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Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition)

Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition)

Titel: Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Schwert an einem alten Handtuch ab, bevor ich es zusammen mit dem kaum benutzten Bowiemesser in den Kofferraum warf. Dann schnappte ich mir ein paar Flaschen Wasser und schloss die Klappe wieder. Eine Bewegung spiegelte sich im Glas, und ich ging blitzschnell in die Hocke. Ein silbernes Schwert schnitt ein großes Stück aus dem blassblauen Lack des Impala.
    Ich reagierte instinktiv und rammte dem Typ meinen Ellbogen in die Eier, dann packte ich das Schwert, das mir fast den Schädel gespalten hätte, und entriss es seinem laschen Griff. »Was zum Teufel machen Sie da?«
    Mit erstaunlicher Geschwindigkeit fing er sich wieder und führte das andere Schwert in einem geschmeidigen Bogen auf meinen Hals zu. Ich griff fester zu und fing den Schlag mit meiner Waffe kraftvoll ab. Der Aufprall vibrierte bis in meine Zähne hinein.
    »Kein Mensch kann sich mit einer solchen Messerwunde auf den Beinen halten, und kämpfen schon gar nicht.«
    »Da haben Sie verdammt recht«, grunzte ich und versetzte dem Schwert einen Stoß.
    Er fiel, kam hart auf dem Boden auf und hätte fast eine Rolle rückwärts gemacht. Doch dann zog er flink die Beine unter sich und starrte mich aus der Hocke unter zusammengezogenen Brauen an. Ich hatte nicht nur zugegeben, dass ich kein Mensch war, sondern es auch noch bewiesen, nämlich indem ich ihn in hohem Bogen durch die Gegend geschleudert hatte. Erneut hob er seine Waffe.
    »Ich habe sie getötet, bevor Sie aufgetaucht sind«, rief ich. »Krieg ich dafür keine Punkte?«
    »Dass Sie die umgebracht haben, heißt noch lange nicht, dass Sie anders sind als die. Ihr hasst euch gegenseitig. Ihr bekämpft euch untereinander.« Er runzelte die Stirn. »In letzter Zeit allerdings weniger.«
    Das lag daran, dass wir  – ich meine sie  – zu viel damit zu tun hatten, uns zu töten.
    »Wissen Sie nicht, wer ich bin?«, fragte ich.
    »Nein, aber das bekomm ich schon noch raus.« Schwertschwingend kam er auf mich zu. Ich verlor die Geduld und riss ihm mit meiner Supergeschwindigkeit das Schwert aus der Hand. Dann warf ich beide Waffen weit, weit weg.
    Der Kerl griff nach seiner Kette und hielt sie hoch. Die Sonne glänzte auf einem Kruzifix. Jetzt, da ich näher dran war, konnte ich erkennen, dass alle Anhänger an seinem Hals irgendwie kreuzförmig waren, ebenso wie der Ohrring, der an einem seiner Ohren baumelte. Das erklärte auch das Feuer und den Rauch, als die Vampire es berührt hatten. Allerdings funktionierte dies nicht mit jedem beliebigen alten Kreuz. Es musste schon geweiht sein.
    Ich streckte die Hand aus und drückte die winzigen Teile flach gegen seine Brust. Er zuckte zusammen, offenbar in der Erwartung, sich an den Flammen zu verbrennen, die mich nun einäschern würden. Aber  …
    Nichts geschah.

15
    I ch bin kein Vampir«, sagte ich.
    Lügnerin.
    Okay, ich war jetzt kein Vampir. Aber das brauchte er nicht zu wissen.
    Der Mann wich zurück, und meine Hand blieb zwischen uns in der Luft hängen, doch vorher hatte ich noch einige Bilder in seinem Kopf aufflackern sehen.
    Eine Kirche. Kerzen. Kreuze. Blut.
    »Was für Wesen waren das?«
    »Vampire.«
    »So viel weiß ich selbst.«
    Er hob die Augenbrauen. »Sie glauben mir?«
    »Finden Sie es denn normal, mit einem Schwert im Kofferraum durch die Gegend zu fahren?«
    »Für mich schon«, murmelte er.
    »Für mich auch.«
    Er sah mir in die Augen. »Sie haben so etwas schon mal gesehen.«
    Er war keiner von uns, hatte keine Ahnung von der Föderation, vielleicht ahnte er nicht einmal, gegen was er da wirklich kämpfte. Er wusste nur, dass sie getötet werden mussten.
    Früher hatte Sawyer neue Föderationsmitglieder rekrutiert , obwohl eigentlich, wie er sagte, gar keine Anwerbung nötig gewesen war. Die meisten von denen, die für das Licht kämpften, wenn nicht sogar alle, hatten das gewisse Etwas und konnten die Monster schon seit Jahren sehen .
    Dass sie das überlebten, verdankten sie in der Regel einer übernatürlichen Fähigkeit, von der sie nichts wussten  – oder sie gaben jedenfalls vor, nichts davon zu wissen, weil sie sie nicht erklären konnten. Sawyer vermochte diese Fähigkeiten bei anderen zu spüren. Er hatte mir mal gesagt, dass er in der Lage war, die Vibrationen von Sehern und Dämonenjägern auf seiner Haut zu empfinden.
    Ich erinnerte mich an das merkwürdige Flattern in der Luft, als sich dieser Mann genähert hatte. War es das, was Sawyer gemeint hatte?
    Sawyer hatte auch die Fähigkeit besessen, übernatürliche

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