Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition)

Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition)

Titel: Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
Vom Netzwerk:
Kopf, »versteckt hält und darauf wartet, dass du dein Kontrollmittel abnimmst, damit wir dann eine Party steigen lassen können.«
    »Ich weiß, wie.« Er stand auf und begann, in meinem Seesack zu wühlen.
    »Hey!«, sagte ich, doch er ignorierte mich. Weil tatsächlich nichts Geheimes darin war, ließ ich ihn gewähren.
    Jimmy zog eine kleine Plastiktüte heraus, griff hinein und holte Ruthies Kreuz hervor. Bei seinem Anblick brannten mir die Augen. Ich hatte es so vermisst, dieses Kreuz zu tragen; fast so sehr, wie ich ihre Stimme vermisst hatte.
    Es durchfuhr mich wie ein Ruck. Ich müsste jetzt Ruthies Stimme wieder hören können  – wenn sie mir etwas zu sagen hatte.
    Jimmy durchquerte das Zimmer und setzte sich neben mich aufs Bett. Er hielt die Hand hoch und ließ die Kette herabbaumeln. Das zierliche Kreuz mit dem winzigen Mann, der daran hing, drehte sich nach rechts und links.
    Jimmy beugte sich zu mir herüber. Seine Haare streiften mein Gesicht. Ich schloss die Augen und wartete. Würde ich nun in Flammen aufgehen oder nicht?
    Sekunden später strichen seine Finger über mein Haar, als er mir die Kette um den Hals legte. Jimmy lehnte sich zurück und ließ das Kreuz zwischen meine Brüste fallen, dann legte er den Daumen darauf und drückte es fest auf meine Haut.
    Er hob den Blick und sah mich an. »Entwarnung.«
    Zischend atmete ich aus. »Jetzt du.«
    Aber Jimmy verschwendete keine Zeit. Schon umschlossen seine Finger den Cock-Ring und seinen Schwanz. Bei diesem Anblick musste ich ein kurzes Aufflackern von Begehren herunterschlucken.
    Er drehte das Handgelenk, der Ring weitete sich mit einem metallischen Klicken und glitt herunter. Jimmy starrte den Ring in seiner offenen Handfläche an. Dann zerquetschte er ihn, indem er die Hand zur Faust ballte.
    »Ich habe ihn gehasst«, murmelte er und warf ihn aus dem Fenster.
    »Wärst du lieber  … « Ich krümmte die Finger zu Klauen und zischte.
    »Natürlich nicht!« Jimmy stand auf und zog sich an. »Aber mit diesem Ding da kam ich mir vor wie ein  … wie nennt man einen Mann in einem Harem?«
    »Eunuch?«
    Er warf mir einen wütenden Blick zu. »Sehr witzig.«
    »Haremsjunge?«
    »Genau. Ich kam mir wie ein Haremsjunge vor. Weißt du, was ich meine?«
    Leider tat ich das wirklich. Als Jimmy unter der Macht seines unheimlichen Vampirvaters stand, hatte er mich zu seiner Sexsklavin gemacht, komplett mit dem Barbara-Eden-Jeannie-Kostüm. Es hatte mir allerdings überhaupt nicht gut gestanden.
    Als Jimmy meinen Gesichtsausdruck sah, fluchte er leise. »Entschuldige.«
    Ich wischte das Wort mit einer Handbewegung weg. »Wir können ja nicht den Rest unseres Lebens damit verbringen, uns beieinander zu entschuldigen.«
    Unter anderem, weil es in der Zukunft noch viel mehr Dinge geben würde, für die wir uns entschuldigen müssten. Da war ich mir sicher.
    »Hast du den Dagda aus diesem Grund dazu gebracht, mir den Cock-Ring zu verpassen? Aus Rache?«
    »Ich habe ihm nicht gesagt, was für einen Gegenstand er nehmen soll. Das war wohl seine Art von Humor.«
    »Klingt eher nach deiner Art von Humor.«
    Vielleicht würden wir uns doch für den Rest unseres Lebens beieinander entschuldigen müssen.
    »Glaub mir oder lass es sein, Jimmy. Aber ich werde nun nicht weiter darum betteln.« Ich zog mich an. »Wir müssen uns um Mait kümmern.«
    »Jetzt?«
    Ich sah auf die Uhr. Mitternacht. »Wir sollten bei Tag gehen. Es sei denn, du weißt, wie man diese Dämonen der Nacht außer Gefecht setzt.«
    Jimmy schüttelte den Kopf. »Da Maits Vater der Ursprung der Dunkelheit war, bin ich auch dafür, dass wir bei Tag gehen.«
    Kalfus Titel interessierte mich nicht. Als ich es das letzte Mal mit der Dunkelheit zu tun gehabt hatte, war ein Vampir aus mir geworden.
    »Wir sollten ein paar Stunden schlafen«, sagte Jimmy.
    Mein Blick wanderte zum Bett. Die Überdecke lag auf dem Boden, und die Laken sahen aus, als hätte ein Kind mit unbehandeltem ADHS darin geschlafen. Das ist nicht übertrieben, ich kannte ein paar von denen und habe mir mit ihnen im Pflegeheim eine Matratze geteilt. Wie Maultiere traten sie um sich und konnten selbst im Schlaf ihre Arme und Beine kaum ruhig halten.
    Ich sah Jimmy an. Auch er starrte aufs Bett. »Es ist groß genug für uns beide«, sagte ich, und er schreckte hoch, als hätte ich ihn mit einer Nadel gestochen.
    Ich zog die Laken glatt und bückte mich gerade nach der Überdecke, als ich das Klicken eines Schlosses hörte. Mit den

Weitere Kostenlose Bücher