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Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition)

Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition)

Titel: Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Megan darüber wusste, was ich tat und wo ich war, desto besser.
    »Nicht so wichtig«, sagte sie, als ich zögerte. »Sei einfach vorsichtig.«
    »Bin ich immer.«
    »Bist du nicht«, sagte sie leise und legte auf.
    Mein nächster Anruf galt Luther. Er ging beim zweiten Klingeln dran. »Wo bist du?«, fragte er.
    Faith gurrte im Hintergrund. Ich konnte ihr Lächeln förmlich sehen. Meine Brust zog sich schmerzhaft zusammen. Liebe oder ein Herzanfall? Das fühlte sich vermutlich verdammt ähnlich an.
    »Wo bist du?«, fragte ich zurück.
    »Bei Summer.«
    »Geht es Faith gut?«
    »Willst du mit ihr sprechen?«
    »Nein, das ist  … «, fing ich an, aber er hielt ihr den Hörer schon ans Ohr.
    »Es ist Liz«, sagte Luther. »Kannst du Liz sagen?«
    »Ga!«, donnerte mir Faith ins Trommelfell.
    »Autsch!«
    »Autsch!«, schrie sie.
    »Psss.«
    »Psss! Psss! Psss!«
    Als ich ihre Stimme hörte, war mir nicht mehr so eng um die Brust, auch wenn sie  – unerklärlicherweise  – noch mehr wehtat.
    Luther kam wieder an den Apparat. »Sie wiederholt einfach alles.«
    »Sag bloß.« Ich nahm das Telefon von einem ans andere Ohr. »Sie entwickelt sich ganz schön schnell.« Und jetzt, nachdem ich mit Sani gesprochen hatte, wusste ich auch, warum. Magie im Blut. Armes Kind.
    »Ein Glück, dass wir so weit draußen wohnen, in der Nähe des Reservats, wo nicht so viele Menschen sind, ganz zu schweigen von dem funkelnden Staub, mit dem Summer uns unsichtbar macht. Wenn irgendjemand Faith im Abstand von ein paar Tagen sehen würde  … « Er verstummte.
    »Wir werden wohl einen Hauslehrer brauchen.«
    »Wenn die Welt nicht vorher noch untergeht. Apropos, wie kommen wir damit voran?«
    »Immer besser. Ich habe eine Spur zum Buch Samyaza.«
    »Meine Fresse!«
    »Meine Fresse!«, plapperte Faith mit genau der gleichen Betonung nach.
    »Hupps«, murmelte Luther. »Soll ich Sanducci holen?«
    »Ist er noch bei euch?«
    »Ja. Aber er wird langsam unruhig. Bald wird er losziehen und irgendetwas umbringen müssen.«
    »Summer?«
    »Ich glaube nicht, dass er sie töten sollte«, sagte Luther.
    »Ich schon.«
    Der Junge hatte den Klugscheißer gespielt, aber ich konnte mir einen Seitenhieb gegen die Fee nicht verkneifen, selbst wenn sie nicht dabei war.
    »Er lässt sie nicht aus den Augen«, murmelte Luther.
    »Gut.« Man konnte ihr nicht trauen. Also warum ging mir die Vorstellung, dass Jimmy sie ständig im Auge behielt, nur so dermaßen gegen den Strich?
    »Willst du ihm vom Buch Samyaza erzählen?«, fragte Luther.
    »Nein. Und du sagst ihm auch nichts davon.«
    »Warum nicht?«
    »Ich weiß nicht genau, ob es stimmt. Ich werde es herausfinden und euch dann Bescheid geben. Du verhältst dich zurückhaltend. Ich brauche keine Hilfe. Hast du verstanden?«
    »Bleibt mir ja nichts anderes übrig, wenn du so schreist.«
    »Sag Sanducci nichts von dem Buch, nicht einmal, dass ich angerufen habe. Sag ihm nicht, wohin ich fahre.«
    »Ich weiß ja gar nicht, wohin du fährst«, murmelte Luther.
    »Guter Junge«, sagte ich und legte auf.
    Sanducci würde mir sofort dabei helfen, an das Buch zu kommen. Wobei er mir aber nicht helfen würde, war, Sawyer wieder zum Leben zu erwecken. Da ich allerdings genau das vorhatte, würde ich Sanducci da lieber heraushalten.
    Nach einem Zwischenstopp in Minneapolis nahm ich einen Direktflug. Sobald ich mich auf meinem Fensterplatz angeschnallt und meinen Sitznachbarn zugenickt hatte  – sie hatten Bücher dabei und schienen auch bereit, sie zu benutzen  – , war ich für den Rest des Fluges weg. Und hatte einen hammermäßigen Traum.
    Ich bin in einer Stadt, die ich nicht erkenne, und laufe an leeren Gebäuden vorbei. Die einzige Lichtquelle ist der Mond, der groß und hell und voll am Himmel hängt. Die Straßen sind zerstört und aufgerissen, große Brocken von Gehwegen und Kopfsteinpflaster liegen haufenweise herum, als hätte es ein Erdbeben gegeben oder als wäre ein Monster aus der Tiefe entsprungen.
    Die Häuser bestehen aus Stein und sehen uralt aus, was die Sache etwas eingrenzt. Es gibt nicht allzu viele wirklich alte Städte in Amerika. Und diejenigen, die es gibt  – die in den Hügeln der Anasazi oder die Mesa Verde der Pueblo oder selbst Santa Fe  –, sehen anders aus. Die Architektur erinnert mich an Fotos von Savannah oder St. Augustine, auch wenn ich noch nie dort gewesen bin. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie jemals so verlassen waren. Wenn es allerdings nach den Nephilim

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