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Die Poison Diaries

Die Poison Diaries

Titel: Die Poison Diaries Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maryrose Wood
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Blätter, Master Weed«, befiehlt mir Mondsame, »und ich werde Sie führen.«
    »Aber gerne«, sage ich und reiße das Blatt so brutal ab wie ich nur kann.
    ***
    Die dürfen Sie nicht essen, Prinz Oleander. Die sind gefährlich.
    Meinst du diese köstlichen Beeren, so dick und schwarz wie Perlen aus Ebenholz? Du irrst dich, Jessamine. Schau, ich esse sie den ganzen Tag lang, als wären es Süßigkeiten. Möchtest du nicht auch eine kosten?
    Vater hat mich immer gewarnt …
    Zehn werden einen Menschen töten. Aber einem Toten können sie nichts anhaben.
    Und was ist mit einer Person, die sich zwischen Leben und Tod befindet?
    Das ist schwer zu sagen. Vielleicht werden sie dich heilen. Vielleicht machen sie dich noch kränker. Es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden: Hier.
    Sie sehen so verlockend aus; es ist schwer, ihnen zu widerstehen.
    Dazu besteht kein Grund. Wenn du erlaubst …
    Aber … Oh! Sie sind so süß! Ich dachte, sie seien sauer.
    Ich bin froh, dass sie dir schmecken, meine Schöne. Vorsicht, sonst tropft dir der Saft auf dein prächtiges Gewand. Wenn ich’s mir recht überlege, Jessamine, dann bist du wie für eine Hochzeit gekleidet! Du bist aber doch viel zu jung, um dich an jemanden zu binden.
    Ich wurde kürzlich mit einem Jüngling namens Weed verlobt.
    Wie unpassend. Den Namen, meine ich. Weed – das Unkraut, das kriechende, aufdringliche Unkraut. Er liebt dich, nehme ich an? Und du liebst ihn auch?
    Ja, aber im Augenblick bin ich enttäuscht von ihm. Er gab mir ein Versprechen, und ich fürchte, dass er es gerade in diesem Augenblick bricht, da wir miteinander sprechen.
    Was für ein Versprechen war das?
    Dass er nie wieder in Vaters verschlossenen Apothekergarten gehen würde. Es ist ein entsetzlicher Ort. Kennen Sie ihn?
    Oh ja, ich kenne ihn gut. Meine Kameraden leben dort. Meine Gefährten – meine Untertanen, wenn du so willst.
    Bitte verzeihen Sie! Ich wollte nicht unhöflich sein.
    Nur ein Narr nimmt Anstoß an der Wahrheit, Jessamine. Sie sind wahrhaftig entsetzlich, daran gibt es keinen Zweifel. Aber sie sind auch sehr charmant. Sie bieten unaussprechliches Leid feil und gleichzeitig unbeschreibliches Entzücken. Sie sind verantwortlich für Morde und Mirakel! Du wirst sie mögen, wenn du sie erst so gut kennst wie ich. Aber warum hat dein geliebter Giersch den Schreckensgarten betreten – was meinst du?
    Er glaubt, dass er mich heilen kann, dass die Pflanzen dort ein Mittel gegen meine Krankheit kennen.
    Kluger Weed! Er hat recht.
    Werden sie ihm helfen?
    Meine Untertanen werden sich selbstverständlich meinen Wünschen beugen.
    Und was werden Sie ihnen befehlen?
    Hmm. Das weiß ich noch nicht.
    Was? Sie würden mich sterben lassen? Oleander, Sie machen mir Angst! Wollen Sie meinen Tod? Bin ich schon tot?
    Ganz ruhig. Hab keine Angst, mein Liebchen. Wir sind Freunde. Hier, iss noch eine Belladonna-Beere. Das wird deine Nerven beruhigen.
    Nein, bitte … Ich will nicht …
    Aber du musst. Und sie sind doch wirklich ganz köstlich – nimm noch eine. Braves Mädchen. Du Ärmste, schau dich doch an! Du zitterst ja am ganzen Leib – siehst du, wie die Blüten deines Gewandes im Wind flattern? Es steht dir gut. Ich möchte dich immer so sehen: zitternd wie jetzt, mit diesem zauberhaften, unwiderstehlichen Blick … Wie zart und zerbrechlich du bist, wie schön, meine schöne, schöne Dame …

Kapitel 16
    M ondsame führt mich durch herabregnende Kaskaden aus silbrigem Nebel. Als sich mein Blick klärt, erkenne ich eine vertraute Schafweide, nicht weit von Hulne Abbey entfernt.
    »Ihr könnt den Giftgarten verlassen«, sage ich. Es ist keine Frage, sondern eine Feststellung, und meine Finger verkrampfen sich um das abgerissene Blatt in meiner Hand.
    »Natürlich.« Die glatte, weiche Stimme klingt direkt in meinem Ohr, allerdings schwächer als vorher. »Wir sind nicht wie andere Pflanzen, Master Weed. Das wissen Sie doch längst. Ansonsten wären Sie mit Ihrer Bitte um Hilfe nicht zu uns gekommen. Jetzt schauen Sie sich um. Wissen Sie, wo wir sind?«
    »Ja.«
In diesem Gras habe ich mit Jessamine gelegen
, denke ich.
Was immer jetzt mit mir geschieht, geschieht um ihretwillen.
Der Gedanke gibt mir Kraft.
    Ich lausche auf die Stimmen der Wiesengräser, in der Hoffnung, dass sie mir Trost spenden können. Alles, was ich höre, ist ein furchtsames Summen. Die Pflanzen haben Angst um mich, aber noch mehr um sich selbst. Was fürchten sie?
    »Sehen Sie, was dort

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