jon-Tom, weniger jedenfalls als seinen beiden flugunfähigen Begleitern.
    »So, mal sehen.« Das Armaturenbrett war noch unterhalb der Basismodellstufe. Vom Zündschloß baumelten die Schlüssel herab. Er drehte sie herum, stampfte ein paarmal aufs Gaspedal und wartete. Die Maschine sprang mühelos an. Er ließ den Motor ein paarmal aufheulen und genoß den überraschten Ausdruck auf Clodsahamps Gesicht, dann trat er auf die Kupplung und legte den Gang ein. Sie starteten in schnellem Tempo und schafften es halb um den Baum, dann blieb das Fahrzeug stehen. Der Motor starb ab. Jon-Tom runzelte die Stirn, riß ein paarmal am Zündschlüssel. Die Batterie ließ den Motor zwar beben, doch er sprang nicht an.
    Daran war allerdings auch nichts Magisches: Jon-Toms Blick senkte sich auf die uralte Tankuhr. Die Nadel war schon weit über die Reservemarke hinausgelangt und so reglos wie eine Leiche.
    Er atmete tief durch. »Nun, fast hätten wir eine Spritztour machen können. Ich bin der Sache zwar so nahe gekommen, wie ich nur konnte, aber selbst eine l'borische Reitschlange braucht Sprit.«
    Clodsahamp musterte das mysteriöse Meßgerät und die reglose Nadel. »Ich verstehe. Was frißt dieses Ding denn?«
    »Benzin, wie ich Ihnen schon sagte.« Jon-Tom blickte säuerlich drein. »Was wir da riechen, das ist der Boden des Tanks.«
    »Woher bekommt man dieses Benzinzeugs?« fragte Sorbl.
    »Ach, überall«, erwiderte er verbittert. »Wißt ihr, was ich tue? Ich latsche einfach zur nächsten Shell-Station und hole mir einen Kanister voll.«
    »Du denkst nicht mehr, mein Junge.« Streng wackelte Clodsahamp mit einem Finger nach ihm. »Du suhlst dich in Selbstmitleid. Hexern ist jedoch der Luxus des Selbstmitleids nicht gestattet. Gelegentlich einmal schmollen, ja, aber nicht mehr als das. Das ist schlecht für das

Weitere Kostenlose Bücher