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Die Pilgerin

Titel: Die Pilgerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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Gestalt durchaus angenehme Rundungen.
    Tilla erwartete, auf das Bett geschleppt und benutzt zu werden. Stattdessen ging Gürtler zu einer der Truhen, öffnete sie und kramte darin herum, bis er einen gut zwei Finger breiten und halbmannslangen Lederriemen zum Vorschein brachte. Damit trat er auf Tilla zu, fasste sie an der Schulter und drückte sie mit dem Gesicht nach unten auf das Bett. Gleichzeitig klemmte er ihre Beine mit seinem rechten Schenkel am Bettgestell fest. Noch während Tilla sich fragte, was er damit bezweckte, klatschteder Lederriemen so fest auf ihre Hinterbacken, dass sie vor Schmerz beinahe auf ihre Zunge gebissen hätte.
    »Dies ist die erste Lektion in Gehorsam. Weitere werden folgen, wenn es nötig ist!« Gürtler begleitete jedes einzelne Wort mit einem scharfen Hieb.
    Tilla war klar, dass er sie dazu bringen wollte, ihn anzuflehen, von ihr abzulassen, doch sie biss ins Bettlaken und ließ die Schläge stumm über sich ergehen
    Gürtler starrte auf die zuckenden Hinterbacken, auf denen sich blutige Striemen abzeichneten, und verfluchte den Starrsinn der jungen Frau. Seine erste Gattin hatte ihn bereits nach den ersten drei Schlägen auf Knien gebeten, sie zu verschonen, doch bei diesem Weib würde ihm wohl der Arm lahm werden, bevor er ihm einen Schrei entlocken konnte. Daher schlug er noch härter zu und brachte sie wenigstens zum Stöhnen. Für einen Augenblick dachte er daran, wie er seine erste Frau das erste Mal gezüchtigt hatte. Damals war er zu weit gegangen, denn sie hatte die Leibesfrucht verloren, die bereits in ihr zu wachsen begonnen hatte, und danach war sie niemals mehr schwanger geworden. Ein zweites Mal sollte ihm so etwas nicht passieren, und das war der Grund, der ihn bewog, Tilla schon von Anbeginn zu zeigen, wer der Herr im Hause war.
    Als er sie endlich weinen hörte, legte er den Riemen weg. »Höre mir gut zu, Ottilie. Ab heute bin ich dein Herr und Meister und du wirst mir in allem gehorchen! Hast du mich verstanden? Tust du es nicht, werden diese Schläge harmlos sein gegen die, die ich dir in Zukunft verabreichen werde.«
    Da er keine Antwort erhielt, wollte er die Züchtigung schon fortsetzen, bis sie wie ein winselnder Hund vor seinen Füßen lag und diese küssen würde. Aber er durfte sie nicht zuschanden schlagen, wenn er nicht riskieren wollte, in der zweiten Eheebenfalls kinderlos zu bleiben. Ärgerlich trank er den Wein aus, füllte den Becher zum dritten und nach ein paar Schlucken auch zum vierten Mal bis an den Rand. Dann entkleidete er sich mit gemächlichen Bewegungen und präsentierte sich seiner Braut in seiner hageren Nacktheit.
    Tilla, die sich vor Schmerzen auf dem Bett zusammengerollt hatte, betrachtete ihren Ehemann mit grenzenloser Abscheu. Seine Brust war dicht behaart und auch sein Rücken sah aus, als trüge er ein Fell. Selbst sein blasses Glied wuchs aus einem Wust dunkler Haare und verlieh ihm das Aussehen eines Tieres – oder jenes Teufels, der auf der Seitenwand der Kirche Sankt Nikolaus zu sehen war.
    »Dreh dich um und öffne die Beine!«, herrschte Gürtler Tilla an.
    Als sie nicht sofort gehorchte, packte er sie und zerrte sie herum, bis sie dalag, wie er es wünschte. Für einen Augenblick sah sie so aus, als wolle sie sich zur Wehr setzen, aber nach ein, zwei scharfen Atemzügen blieb sie so steif liegen wie ein Stück Holz. Ihr Gesicht war tränennass, aber sie presste die Augenlider aufeinander, als wolle sie einen weiteren Strom verhindern.
    »Sieh mich an!«, brüllte Gürtler, doch Tilla reagierte nicht.
    »Nun gut, für heute will ich deinen Ungehorsam noch durchgehen lassen, doch beim nächsten Mal wirst du es bereuen.« Er kochte vor Wut, weil sie ihm trotz der Prügel noch Widerstand leistete, und nahm sich vor, ihren Willen mit anderen Mitteln zu brechen. Nun aber reichte es ihm, dass sie zu seinem Gebrauch bereitlag, denn er erwartete von seinem angetrauen Weib keine Leidenschaft, sondern stumme Ergebenheit. Als er sich auf sie wälzte und sein Glied zu einem harten Stoß positionierte, spürte er, wie der Raum sich um ihn zu drehen begann. Gleichzeitig zog sich sein Magen zu einem kalten Klumpen zusammenund in seiner Brust breiteten sich Schmerzen aus, die ihm schier den Atem nahmen.
    Ich hätte nicht so viel Wein trinken sollen, fuhr es ihm durch den Kopf. Der Gedanke, dass diese Schwäche ihn daran hindern könnte, sein frisch angetrautes Weib so zu nehmen, wie es das Recht eines Ehemanns in der Hochzeitsnacht war,

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