Die Phoenix-Chroniken: Asche (German Edition)
gibt als das von einem Dutzend anderer.“
Wenn er dieses Ding noch einmal „Vater“ nannte, würde ich den Verstand verlieren. Aber je mehr er redete, desto mehr erfuhr ich und umso weniger Sex würden wir miteinander haben.
„Sieht es hier deshalb so aus?“ Ich deutete auf das Schlafsofa und die 24-Stunden-Pornoanlage.
„Vaters Idee.“ Bei dem Wort zuckte ich unweigerlich zusammen. „Manchmal macht es Spaß, sie zu verführen. Manchmal ist es auch geiler, sie einfach zu nehmen.“
Er sprach von Menschen, von Frauen, als seien es einfach nur Dinge. Das taten wohl die meisten Männer, aber Jimmy hatte nie dazu gehört. Ruthie hätte es ihm niemals durchgehen lassen.
„Seine Suite würde dir gefallen.“ Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. „Bestimmt bekommst du sie noch zu Gesicht. Wenn Vater ein wenig Sex mit einer Seherin wünscht. Mir macht es nichts aus. Vielleicht nehmen wir dich zusammen.“
Nicht würgen. Nein, nicht würgen.
„Du bist ja ganz blass geworden, Elizabeth.“ Jimmy lachte. „Du bist jetzt eine Sklavin. Du wirst alles tun, was ich verlange.“
„Und wenn nicht?“
„Dann wirst du sterben und die ganze Welt mit dir.“
Entscheidungen. Entscheidungen.
Schlafe mit Jimmy und erinnere ihn daran, wer er gewesen war und dass er dich einst geliebt hat, und vielleicht, ganz vielleicht würden wir einen Weg aus diesem Schlamassel herausfinden.
Oder…
Leg dich mit ihm an, stirb einen grausamen Tod und bringe damit deine Mission zum Scheitern.
Mmmh…
Ich nahm Ausgang Nummer eins.
34
Z u leicht durfte ich es mir mit Jimmy nicht machen, sonst würde er den Braten riechen. Also lief ich davon, als er fordernd die Hand nach mir ausstreckte.
Er unternahm nichts dagegen. Wohin zum Teufel sollte ich auch entkommen? Hinaus gelangte man nur über den Fahrstuhl, und dafür hatte ich keine Karte.
Die Türen ließen sich zwar alle zumachen, hatten aber kein Schloss. Was würde es mir schon bringen, wenn ich mich hinter einer verschanzte? Mit einem einzigen wohl dosierten Tritt konnte er alles niederreißen.
Um überzeugend zu wirken, nahm ich einen Stuhl und schleuderte ihn mit aller Kraft gegen die Fenster. Da Jimmy es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht hatte und mir amüsiert zusah, wusste ich, dass es zwecklos war.
So sicher wie das Amen in der Kirche prallte der Stuhl ab, und ich musste zusehen, dass ich wegkam.
„Bist du endlich fertig?“, fragte er mich.
Meinen schnellen Atem musste ich nicht schauspielern. Ich hatte Angst vor dem Unvermeidlichen, auch wenn ich es mir vielleicht einmal ausgesucht hatte oder vielmehr vor langer Zeit dafür ausgesucht worden war. Er war nicht mehr der Mann, den ich geliebt hatte. Er war nicht einmal mehr ein Mensch.
Ich sprintete ins Schlafzimmer und überlegte, nur des Effekts wegen, etwas Schweres aus dem Fenster zu schleudern, aber da war gar kein Fenster. Hinter den Vorhängen war nur eine Wand. Dann fiel die Tür hinter mir ins Schloss.
Rasch drehte ich mich herum und sah gerade noch, dass Jimmy eine Zahlenkombination auf einer Tastatur eingab, die wie eine Steuerungseinrichtung für Türschlösser aussah. Das war sie wohl auch, denn im Inneren der schweren Eingangstür schnappten Riegel ein.
Mit den Daumen hakte er unter den Bund seiner weiten Hose, hob sie über seine Erektion und ließ sie zu Boden gleiten.
„Du bist dran“, sagte er.
Ich wollte mich ins Badezimmer verdrücken, doch ich war nicht einmal zwei Schritte weit gekommenn, da hatte er mich eingeholt und warf mich mit einer lässigen Handbewegung aufs Bett.
Ich landete in der Mitte und flog einmal hoch. Gerade wollte ich den Kopf heben, da hatte er schon Knopf und Reißverschluss meiner Hose aufgerissen.
Mein Kampf brachte ihn nur zum Lachen. Er schien es förmlich darauf abgesehen zu haben.
Jimmy hatte in seiner Kindheit viel durchgemacht, deshalb hatte er auch nie auf Fesselspiele gestanden. Im Bett war er immer sehr zärtlich, beinahe ehrfurchtsvoll gewesen. Wahrscheinlich hatte er deshalb so viel Erfolg bei Frauen. Frauen stehen auf so etwas. Ich jedenfalls.
Ohne jede Kraftanstrengung drückte er mich mit einer Hand aufs Bett, während er mit der anderen erst meine Stiefel und dann meine Jeans herunterriss.
Als er sich auf mich legte, konnte ich kaum mehr meine Schultern von der Matratze heben.
Seine Erektion pochte gegen meinen Bauch, als er mit der Hand meine Schenkel entlangfuhr, meine Rundung von der Hüfte zur Taille nachzeichnete,
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