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Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)

Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)

Titel: Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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noch gespannt. Meine Mutter hatte mich verlassen, vermutlich, weil ich etwas Merkwürdiges angestellt hatte. Von meinem Vater war sowieso nie die Rede gewesen.
    „Scheiße, was soll das, Jimmy?“, fragte ich. „Du haust einfach ab? Sie hätten dich umbringen können, und ich hätte keinen Schimmer gehabt, was passiert wäre.“
    „Ich hatte aber nicht vor, mich umbringen zu lassen.“
    „Woher wusstest du, wo du Nephilim finden würdest?“
    Er schnaubte, zuckte zusammen und fasste sich mit blutverschmierter Hand an die Nase. Sie schien gebrochen zu sein. Mit einem Ruck brachte er sie wieder in die richtige Position, und dann wuchs sie mit einem ekelerregenden Schlürfgeräusch wieder zusammen. „Sie sind überall, Elizabeth.“
    Normalerweise nannte er mich Lizzy, manchmal auch Baby, was ich nie hatte leiden können. Aber das hatte sich offenbar geändert.
    „Die Sache funktioniert so“, sagte ich, „dass dein Seher eine Vision hat, mit dir Kontakt aufnimmt und dir sagt, wohin du gehen und was du töten sollst.“
    Jimmy setzte sich auf und befreite sich von Summers helfenden Händen. „Ich weiß auch, wie die Sache funktioniert.“
    „Dann erklär mir bitte, was das vorhin sollte.“
    „Ich spüre Vampire. Das ist mein Job, und … schließlich bin ich selbst einer.“
    „Also ziehst du los und pfählst auf eigene Faust ein ganzes Nest?“
    „Ja“, sagte er schlicht.
    „Wie kommst du auf die Idee, dass das in Ordnung ist? Wir erhalten unsere Aufträge von …“ Ich stockte. Mir war nie ganz klar gewesen, woher diese Aufträge kamen. Ruthie sagte, sie kämen von Gott, und wie sollte ich ihr widersprechen? Ich wusste, dass sie kamen, und wir gehorchten. Wir gingen nicht einfach so auf die Jagd. Zumindest ich nicht.
    Ich sah zu Summer hinüber. „Gehst du auf eigene Faust jagen?“
    „Klar“, sagte sie.
    „Und wie kannst du einen Nephilim von einem Menschen mit übermäßig ausgeprägtem Arschloch-Gen unterscheiden?“
    „Erfahrung“, antwortete sie. „Außerdem kann ich sie spüren.“
    Theoretisch wusste ich, was sie meinte. Wenn sich etwas Böses näherte, lag eine Art Summen in der Luft. Aber trotzdem …
    „Und wenn du dich irrst? Was ist, wenn du jemanden köpfst, der …“ Ich wusste nicht, wie ich den Satz zu Ende bringen sollte.
    „Der ein Serienmörder ist?“, schlug sie vor. „Ein Kinderschänder? Vergewaltiger, Attentäter, Drogendealer?“ Summer hob achselzuckend die Hände. „Pech.“
    Ich blinzelte. „Pech?“
    „Du weißt so gut wie ich, dass die meisten Psychokiller auf dieser Welt Nephilim sind, die geradezu darum betteln, erledigt zu werden.“
    „Die meisten?“
    „Alle. Alle sind Nephilim.“
    Irgendwie bezweifelte ich das.
    „Meinst du nicht, die Welt wäre besser ohne sie, ob sie nun Halbdämonen sind oder überhaupt nichts mit Dämonen zu tun haben?“, fragte Summer.
    „Das hab ich nicht gesagt.“ Aber ich war mal Polizistin gewesen, ich hatte an meinen Job geglaubt, ihn sogar geliebt, ich war darin aufgegangen. Dass ich ihn hatte aufgeben müssen, hatte an meiner Überzeugung nichts geändert.
    „Die menschlichen Bösewichte überlassen wir dem Gesetz.“
    „Das hat bisher ja auch wunderbar funktioniert“, murrte Summer.
    „Sie tun ihr Bestes.“
    „Wir können es besser.“
    „Das glaubt jeder von sich.“
    „Aber wir können es wirklich besser.“
    Jimmy kam auf die Füße; sein Gesicht war schmerzverzerrt, obwohl die meisten Schnittwunden und Blutergüsse inzwischen verschwunden waren.
    „Lass gut sein“, sagte er. „Jäger jagen nun mal. Wir können nicht anders. Das Böse ist böse und muss bekämpft werden.“
    Ich wusste, wann ich mich geschlagen geben musste. Ich hätte ihnen verbieten können, auf eigene Faust gegen die Nephilim zu kämpfen, aber sie würden es trotzdem tun. Und mit welchem Recht wollte ich ändern, was schon immer so gewesen war? Die Föderation war doch viel länger auf der Erde als ich, als wir alle zusammen.
    Ich sah Summer an. Als wir alle bis auf sie.
    Jimmy machte einen Schritt in Richtung Badezimmer und stolperte. Summer und ich sprangen ihm gleichzeitig zur Seite und fassten ihn je an einem Arm. Dann verharrten wir und sahen uns finster an.
    „Du kannst jetzt ’ne Fliege machen.“
    „Leck mich am Arsch!“, gab sie zurück.
    „Ähm, wenn es euch nichts ausmacht …?“ Jimmy zog seine Arme zurück. „Ihr macht gerade den Eindruck, als wolltet ihr mich in der Mitte durchreißen.“
    Bei seinen Worten

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