Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition)

Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition)

Titel: Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
Vom Netzwerk:
den Kopf und versuchte, mich zu konzentrieren. Ich konnte ihn nicht abspritzen lassen, dann wäre ja nichts mehr für mich übrig gewesen. Wenn ich ihm allerdings sagte, was ich wollte, würde er es mir vermutlich nicht geben. Er war eben ein Nephilim. Ich musste immer genau um das Gegenteil bitten.
    »Mach weiter«, drängte ich und bewegte meine Hand schneller. »Du weißt doch, dass du es willst.«
    Er verlangsamte seine Bewegungen, hörte auf zu stöhnen und schlug die Augen auf. »Noch nicht«, knurrte er und zerrte am Knopf meiner Jeans.
    Von dann an ging alles sehr schnell, was mir nur recht war. Je schneller, desto besser. Ich wollte das hier hinter mich bringen.
    Ich versuchte, die Augen zu schließen und an England zu denken, aber ich musste zum Höhepunkt kommen, und England  … machte mich einfach nicht besonders scharf.
    Ich wollte nicht an Jimmy oder Sawyer denken, denn ich könnte es nicht ertragen, unsere gemeinsamen Erlebnisse mit der Erinnerung an Mait zu vermischen. Auch wenn ich mich selbst dafür entschieden hatte, auch wenn ich es für sie tat, diese Nacht gehörte nicht zu denen, an die ich gerne zurückdenken würde.
    Stattdessen ließ ich meinen Geist leer werden und meinen Körper die Kontrolle übernehmen. Wenn Mait kein fremder Halbdämon gewesen wäre, dem ich in eine dunkle Gasse gefolgt war, hätte ich ihn mir durchaus als Liebhaber vorstellen können. Im Bett. An eine Wand gepresst aber eher nicht. Trotzdem, wenn ich nicht nachdachte und mich dazu zwang, nur zu fühlen, dann geschahen die Dinge eben einfach.
    Mait schob die Lenden vor und zurück, vor und zurück, drang in mich ein und glitt aus mir heraus, füllte mich aus und ließ mich leer zurück. Ich verlor jedes Zeitgefühl. Der Kerl hatte die Ausdauer eines Rennpferdes.
    Minuten, Stunden, Tage später drückte er seine Stirn gegen meine. »Ich kann erst, wenn du kommst.«
    Solchen Typen wie ihm war ich schon früher begegnet  – in Handschellen.
    Während die meisten Vergewaltiger ihren eigenen Schmerz lindern wollten, indem sie ihn anderen zufügten, ihrem Ärger Luft machten oder ihre Dominanz ausspielten  – versuchten andere so zu tun, als wäre es gar keine Vergewaltigung, indem sie die Frau dazu brachten, mitzumachen. Manche konnten nicht kommen, bevor sie es geschafft hatten, das Objekt ihrer perversen Begierde zu befriedigen .
    Ich hasste diese Typen. Die Frauen, die von ihnen überfallen wurden, waren schlimmer traumatisiert als diejenigen, die von anderen angegriffen worden waren. Vielleicht lag es daran, dass dieses Arschloch sie hatte glauben machen, sie hätten es doch gewollt, hätten ihn gewollt. Warum hätten sie denn sonst einen Orgasmus bekommen?
    Mait leckte seine Daumenspitze an, sah mir fest in die Augen und schob seine Hand zwischen uns, wo er zielsicher die richtige Stelle fand. Er starrte mir ununterbrochen in die Augen, während er seinen Daumen weiter kreisend bewegte und die ganze Zeit in mich stieß, schneller und schneller, bis  …
    Ich kam.
    Meine Muskeln zogen sich zusammen, schlossen sich eng um ihn. Er hielt den Atem an, seine Augen wurden ausdruckslos. Ich sah mich selbst in ihnen  – mein Gesicht war starr, die blauen Augen aufgerissen, eingerahmt von den dunklen Steinen des Hauses  – das Opfer, das ich gebracht hatte.
    Ich ertrug den Anblick nicht. Während mein Körper noch bebte, verschloss ich die Augen vor der Nacht, und als der Orgasmus verebbte, schoss ein Blitz aus dem klaren Himmel und brachte einen nach Ozon riechenden Wind mit sich. Das Aufflammen der Kraft, die zwischen uns strömte, fühlte sich an, als hätte ich kochendes Öl im Blut  – schmerzhaft zwar, aber auch berauschend. Wie Magie es so oft war.
    Ich schob die Gedanken an das, was ich getan hatte, beiseite, dafür war später noch genug Zeit  – oder auch nicht, so hoffte ich  –, und konzentrierte mich auf das, was ich tun musste. Genau in dem Augenblick, als Mait mich losließ, öffnete ich die Augen, obwohl sie unbedingt geschlossen bleiben wollten.
    Meine Beine glitten hinab, meine Füße berührten wieder den Boden. Ich biss mir auf die Lippe, bis sie blutete, und zwang mich, jetzt nicht schwach zu werden. Als er sich bückte, um seine Hosen hochzuziehen, griff ich in die Gürteltasche, die mir fast bis auf den Rücken gerutscht war, und nahm das verzauberte Messer heraus.
    Als er sich aufrichtete, wollte ich ihm die Spitze ins Auge stechen. Meine Hand hatte noch nicht ganz die Deckung des

Weitere Kostenlose Bücher