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Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition)

Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition)

Titel: Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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bedeuten, dass mein Halsband nicht da ist?
    War das nur ein Traum oder eine Zukunftsvision? In jeder möglichen Zukunft würde ich ohne dieses Halsband Jimmys Blut nicht nur aus seinen Wunden, sondern sogar von der Wand lecken.
    War es eine Verlustvision oder eher die Hoffnung auf eine Zukunft ohne einen Dämon in mir? Ich hatte keine Ahnung, deshalb zwang ich mich wieder zurück in diese Vorstellung.
    »Du kannst mich nicht retten«, sagt Jimmy.
    »Natürlich kann ich das. Leute zu retten, das ist doch mein Job.«
    »Du wirst uns nicht beide retten können. Du musst dich entscheiden.«
    Ich hasse es, entscheiden zu müssen, wer leben und wer sterben soll. Aber den Nephilim bereitet es offenbar das größte Vergnügen, mich genau dazu zu zwingen.
    »Ich bin das mächtigste Wesen auf dieser Welt«, flüstere ich.
    Ich fange Jimmys Blick auf und sehe ein Lebewohl darin. »Das wird dieses Mal nicht ausreichen. Wir bräuchten zwei von deiner Sorte, um auch nur eine Chance zu haben.«
    Zwei von meiner Sorte. Zwei.
    Ich unterdrücke ein Schluchzen, als mir bewusst wird, dass unsere einzige Chance Sawyer wäre, aber der ist tot.

23
    M it einem Ruck erwachte ich, zitternd und nach Luft ringend.
    »Geht es Ihnen gut?« Eine Stewardess beugte sich über mich, die Besorgnis in ihrer Stimme konnte nicht über die Wachsamkeit in ihren Augen hinwegtäuschen. Wenn ich auch nur seltsam blinzelte, würde sie den nächsten Flugsicherheitsbegleiter rufen.
    Meine Sitznachbarin und der Mann neben ihr beugten sich so weit von mir weg, wie es ihre Sicherheitsgurte erlaubten. Alle anderen in der näheren Umgebung starrten mich an.
    »Alles okay.« Ich rieb mir über das Gesicht. Danach war meine Hand schweißnass. Eine Schweißperle lief mir über die Wange. Die Luft aus der Lüftungsanlage schaffte es nicht, mein Haar in Bewegung zu bringen, weil mir jede einzelne Strähne am Kopf klebte.
    »Wir befinden uns im Sinkflug«, sagte die Stewardess. »Ich bringe Ihnen ein Glas Wasser, aber Sie müssen sich beeilen.«
    Ich nickte und sah aus dem Fenster. Lichter spiegelten sich in Löchern voll schwarzen Wassers  – Sümpfe mit Krokodilen, der Pontchartrain-See  –, und in der Ferne kreuzten Schiffe die Windungen des Mississippi hinab, der hier ins Meer mündete. New Orleans war auf drei Seiten von Wasser umgeben, was ebenso wunderschön wie dumm war.
    »Ich fliege auch nicht sonderlich gerne«, murmelte die Frau rechts neben mir, und in ihrer Stimme lag so viel Süden, dass ich schon Louisiana-Moos von den Bäumen hängen sah und den Duft blühender Magnolien riechen konnte. Sie legte ihre Hand auf meine, zog sie aber mit einem angewiderten Maunzen sofort wieder zurück, als ihre Finger über meine feuchte Haut glitten.
    »Tut mir leid«, sagte ich.
    Sie schenkte mir ein gezwungenes Lächeln und vertiefte sich wieder in ihr Buch.
    Wir landeten am Louis-Armstrong-International-Flughafen, ich holte meine Tasche ab und mietete einen Jetta. Ich wollte etwas fahren, womit ich mich auskannte, und bezweifelte, dass sie einen Impala aus den Fünfzigern herumstehen hatten.
    Als ich aus dem Terminal kam, schlug mir New Orleans entgegen. Im August in die Sichelstadt zu fahren, war sicher nicht die allerbeste Idee.
    Die Feuchtigkeit waberte um meinen Kopf herum, verstopfte mir Nase und Hals, ließ meine Glieder taub und die Augenlider schwer werden. Ich tauchte förmlich in den Wagen und stellte die Klimaanlage auf Eis.
    Die Sonne hing zwar noch am Himmel, fiel jedoch stetig der Nacht entgegen. Im French Quarter checkte ich in einem Hotel ein. Klar hätte ich auch in der Nähe des Flughafens übernachten können, aber warum sollte ich? Schließlich befand ich mich doch in New Orleans.
    Das letzte Mal war ich zu einem Barkeeper-Seminar hier gewesen. Nachdem wir die Vormittage im Bankettsaal hinter uns hatten, verbrachten wir die Nachmittage und Abende in der Stadt. Ich hatte angenehme Erinnerungen an New Orleans, Erinnerungen, die sich durch diese Reise hoffentlich nicht zu sehr trüben würden.
    Ich hatte keine Schwierigkeiten, ein Zimmer in einem hohen, schmalen Hotel in der Nähe der Bourbon Street zu finden. Zu dieser Jahreszeit hätte ich selbst ein Zimmer mit einem Balkon auf diese legendäre Straße hinaus bekommen können, aber ich wollte mich von den Lichtern und der Musik lieber fernhalten.
    Ich hatte einen Balkon, der allerdings auf eine wenig belebte Seitenstraße hinausging, also genau das war, was ich wollte. Es sollten so wenige Augen

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